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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. August 2013

Jede Mengen Detail-Infos und Folien zu IBMs Power8-Architektur gibt es bei Silicon.de sowie dem Heise Newsticker – und in der Tat ist es schon sehr interessant, was IBM da auffährt: Zum einen ist die Power-Architektur Teil des "Openpower Consortiums" von IBM, nVidia und Google, jede Entwicklung auf diesem Feld könnte also immer auch Auswirkungen über das reine Server-Geschäft von IBM hinaus haben. Und zweitens wird IBM diesen Prozessor ab nächstem Jahr in der 22nm SOI-Fertigung (selber) herstellen, was wiederum eine funktionierende 22nm-Fertigung bei IBM voraussetzt und in diesem Fall sicherlich andere Chipentwickler anlocken könnte. Im Gegensatz zu vielen anderen Halbleiterfertigern hat IBM augenscheinlich sogar die Möglichkeit, Designs mit hohen Taktraten (~4 GHz beim Power8) sowie sehr großen Chipflächen (650mm²) zu fertigen – unter diesen Bedingungen wird die Luft sehr eng, vermutlich können nur noch Intel und TSMC vergleichbares.

Nochmals viele Details & Folien gibt es zur Hardware der Xbox One beim Planet 3DNow! sowie wiederum dem Heise Newsticker. Wichtigste neue Information ist dabei, daß der Kombi-Chip der Xbox One aus CPU, GPU, eSRAM und Northbridge bei ~5 Milliarden Transistoren auf eine Chipfläche von 363mm² in TSMCs 28nm HPM-Fertigung kommt. Der Xbox-One-Chip ist damit ungefähr so groß wie AMDs R1000/Tahiti-Chip (365mm²), trägt allerdings etwas mehr Transistoren als jener (~4,3 Mrd.). Auf dem Blockdiagramm gibt Microsoft im übrigen die Peak-Geschwindigkeit des eSRAM nunmehr mit gleich 204 GB/sec an, was weit weg ist von den ursprünglich hierzu genannten 102 GB/sec. Mit den 204 GB/sec wäre man zudem rein vom Papier her schneller als die Speicheranbindung der PS4, welche 176 GB/sec – allerdings für die kompletten 8 GB Hauptspeicher – zur Verfügung stellt.

Die Anbindung des eSRAMs als Cache von CPU und GPU dürfte zudem auch der Grund dafür sein, wieso sich AMDs hUMA-Architektur bei der Xbox One nicht verwirklichen läßt. Jene läßt wohl keine zwei Speicherbereiche zu, sondern kann nur mit einem einheitlichen Hauptspeicher arbeiten. Daneben hat gemäß der VR-Zone Epics Tim Sweeney eine Diskussion losgetreten, inwiefern hUMA wirklich jetzt das große Ding für die Spieleentwickler sein soll. Als Problem sieht er dabei an, daß kein einheitliches Programmier-Modell für CPU und GPU existiert und daher der technische Vorteil von hUMA eher schwer in reale Vorteile umzumünzen sei. Derzeit würde der zusätzliche Aufwand für hUMA dessen positive Effekte jedenfalls nicht egalisieren – so zumindest die Meinung von Tim Sweeney, welche sich derzeit wohl nur von Spieleentwicklern fachkundig kommentieren läßt.

Mit dem Fall "Lavabit" hat man es nun schwarz auf weiss: Die US-Geheimdienste wollen von US-eMail-Anbietern – und zwar auch den eher kleinen – wirklich alle Daten: Sowohl Passwörter als auch die SSL-Zertifikate für die verschlüsselte Verbindung zum Dienst. Letztere Information läßt damit alle jemals von US-Unternehmen ausgestellten SSL-Zertifikate als nunmehr "unsicher" erscheinen – was bei harter Anwendung der sich daraus ergebenden Konsequenzen natürlich kein brauchbares Internet mehr zurückläßt. Nichtsdestotrotz müssen diese auf dem Tisch liegenden Erkenntnisse wenigstens beim Aufbau neuer Dienste berücksichtigt werden – und langfristig werden hierdurch die Vereinigten Staaten auch einen beachtbaren wirtschaftlichen Schaden bei einer ihrer bisherigen Kernkompetenzen erleiden.

Shortcuts: Der Heise Newsticker thematisiert die Änderung der RTM-Politik seitens Microsoft: Bisher bedeutet das offizielle "Release to Manufacturing" inoffiziell auch "Ready to market", sprich es wurde damit ein finales Produkt beschrieben. Bei Windows 8.1 jedoch, welches kürzlich den RTM-Status erreichte – bedeutet RTM nun aber keineswegs, daß es nicht noch weitere Patches bis zum offiziellen Release am 18. Oktober geben wird, vielmehr rechnet Microsoft sogar damit. Bei Intel will man angeblich das komplette PR-Team auswechseln, um zum einen das Image des Konzerns schnell umzugestalten und zum anderen eine Budget-Staffung beim Marketing zu realisieren. Wie man beides gleichzeitig erreichen will, wissen wohl nur CEOs – denn üblicherweise kostet ein neues Image deutlich mehr Geld als man normalerweise sonst so für PR & Marketing ausgibt.