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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. Juli 2014

Die PC Games Hardware berichtet über eine Demonstration, wie leichtgläubig und sensationsgierig (wir) Hardware-Journalisten nun einmal sind: Dabei wurde in einem Forum ein bewußt falscher CPU-Z-Screenshot einer angeblichen A10-8850K APU veröffentlicht – mit halbwegs glaubwürdigen Daten, aber dennoch bewußt gefälscht. Der Ersteller musste danach jedoch mit Erstaunen feststellen, daß jemand seine "Idee" aufgriff und nachfolgend einen CPU-Z-Screenshot einer angeblichen A10-8890K APU nachschob, in diesem Fall mit nochmals angehobenen und inzwischen unglaubwürdigen Hardware-Daten (angeblich gleich sechs Rechenkerne bei Carrizo). Trotzdem verbreitete sich insbesondere der zweite Screenshot nachfolgend durchs Web bzw. wurde von einigen Hardware-Webseiten für voll genommen – bis sich der ursprüngliche Faker bei Overclock.net zu Wort meldete und die ganze Sache aufklärte.

Einige Hardware-Webseiten sind in diesem Fall wirklich schön hereingefallen – aber man braucht sich da wirklich nicht auf seinem Glück auszuruhen, in diesem Fall nicht betroffen zu sein: Passieren könnte dies wohl jedem. Letztlich schielen alle auf Klicks und das heilige Google-Standing – die einen nur mehr, die anderen eben weniger. Da zudem von den Herstellern bezüglich neuer Produkte respektive der Verifikation von Zukunfts-Themen nichts brauchbares kommt, hier und da unter vielen Gerüchten sich erfahrungsgemäß aber trotzdem Wahrheiten verbergen, ist es schlicht der Fluch der Hardware-Webseiten, eben mit Gerüchten arbeiten zu müssen und dabei natürlich auch einmal auf falsche Gerüchte hereinzufallen. Die eigentliche Kunst liegt wohl eher darin, nicht alles zu schlucken, was da ankommt, sondern zwischen unglaubwürdig und glaubwürdig zu unterscheiden – aber auch hier mit dem Restrisiko, daß die Hersteller einen mit etwas überraschen können, was man vorab als "unglaubwürdig" klassifiziert hat.

Bei OCDrift hat man einen (angeblichen) Core i7-5960K aus der wohl im September antretenden Haswell-E Prozessoren-Reihe "geköpft", um festzustellen, daß Intel diese Prozessoren fest verlötet anbietet – so wie dies früher bei Intel genereller Standard war, bei den Consumer-Modellen von Ivy Bridge und Haswell jedoch durch eine vergleichsweise billige Wärmeleitpaste ersetzt wurde. Allerdings handelt es sich bei der von OCDrift benutzten CPU augenscheinlich nicht um einen Core i7-5960K, das Prozessoren-Die sieht nach einem 12-Kern-Prozessor aus der Haswell-EP Prozessoren-Reihe für Server aus. Normalerweise sollte zwischen Haswell-E und Haswell-EP in der Frage der Verlötung kein Unterschied bestehen, aber gänzlich sicher kann man sich vor dem Auftauchen echter Haswell-E Prozessoren natürlich nicht sein. Ganz allgemein betrachtet wäre aber alles andere als eine herkömmliche Verlötung bei Haswell-E eine große Überraschung, da Intel auch Ivy Bridge E hat normal verlöten lassen und dort nicht die Änderung der regulären Ivy Bridge Prozessoren angesetzt hat.

Laut HT4U hat Microsoft seine frühere Aussage noch einmal präzisiert, nachdem es zukünftig nur noch "ein Windows für alles" geben sollte: Danach wird es wohl weiterhin verschiedene Windows-Versionen geben, die ganze Aussage bezieht sich allein darauf, daß zukünftig nur noch ein Microsoft-Team am Windows-Kern arbeiten wird, der Kern zwischen allen Windows-Versionen also identisch ist. Für den Konsumenten hat dies kaum praktische Auswirkungen und insofern war das ganze nur "viel Lärm um Nichts", gerade wo es jetzt weiterhin die verschiedenen Windows-Versionen für unterschiedliche Geräteklassen bzw. Hardware-Ausführungen geben soll. Wahrscheinlich sollte mit der ganzen Aktion nur Marketing-mäßig der Umstand verwurstet werden, daß man bei Microsoft in Zukunft noch stärker auf ModernUI-Anwendungen setzen wird – nicht wegen deren (bescheidener) Optik, sondern weil jene Hardware-unabhängig sowohl auf x86- als auch auf ARM-Prozessoren laufen. (Foren-Diskussion zum Thema)

WinFuture notieren eine weitere Idee seitens Microsoft, um im Smartphone/Tablet-Markt steigende Marktanteile zu erreichen: Nach den kostenlosen Windows-Lizenzen für Geräte unter 250 Dollar Endkundenpreis kommen nun auch noch Anteile an Werbeerlösen der Suchmaschine Bing hinzu, welche an die Gerätehersteller ausgeschüttet werden sollen. Ob hier wirklich viel herauskommen kann, ist unklar – aber in jedem Fall kann man Microsoft nicht vorwerfen, nicht auch wirklich das allerletzte zu versuchen (vielleicht ausgenommen bessere Produkte), um auf mehr Marktanteile zu kommen. Die letzten Microsoft-Offensiven sind zudem natürlich pro Forma absolut wettbewerbsverzerrend, wenn Windows-Lizenzen nicht nur glatt kostenlos abgegeben werden, sondern die Gerätehersteller potentiell sogar noch Geld dafür bekommen. Aber in diesem Markt, der sich noch nicht konsolidiert hat, muß Microsoft nun einmal unbedingt einen Fuß reinbekommen, damit man nicht auf ewig vom Wohl und Wehe des reinen PC-Geschäfts abhängig ist. Und letztlich verlangte Google standardmäßig auch gar nichts für sein Android, gleicht sich dies in diesem Fall sogar wieder aus.