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Hardware- und Nachrichten-Links des 26. September 2016

Nach dem ersten Test einer Bristol-Ridge-APU aus fernöstlicher Quelle legt die c't nun mittels des Tests eines in Deutschland schon verkauften Komplett-PCs von HP mit A10-9700 APU nach. Hierbei handelt es sich um die zweitschnellste Bristol-Ridge-APU, welche gegenüber dem Spitzenmodell A12-9800 nur etwas weniger CPU-Takt hat, dafür aber eine von 512 auf 384 Shader-Einheiten beschnitte integrierte Grafiklösung mitbringt. Verglichen mit dem nahezu gleich taktenden (und auf der gleichen TDP von 65 Watt antretenden) A10-7800 aus AMDs Kaveri-Generation kann man bei der c't faktisch keinen Fortschritt bei der CPU-Performance ermitteln – dies ist dann doch ein klarer Unterschied zum vorhergehenden Test des A12-9800. Andererseits hat die c't auch nur zwei CPU-Benchmarks angesetzt – sicherlich zu wenig für eine sinnvolle Bewertung. Somit sind auch im Vergleich zum Core i3 noch nicht alle Messen gelesen, selbst wenn ein Core i3-6300 aus Intels Skylake-Portfolio dem A10-9700 im Test der c't um gleich +37% im Cinebench davonrennt.

A10-9700 A10-7800 Core i3-6300
Generation AMD Bristol Ridge (Carrizo-basiert) AMD Kaveri Intel Skylake
Technik 4C, 3.5/3.8 GHz, Radeon R7 mit 384 SE @ ≤1029 MHz, (bis zu) DDR4/2400, 65W TDP 4C, 3.5/3.9 GHz, Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz, (bis zu) DDR3/2133, 65W TDP 2C+HT, 3.8 GHz, HD Graphics 530 mit 24 EU @ 350/1150 MHz, (bis zu) DDR3L/1600 oder DDR4/2133, 51W TDP
Cinebench R15 (MultiThread) 305 302  (-1,0%) 418  (+37,0%)
3DMark13 FireStrike (insg.) 1714 1281  (-25,3%) 995  (-41,9%)

Wenigsten sieht die iGPU-Performance AMD-typisch exzellent aus: Auch wenn es hier nur den FireStrike-Test des 3DMark13 gab, liegt der A10-9700 in diesem um um satte +72% vor dem Core i3-6300 sowie um immerhin noch +34% vor dem A10-7800 – obwohl jener sogar die vollen 512 Shader-Einheiten zur Verfügung hat (allerdings auf deutlich niedrigen iGPU- und Speicher-Taktraten). Diese gute Leistung kann der A10-9700 natürlich nur im DualChannel-Modus erzielen – im SingleChannel-Modus (mit nur einem Speicherriegel) verliert man über ein Drittel an iGPU-Performance, welche dann nur noch knapp oberhalb des Niveaus des Core i3-6300 (im DualChannel-Modus) herauskommt. Idiotischerweise hat es HP tatsächlich geschafft, seinen Komplett-PC in dieser Konfiguration mit nur einem Speicherriegel und damit dem SingleChannel-Betrieb herauszubringen – dafür sollte man HP mit dem fehlenden Speicherriegel regelrecht prügeln. Wenn so etwas bei leistungslosen iGPUs oder dedizierten Arbeits-Maschinen gemacht wird, ist dies nicht weiter tragisch, aber eine APU mit leistungsstarker iGPU nur im SingleChannel-Modus auszuliefern, stellt ein Armutszeugnis für einen (vermeintlich) seriösen PC-Hersteller dar.

Die Analysten von Gardner sehen einen weiteren Bedeutungsverlust des PCs – festzumachen an einer zurückgehenden installierten Basis von weltweit derzeit 1,44 Mrd. Geräten auf im Jahr 2019 (prognostiziert) dann nur noch 1,33 Mrd. Geräte. Jener Rückgang bei der installierten Basis wird natürlich auch für die PC-Hersteller weiteres Ungemach aka niedrigere Stückzahlen-Absätze bedeuten – denn augenscheinlich wird nicht jedes außer Dienst gestellte Gerät durch einen Neukauf ersetzt, sondern werden im großen Maßstab (weltweit immerhin 109 Millionen PCs in drei Jahren) alte PCs gänzlich ersatzlos außer Dienst gestellt. Wobei es natürlich doch Ersatz gibt – nur wandert jener auf andere IT-Gerätschaften wie Smartphone und Tablets ab, sowie im Business-Bereich stark in Richtung ThinClients. Für die PC-Hersteller gleicht ihr Geschäft somit Don Quijote's Kampf gegen Windmühlen – in einem Markt mit derart zurückgehendem Bedarf reißen es dann auch Produkt- und Preisoffensiven nicht mehr heraus, da kann man als Anbieter noch so gut sein.

