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Hardware- und Nachrichten-Links des 27./28. Januar 2020

Eine über einen 3DMark-Eintrag neu entdeckte AMD-APU heizt ausgehend von Reddit die Spekulationen darüber an, was sich darunter verbergen könnte: Ein neues Spezial-Projekt von AMD wie seinerzeit die Subor-APU – oder doch die kleine Schwester zur Xbox Series X NextGen-Spielekonsole? Zu jener wurde lange Zeit von zwei Konsolen-Versionen geredet, dies ist erst zuletzt zugunsten einer einheitlichen Konsolen-Version etwas in den Hintergrund getreten. Aber natürlich kann Microsoft trotzdem daran gearbeitet haben, gerade da die gewählte Namensgebung der neuen Konsole (als "Serie") dies glasklar offenläßt bzw. das große Modell "Xbox Series X" bezüglich der kolportierten Hardware-Daten beachtbar vor Sonys Konkurrenzprojekt PS5 liegt. Doch sollte es sich bei dieser neu entdeckten AMD-APU tatsächlich um die Hardware der kleineren NextGen-Xbox handeln, würde dies einen guten Fingerzeig auf die dahinterstehende Idee geben: Die kleinere NextGen-Xbox nicht als Streaming-Konsole mit nur geringfügiger Grafik-Power – sondern vermutlich eher als nur mittelprächtig abgespeckte Lösung zur (eigenen) Darstellung wenigstens der FullHD-Auflösung.

Playstation 5 Xbox Series X
Prozessor Zen 2, 8C/16T Zen 2, 8C/16T
Grafiklösung RDNA2, 36 Shader-Cluster @ 2 GHz RDNA2, 56 Shader-Cluster @ 1675 MHz
Interface 256 Bit GDDR6 @ 3500 MHz ? Bit GDDR6
Rohleistungen 9,2 TFlops @ 448 GB/sec 12,0 TFlops & 560 GB/sec
basierend auf einem früheren Leak bei 'Github', gesichert seitens Golem

Denn diese sollte doch möglich sein, wenn die dargelegten 3DMark-Werte letztlich auf eine Hardware-Power im Rahmen von GeForce GTX 1660 Super oder Radeon RX 5600 XT hindeuten. Für eine NextGen-Spielekonsole mag das nach wenig klingen, aber wenn dahinter eventuell vielleicht die Idee steckt, mit zwei Konsolen anzutreten und mit diesen jeweils andere Ziel-Auflösungen zu beackern, dann ergibt dies möglicherweise sogar einen Sinn. Für die oftmals angedachte Streaming-Konsole ist die dargelegte Hardware in jedem Fall zu kräftig, dafür braucht es keine Achtkern-CPU samt GeForce GTX 1660 Super oder Radeon RX 5600 XT. Mit dieser Methode würde Microsoft Sony dann von zwei Seiten angreifen können: Die stärkere NextGen-Xbox könnte mit ihrer kräftigeren Hardware protzen – und zieht somit jene Spieler an, welche generell auf die stärkere Hardware setzen bzw. auch wirklich UltraHD-Rendering wünschen. Und die kleinere NextGen-Xbox würde die Playstation 5 dann vom Preis her angreifen können, da nur auf FullHD-Rendering und damit eher den Massenmarkt ausgerichtet. Derzeit sind dies natürlich alles nur Thesen, welche auf Basis einer nicht zuordnenbaren Hardware einwandfrei dem Feld der Spekulationen zuzuordnen sind.

Die ComputerBase berichtet über Anzeichen einer Release-Verschiebung bei Intels 2020er Server-Prozessoren "Copper Lake" & "Ice Lake SP". Mit jenen peilte Intel laut einer Meldung von letztem Oktober ursprünglich einen Release von Cooper Lake im zweiten Quartal sowie Ice Lake SP im dritten Quartal an – aus welchem angeblich beiderseits nichts mehr wird. So muß Cooper Lake eine dreimonatige Ehrenrunde wegen eines notwendigen Respins hinlegen, was diese Server-Generation ins dritte Quartal 2020 verschiebt. Ice Lake SP soll hingegen erst zum Jahresende 2020 und nur mit den kleineren LCC- und HCC-Dies erscheinen, das dicke XCC-Die kommt dann nicht vor Jahresanfang 2021. Wirklich wertbar ist Ice Lake SP damit für 2020 noch nicht, weil natürlich im Zweikampf mit AMD insbesondere die absolute Leistungsspitze und dort eben das XCC-Die mit der höchsten Kern-Anzahl zählt. Dabei müsste Ice Lake SP sowieso erst einmal beweisen, wie man mit nur 38 CPU-Kernen mithalten kann – gegenüber Zen 2 mit 64 CPU-Kernen und Intels eigenem Cooper Lake mit immerhin 48 CPU-Kernen pro Sockel. Eine neue HEDT-Generation von Intel wurde nicht genannt, dürfte von diesen Verschiebungen aber wohl genauso betroffen sein – und ist damit nun kaum noch vor dem vierten Jahresquartal 2020 zu erwarten.

