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Hardware- und Nachrichten-Links des 27. August 2013

Gestern schon verlinkt, zeigt der HT4U-Test der XFX Radeon HD 7970 "Double Dissipation" ein dickes Problem auf: Bei dieser immerhin schon seit eigenen Monaten verkauften Grafikkarte spielt PowerTune dem Karten-Besitzer einen Streich, indem es nach einigen Minuten Betrieb die Karte deutlich sowie dauerhaft heruntertaktet und damit eine Performance nur knapp auf dem Niveau der regulären Radeon HD 7970 realisiert. Für eine Radeon HD 7970 "GHz Edition" im Eigendesign und dementsprechender Preislage ist dies natürlich ein Eigentor – wobei sich der festgestellte Fehler mittels eines (noch nicht veröffentlichen) Beta-BIOS sorgenfrei beheben läßt. Das eigentliche Problem liegt hierbei allerdings darin, daß dieser schwere Fehler bei allen bisherigen Tests dieser Karte ganz augenscheinlich durchgerutscht und auch anhand der dabei durchgeführten Benchmarks nicht aufgefallen ist.

Oder anders formuliert: Wenn irgendein Grafikchip-Entwickler oder Grafikkarten-Hersteller eine Grafikkarte auflegt, die sagen wir sich nach 10 Minuten deutlich herunterdrosselt, so bekommen dies die Hardware-Tester heutzutage schlicht nicht mit. Die Testzeiten sind zu knapp, die Liebe zum Testobjekt wohl zu gering und die Sorge, mit einem zu genauen Test den Kontakt zum Hersteller zu verschlechtern, wohl zu groß. Hinzu kommt, daß sich erstaunlicherweise sogar Journalisten von Hersteller-Propaganda zu den Boost-Funktionen heutiger Grafikkarten haben einlullen lassen haben, obwohl das Risiko für genau einen solchen Fall jedem mitdenkenden Betrachter doch offensichtlich gewesen sein muß. In jedem Fall wurde hiermit nunmehr seit Monaten eine Grafikkarte mit verminderter Performance verkauft – und keinem außer (wieder einmal) HT4U ist es aufgefallen.

Videocardz legen dar, weshalb aus ihrer Sicht nVidias Anfang 2014 zu erwartende Maxwell-Generation doch noch in der 28nm-Fertigung daherkommen wird. Primär wird dies damit begründet, daß AMD zuletzt immer zuerst auf neuen Fertigungstechnologie unterwegs war sowie daß die zu erwartende höhere Kostenlage der 20nm-Fertigung wohl keinerlei Experimente mit besonders frühzeitig erscheinenden 20nm-Grafikchips gestattet. Letzterer Punkt wurde schon des öfteren thematisiert (frühere Meldungen No.1 & No.2) – kann allerdings auch zu dem kürzlich angesprochenen Effekt führen, daß eine neue Grafikchip-Serie nicht mehr in einer einheitlich neuen Fertigung erscheint, sondern nur Teile der Grafikchip-Serie dessen in der neuen Fertigung und andere Teile der Grafikchip-Serie dagegen weiterhin in der alten Fertigung.

Beim anstehenden Wechsel von der 28nm- zur 20nm-Fertigung haben sich beide Grafikchip-Entwickler jedoch nach dato vorliegenden Indizien dazu entschlossen, es komplett noch einmal unter 28nm zu versuchen – Grafikchip-Generationen mit einer geplanten Misch-Fertigung dürfte es erst danach geben. Die 28nm-Fertigung bei AMDs Volcanic Islands und nVidias Maxwell limitiert natürlich die Möglichkeiten zur Performance-Steigerung erheblich: AMD hat hier noch freiliegende Potentiale, da man bisher unter 28nm nur mit einer maximalen Chipgröße von 365mm² (R1000/Tahiti) gearbeitet hat. nVidia ist hingegen mit dem GK110-Chip und dessen Chipgröße von 551mm² schon am Limit dessen, was Auftragsfertiger TSMC üblicherweise an Monsterchips herstellen kann. Kommt nVidias Maxwell-Generation tatsächlich noch in 28nm, so wird es bei dieser allein darum gehen können, mehr Effizienz herauszuholen und wohl auch bessere Preis/Leistungsverhältnisse anzubieten – mehr Performance in der Leistungsspitze erscheint dagegen als unmöglich.