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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Juli 2014

Das italienische Bits and Chips (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) berichtet über "Gerüchte" – ohne allerdings eine Quelle zu nennen – wonach AMDs kommende Mainstream-APU "Carrizo" über stacked DRAM verfügen soll. AMD wurde durchaus schon einmal mit einer solchen Idee in Verbindung gebracht, Intel setzt eDRAM bei Haswell schon teilweise zur Beschleunigung der integrierten Grafiklösung ein – insofern ist der Gedanke nicht ganz abwegig. Bis auf jene "Gerüchte" fehlen allerdings derzeit handfeste Hinweise auf ein derartiges Vorhaben – und normalerweise sollte zusätzlicher eDRAM auch zu teuer sein für die üblichen Abverkaufspreise von AMDs Mainstream-APUs. Aber da AMD sich inzwischen dazu entschlossen hat, ohne neue Performance-Prozessoren bis zum Jahr 2016 durchzuhalten, könnte AMD versucht sein, die 2015er APUs bestmöglich nach vorn zu pushen, um in dieser "Saure-Gurken-Zeit" nicht all zu viel an Boden gegenüber Intel zu verlieren.

Die chinesische VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigt einige Intel-Dokumente mit Detail-Informationen zu Intels 100er Mainboard-Chipsätzen für die Skylake-Prozessoren. Mit diesen 100er Chipsätzen wird Intel endlich einmal PCI Express 3.0 auch im Mainboard-Chipsatz bieten – die Intel-Prozessoren selber bieten diese Norm bereits des längeren zur Anbindung von Grafikkarten an, die bisherigen Mainboard-Chipsätze stellen jedoch für weitere Steckkarten und Controller immer nur PCI Express 2.0 zur Verfügung. Der Sprung auf PCI Express 3.0 wird für die SSD-Hersteller interessant, weil jene dann mit SATA Express oder direkt an PCI Express angebundenen SSDs deutliche Performance-Gewinne erreichen können – zumindest soweit es die SSD-eigenen Controller hergeben. Speziell SATA Express sieht Intel bei diesen kommenden Mainboard-Chipsätzen explizit vor, bei einzelnen Chipsätzen wird es bis zu drei SATA Express Ports geben. Damit steigt auch die Menge der insgesamt dem Mainboard-Chipsatz zur Verfügung stehenden PCI Express Lanes: Beim H170 sind es immerhin 16, beim H170 sogar gleich 20 PCI Express Lanes. Die zu beobachtenden Knappheit an PCI Express Lanes & Bandbreite bei den bisherigen Intel-Chipsätzen dürfte damit dann der Vergangenheit angehören.

WinFuture bringen den Screenshot des Windows-Startmenüs aus einem frühen Build von Windows "Treshold" (nicht zu verwechseln mit anderen derzeit kursierenden Screenshots, die wohl gefälscht sind). Jenes zeigt – nicht unerwartet – linkerseits ein gewöhnliches Windows-7-Startmenü, ergänzt rechterseits um einige Startelemente im ModernUI-Design. Grob handelt es sich also um eine Zusammenführung beider Design-Ideen, wobei hierbei die Desktop-Idee wohl dominierend ist und das ModernUI-Design nur ergänzend eingesetzt wird. Ob Microsoft dieses Startmenü in der finalen Version von Windows "Treshold" wirklich in dieser Version verwenden wird, ist damit natürlich noch nicht sicher und bliebe eben diese finale Version abzuwarten. Trotzdem kann man jetzt schon sagen, daß genau ein solches Startmenü Windows 8 letztlich gefehlt hat bzw. Microsoft bei intensiver Auseinandersetzung mit der Kritik an Windows 8 ein solches Startmenü bereits im Jahr 2012 – und nicht erst jetzt im Jahr 2014 – hätte auflegen können.

Nochmals WinFuture vermelden eine Ausweitung des Microsoftschen Unterstützungs-Programms für Windows 8 auf Tablets: Konnten Tablet-Hersteller bisher schon eine kostenlose Kopie von Windows 8.1 bei Geräten unter 9 Zoll Bildschirmdiagonale installieren, entfällt diese Bildschirmgrößen-Beschränkung nunmehr. Die neue Grenze ist der Endkunden-Preis – wenn es unter 250 Dollar (ca. 183 Euro) sind, gibt Microsoft sein Windows 8.1 kostenlos her. Da die Tablet-Preise derzeit weiterhin rapide verlieren, betrifft diese Regelung schon jetzt erhebliche Teile des Tablet-Markts, zukünftig vielleicht sogar einmal mehr als die Hälfte. Faktisch muß für Windows nur noch bezahlen, wer ein hochklassiges Gerät auflegt – dort lassen sich die 10 bis 15 Dollar Lizenzgebühren wohl auch problemlos unterbringen. Microsoft geht damit nun in totale Offensive gegenüber Android und wird sicherlich seinen Marktanteil im Tablet-Markt weiter ausbauen können – ironischerweise erneut unterstützt durch den oftmals verdammten PC-Markt, denn natürlich quersubventionieren in diesem Fall die (für eine Windows-Lizenz zahlenden) PC-Nutzer die (kostenlos wegkommenden) Tablet-Nutzer.

Gulli berichten über eine Idee des Bundeskartellamts, wie man zukünftig mit Google umgehen respektive dessen Marktmacht beschränken könnte: Wenn man Google als "Versorgungsunternehmen" einstuft, könnte man eine auch nur rein national geltende Regulierung durchsetzen, ohne deswegen ein (potentiell illegales) Gesetz gegen Google auflegen zu müssen, oder aber den faktisch aussichtslosen Weg einer Unternehmens-Zerschlagung gegenüber einem ausländischen Unternehmen zu gehen. Selbst Google könnte am Ende mit diesem Weg zu leben lernen, geht es schließlich anderen "Versorgungsunternehmen" in Deutschland nicht schlecht, werden deren Preisstrukturen und Gewinnmargen eher selten seitens der Regulierer angemängelt. Allerdings dürfte Google wohl gegenüber jedwedem Regulierungsversuch anzukämpfen versuchen – und hat dabei am Ende sicherlich sogar noch die US-Politik auf seiner Seite, welche viel von freier Wirtschaft und wenig von Regulierung (gerade gegenüber US-Unternehmen) hält. So lange Google diese Trumpfkarte in der Hand hält bzw. es nicht auch in den USA ernsthafte Bestrebungen zur Aufbrechnung des faktischen Google-Monopols gibt, dürfte es äußerst schwer werden, sich mit zählbarem Erfolg mit Google anzulegen.