Von WCCF Tech kommt das wilde Gerücht, Intel würde (wegen seiner Lieferschwäche) Teile der CPU-Fertigung an GlobalFoundries outsourcen. Dabei wurden explizit Consumer-Prozessoren als Outsource-Objekt genannt, speziell Celeron & Pentium als ziemlich wahrscheinliche Kandidaten sowie Core i3 dann noch "möglicherweise". Diese Charakterisierung läßt dann allerdings schon erste Zweifel an der Glaubwürdigkeit des ganzen zu, denn bei den Chipfertigern laufen keine Celerons & Pentiums vom Band – sondern Zweikern- und Vierkern-Dies, deren Zuordnung zu einzelnen Verkaufsmodellen dann erst viel später erfolgt. Iteressanter wäre natürlich die Frage, welche Architektur hiermit gemeint ist – die Core-i-Linie oder die Atom-Linie, die genannten Prozessoren-Modelle existieren schließlich bei beiden Architekturen. Eine Auslagerung der Fertigung der Atom-Linie wäre dabei noch am ehesten denkbar – wenngleich immer noch nicht besonders wahrscheinlich, wird hierbei schließlich auch das Ego Intels berührt sowie der wichtige Punkt, dass mit so einer Fremdfertigung dann auch automatisch viele Firmeninterna in fremde Hände gelangen. Im übrigen scheitert das Gerücht schon allein daran, das hierbei die 14nm-Fertigung von Intel mit der 14nm-Fertigung von GlobalFoundries gleichgesetzt wird – selbige hat allerdings nur die Qualität von Intels vorheriger 22nm-Fertigung.

Klar kann man damit auch Prozessoren fertigen, aber ob dies dann die von Intel benötigten Taktraten reicht bzw. ob der Stromverbrauch nicht zu hoch wird, wäre doch anzuzweifeln. Wenn es um 14nm-Prozessoren von Intel geht, könnten faktisch nur Samsung & TSMC mit deren 10nm-Fertigung (oder besser) Intel wirklich weiterhelfen – nicht aber GlobalFoundries, deren Entwicklung nach 14nm nahezu aufgehört hat. Am ehesten wahrscheinlich wäre daher eine reine Auslagerung der Chipsatz-Fertigung – das tut niemanden weh und legt schließlich auch ein paar Kapazitäten bei Intel frei. Ganz generell erscheint eine Fertigungsauslagerung von Prozessoren sowieso als ein wenig zu spät, denn dieses Jahr will Intel seine Fertigungsprobleme mit einer Kapazitätssteigerung von +25% weitgehend in den Griff bekommen. Eine Auslagerung der Chipsatz-Fertigung kann trotzdem stattfinden, weil dies auch vergleichsweise kurzfristig zu erreichen ist, weil etwaige andere Silizium-Qualitäten des anderen Fertigers hierbei keine entscheidende Rolle spielen und weil man damit auch langfristig etwas mehr Flexibilität gewinnt. Eine Auslagerung der Fertigung von Intel-Prozessoren selber dürfte hingegen kaum jemals passieren, dafür geht es Intel noch weitaus zu gut und hat man vor allem für das laufende Jahr sowieso nur kleinere Zuwächse prognostiziert – läuft also absehbar in die Situation, gar keine höheren Fertigungskapazitäten mehr zu benötigen.

Der Battle-Store von Entwickler & Publisher Blizzard zeigt die offiziellen PC-Systemanforderungen für "WarCraft III: Reforged", der modernisierten Fassung des 2002er Strategie-Hits "WarCraft III: Reign of Chaos", welche auch die 2003er Erweiterung "The Frozen Throne" enthält. Das Original kam seinerzeit noch mit einer 400 MHz SingleCore-CPU samt 128 MB Hauptspeicher sowie DirectX-8-Grafikkarte samt 8 MB (!) Grafikkartenspeicher aus. Die Neufassung 18 Jahre später will da schon etwas mehr sehen, ohne aber bezüglich der Systemanforderungen den heutigen Durchschnitt zu verlassen: Das Minimum ist mit Core i3-530 oder Athlon II X4 910 samt GeForce GTS 450 oder Radeon HD 5750 wohl von jedem älteren PC oder neuem Einsteiger-Gerät zu schultern, die Hardware-Empfehlung mit Core i5-6400 oder Ryzen 7 1700X samt GeForce GTX 960 oder Radeon R9 280X auch nur auf der CPU-Seite beachtenswert, auf der Grafikkarten-Seite mit jeder aktuellen Mainstream-Lösung erschlagbar. Viel anderes war aufgrund der hohen Zeitdifferenz zwischen Original und Neuauflage auch nicht zu erwarten – ob damit dann mehr als nur eine technische Moderisierung getan ist bzw. die Neuauflage auch spielerisch noch so zieht wie seinerzeit, bleibt die entsprechenden Tests abzuwarten.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "WarCraft III: Reforged"
Minimum Empfohlen
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 30 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i3-530 oder Phenom II X4 910 Core i5-6400 oder Ryzen 7 1700X
Speicher 4 GB RAM 8 GB RAM
Gfx GeForce GTS 450 oder Radeon HD 5750 GeForce GTX 960 oder Radeon R9 280X