28

Hardware- und Nachrichten-Links des 27./28. September 2014

In unserem Forum wird derzeit über fernöstliche Gerüchte gesprochen, wonach nVidia dem kommenden Performance-Chip GM206 nicht 10 Shader-Cluster aka 1280 Shader-Einheiten, sondern nur 8 Shader-Cluster aka 1024 Shader-Einheiten spendieren würde. Dies wäre etwas ungewöhnlich angesichts der sich damit ergebenden Abstände – GM107 mit 5, GM206 mit 8 und GM204 mit 16 Shader-Clustern – aber auch nicht völlig von der Hand zu weisen, würde damit der GM206-Chip schließlich kleiner und wirtschaftlicher werden können. Einziges Problem dieser Auflösung wäre, daß der GM206 auf nur 8 Shader-Clustern in seiner Performance beschränkt bleibt, mehr als das Niveau GeForce GTX 760 (Perf.Index 310%) sowie vielleicht ein paar Prozentpunkt oben drauf sind damit nicht drin. Wären es dagegen 10 Shder-Cluster, ist auf den passenden Taktraten durchaus das Niveau GeForce GTX 770 (Perf.Index 380%) knapp anpeilbar.

Dieser Unterschied hat seine Relevanz: Denn kann der GM206-Chip die GeForce GTX 770 performancemäßig nicht ersetzen, benötigt nVidia für diesen Job eine weitere GM204-Abspeckung, ansonsten wäre der Abstand zwischen GeForce GTX 760 (Perf.Index 310%) bzw. dessen GM206-Nachfolger und der GeForce GTX 970 (Perf.Index 490%) viel zu groß. Eine solche weitere GM204-Variante müsste dann sehr stark abgespeckt werden, würde wahrscheinlich nur 10 oder 11 Shader-Cluster an einem 192 Bit DDR Speicherinterface tragen. Im Sinne dessen, daß der GM204-Chip nun auch nicht klein ist (398mm² Chipfläche), müßte diese starke Abspeckung bezüglich ihrer Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt werden – gerade angesichts einer Preislage von dann unter 300 Euro. Andererseits ist die zugrundeliegende Information aus Fernost derzeit auch noch viel zu unsicher, sind dies derzeit eher nur Annahmen und Überlegungen – was nVidia wirklich tun wird, dürfte sich aber schon bald (voraussichtlich im Oktober) ergeben.

Diskussionsstoff werfen derzeit auch neue Spiele-Systemanforderungen auf, welche vor allem viel Grafikkarten-Speicher verlangen: So müssen es bei "The Evil Within" gleich 4 GB Grafikkartenspeicher sein, welche man "auf jeden Fall besitzen sollte" – während "Shadows of Mordor" mit abgestuften Anforderungen je nach Texturen-Detailgrad an die Sache herangeht, in der Ultra-Texturenauflösung selbst unter reinem FullHD aber schon satte 6 GB Grafikkartenspeicher verlangt. Gerade an letzterem Beispiel ist natürlich zu sehen, daß eine einzelne Zahl als Systemanforderungen eigentlich Unsinn ist, wenn man den benötigten Grafikkartenspeicher schlicht über die Reduzierung der Texturenauflösung nach unten hin anpassen kann – dies dürfte dann auch auf "The Evil Within" zutreffen, wo man mit niedrigerem Texturen-Detailgrad auch mit weniger als 4 GB Grafikkartenspeicher auskommen können sollte.

Generell gesprochen kommt nun scheinbar die zweite Generation an NextGen-Spielen herein, welche auch wirklich für die Hardware-Kapazitäten von Xbox One und Playstation 4 gemacht wurden – und dabei natürlich vor allem den großen Speicher dieser Konsolen ausnutzen. Auf dem PC mit seinen höheren Auflösungen führt dies nunmehr zu einem bemerkbaren Sprung bei den Grafikkartenspeicher-Anforderungen: Die letztes Jahr an dieser Stelle notierten System-Mindestanforderungen für aktuelle Spiele scheinen in diesem Punkt schon wieder überholt zu sein, wurden seinerzeit gerade einmal 2 GB Grafikkartenspeicher empfohlen. Heutzutage scheinen die 4 GB Grafikkartenspeicher von Radeon R9 290/290X und GeForce GTX 970/980 fast schon als untere Grenze, wenn es um eine gewisse Zukunftssicherheit geht – so schnell ändern sich die Dinge. Andererseits bekommt der Gamer dafür aber auch guten Gegenwert, die Zeiten arg verwaschener Konsolen-Texturen dürften endlich zu Ende gehen.