27

Hardware- und Nachrichten-Links des 27. Mai 2013

Gamechup haben einen Hinweis auf den Wertumfang der Zusammenarbeit von AMD und Microsoft bei der Xbox One: Mehr als 3 Milliarden US-Dollar soll der Deal demzufolge Wert sein. Wenn man dies einfach einmal auf den derzeitigen Verkaufserfolg der Xbox 360 von etwas mehr als 70 Millionen Stück herunterrechnet, dann würde dies bei einem ähnlichen Verkaufserfolg der Xbox One einen Stückpreis von allerdings nur 42 Dollar ergeben – konservativ bei nur 50 Millionen verkaufter Konsolen wären es dann 60 Dollar. Dies ist natürlich nur ein glatter Durchschnittspreis über die Jahre, der reale Chip-Preis wird anfänglich höher sein und dann mit der Verbesserung der Fertigung langsam absinken. Trotzdem erscheint dies immer noch recht wenig für den 5 Milliarden Transistoren und 400mm² Chipfläche schweren Xbox-One-Chip mit Jaguar-CPU und GCN-Grafiklösung – für eine reine Lizenzzahlung dann allerdings klar zu hoch, so daß es sich hierbei wahrscheinlich doch um den Preis des kompletten Chips handeln dürfte.

Inwiefern AMD hierbei die Risiken der Fertigung selber übernimmt, läßt sich aus der reinen Angabe des Deal-Werts nicht ableiten, aber augenscheinlich gehen die Xbox-One-Chips doch zumindest durch AMDs Bücher. Ob das ganze überhaupt ein Gewinngeschäft ist, entscheidet sich dann natürlich auch an dem unkalkulierbaren Risiko der Chipfertigung. In jedem Fall läßt sich somit nun aber eine gewisse Wertbasis der Deals zu beiden NextGen-Konsolen zugunsten der AMD-Geschäftsergebnisse bestimmen: Einmal angenommen, daß AMDs Deal mit Sony ähnlich aussieht und daß der Löwenanteil der Deals sich auf einen Zeitraum von fünf Jahren bezieht, würde AMD ergo runde 6 Milliarden Dollar innerhalb von 5 Jahren einnehmen – oder 1,2 Milliarden pro Jahr. Und dies dürfte AMDs Bilanzen doch merkbar nach oben puschen, gerade weil der Chippreis sowie die Auslieferungsmengen anfänglich höher als im Durchschnitt liegen sollten. Ob es auch entsprechend Gewinn gibt, läßt sich derzeit wie gesagt nicht sagen, dies hängt an der Chipfertigung bzw. der Gestaltung der Verträge mit dem Auftragsfertiger.

Die ComputerBase bemängelt in einer Kolume die mangelnde Qualität der meisten Netzteil-Tests, welche die ebenso mangelnde Qualität vieler Netzteile prinzipgebunden gar nicht aufdecken kann. Und in der Tat kann man mit Ramschqualität wohl doch durchkommen in einer Zeit, wo "Bilder machen, Einbauen, Award vergeben" (um diese schöne Feststellung der ComputerBase zu zitieren) für die meisten Testberichte vollkommen ausreichend ist – und dies kann man gern auch auf andere komplexe Produkte neben Netzteilen beziehen. Da die Hersteller die oftmals niedrige Qualität von Testberichten auszunutzen beginnen, bekommen wir halt eben auch Produkte niedrigerer Qualität zu sehen – mit ein paar Gefälligkeits-Reviews ausgestattet wäre dann auch ein einzelner Testbericht mit klar negativem Urteil verkraftbar. Dem Fazit, gerade bei Netzteilen sich nur auf entsprechend hochwertige Tests zu verlassen, kann man sich nur anschließen.