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Hardware- und Nachrichten-Links des 24./25. August 2013

Zum Fall von AMDs kommender Volcanic-Islands-Generation hat ein AMD-Offizieller im AnandTech-Forum etwas verklausuliert zum Ausdruck gegeben, daß jene noch in der 28nm-Fertigung daherkommen wird. Gänzlich sicher ist diese Aussage natürlich nicht – zum einen kann es ein Mißverständnis sein, zum anderen eine bewusste Irreführung seitens AMD. Aber je mehr Zeit verrinnt ohne glaubhafte Fortschrittsmeldungen zur 20nm-Fertigung bzw. zu darauf basierenden Produkten anderer Hersteller, um so unglaubwürdiger wird es, daß "Volcanic Islands" doch noch in der 20nm-Fertigung antreten wird. Und wenn wir alte Vorhersagen unsererseits hervorkramen, dann erscheinen Grafikchip in der 20nm-Fertigung sogar nicht vor dem Herbst 2014 als realistisch.

Möglicherweise schon bei der 20nm-Fertigung, sicherlich aber danach bei der 16nm-Fertigung (irgendwann ab dem Jahr 2016) werden sich AMD & nVidia dagegen mit der Frage beschäftigen müssen, ob es noch sinnvoll ist, gerade in der ersten Grafikchip-Generation auf Basis eines neuen Fertigungsverfahren wirklich überall auf eben jenes neue Fertigungsverfahren zu setzen. Aufgrund des klar abzusehenden Umstands, daß die neuen Fertigungsverfahren immer teurer werden (siehe hierzu ältere Meldungen: No.1 & No.2) kann es durchaus lohnend sein, alle kleinen und mittleren Chips lieber in dem dann jeweils "alten" Fertigungsverfahren anzubringen – einfach weil das neue Fertigungsverfahren gerade anfänglich so teuer ist, daß es sich eigentlich nicht lohnt. Die jeweiligen HighEnd-Chips werden natürlich immer im neuen Fertigungsverfahren angesetzt werden, da – speziell bei nVidia deutlich zu sehen – Grafikchips mit deutlich mehr Hardware-Einheiten im alten Fertigungsverfahren schnell Chipflächen erreichen, welche einfach nicht mehr herstellbar sind.

Beispielsweise wird Auftragsfertiger TSMC nachgesagt, generell nur Chips bis ca. 600mm² Chipfläche herstellen zu können, mehr würde technisch gar nicht möglich sein. nVidia hat dies in den letzten Jahren immer wieder mit HighEnd-Chips um die 550mm² Chipfläche nahezu maximal ausgereizt – was gleichzeitig aber auch bedingt, daß ein Nachfolger dieser HighEnd-Chips von nVidia immer ein neues Fertigungsverfahren erfordert. Die gleiche Situation liegt auch jetzt beim GK110-Chip vor, der innerhalb der 28nm-Fertigung niemals einen Nachfolger bekommen kann, egal ob nVidia wirklich auf (deutlich) größere Chipflächen gehen wollte. Aber wie gesagt: Während die HighEnd-Chips gewöhnlich ein neues Fertigungsverfahren bedingen, sieht dies bei den kleineren und mittleren Chips nicht so aus – diese können problemlos auch mit einem "alten" Fertigungsverfahren hergestellt werden. Irgendwann wird hier die Grenze erreicht sein, wo neue Generationen nur noch zum Teil auf neuen Fertigungsverfahren basieren – ob dies bereits unter 20nm passiert, kann natürlich derzeit noch niemand sagen.

Mit dem Blick auf den darauffolgenden Sprung auf die 16nm-Fertigung wäre allerdings anzumerken, daß TSMCs offizielle 16nm-Fertigung leider nicht wirklich eine Fertigung mit einer Strukturgröße von 16nm ist. Vielmehr hat bei TSMCs Namensnennung nunmehr auch das Marketing Einzug gehalten und die offizielle 16nm-Fertigung von TSMC stellt eigentlich nichts anderes als 20nm mit FinFETs (3D-Transistoren) dar. Auch GlobalFoundries geht diesen "kreativen" Weg bei der Benennung seiner 14nm-Fertigung, welche ebenfalls eigentlich nur 20nm mit FinFETs darstellt. Deswegen kommt bei beiden Chipfertigern die 16nm- bzw. 14nm-Fertigung auch so relativ schnell nach der 20nm-Fertigung, laut Roadmaps nur ca. ein Jahr nach der 20nm-Fertigung. Aus diesem Grund steht es auch etwas in der Schwebe, ob die 16nm- bzw. 14nm-Fertigung von TSMC und GlobalFoundries speziell bei Grafikchips die wirklich großen Performancezuwächse erlauben wird.