Etwas besser dastehen dürften dabei jene Hersteller, welche auch auf anderen Feldern aktiv sind – beispielsweise im Smartphone/Tablet-Geschäft oder auch im Geschäft mit Server-Ausrüstungen, denn die größer werdenden Cloud-Welten wollen natürlich auch betrieben werden. Insbesondere aus letzterem Punkt heraus ergibt sich auch weiterhin die Anforderung an die Chipentwickler hin zu neuen Produkten – deren DualUse-Nutzung sich allerdings in Zukunft immer mehr von Consumer- auf Server-Bedürfnisse verschieben dürfte. Gleichzeitig ergibt die Verschiebung der Hardware-Power von den Endanwendern in die Cloud auch immer ein Stückzahlen-Minus, da Server-Hardware in aller Regel deutlich leistungsfähiger ist – und man daher weniger in deren Anzahl benötigt. Jenes Stückzahlen-Minus muß aber noch nicht einmal zwingend ein Umsatzminus bedeuten, da Server-Hardware bekannterweise sehr teuer sein kann. Rein geschäftlich muß dieser Wandel der IT-Industrie für die Hersteller also nicht einmal im geschäftlichen Minus enden – alle Stückzahlen-orientierten Vergleiche sind in dieser Frage allerdings immer unter deutliche Vorbehalte zu stellen. (Forendiskussion zur Meldung)

WinFuture berichten über ein Microsoft-Patent, bei welchem man sich ein jegliche Nutzeraktivitäten analysierendes und nachfolgend mitdenkendes Betriebssystem vorstellt – dies vor allem über die Grenzen einzelner Anwendungen hinaus. Denn wenn das Betriebssystem erkennen kann, was der Nutzer inhaltlich gerade so treibt, dann kann es den dafür passenden Content automatisch und zielgerichtet zur Verfügung stellen. Sinn macht jenes Patent natürlich nur in einer Softwareumgebung, welche zumindest vorwiegend aus UWP-Apps besteht, welche also gemäß der Microsoft-Regularien zum Daten-"Austausch" verpflichtet werden können – für Microsoft ein Zusatznutzen der eigenen UWP-Anstrengungen. Je nach subjektiver Verfaßtheit dürfte dies dem einen revolutionär und dem anderen dystopisch anmuten – auf der einen Seite könnte ein erheblicher Produktivitätsgewinn stehen, auf der anderen Seite geben wir dem Systemanbieter damit natürlich nochmals viel mehr Daten über uns zur Verfügung. Die eigentliche Problematik liegt dabei sicherlich in eben jener Poison Pill – denn ein gleichartiges System, welches aber unter Kontrolle des Endanwenders steht und nicht alle dessen Daten mit dem Systemanbieter teilt, wäre überhaupt nicht abzulehnen. Leider gehen die allermeisten Software-Entwicklungen der letzten Zeit (inzwischen auch bei Microsoft) immer nur in die Richtung, das der Nutzer am Ende mit seinen Daten zahlt.

Shortcuts: Laut der ComputerBase könnte nVidia eventuell wieder verstärkt Grafikchips an Apple liefern – da nVidia derzeit nach dafür passenden Software-Entwicklern sucht. Zuletzt hatte Apple seine Grafikchips exklusiv bei AMD bezogen, hatte allerdings in der weiter zurückliegenden Vergangenheit auch schon genügend nVidia-Grafikchips abgenommen. Notebookcheck vermelden hingegen offizielle Informationen über kommende MediaTek-SoCs. Darunter befindet sich auch der X30, welcher ab Anfang 2017 in der 10nm-Fertigung erwartet wird – und damit möglicherweise das erste kaufbare 10nm-Produkt darstellt. Dies überrascht einigermaßen, denn bisher waren die SoCs von Apple und Samsung dafür prädestiniert, ein neues Fertigungsverfahren einzuläuten – aber eventuell hat es schlicht terminlich einfach nicht zusammengepasst. Mit einem anzunehmenden Termin von Frühjahr 2017 hätte Chipfertiger TSMC dann im übrigen nur 1,5 Jahre für den Sprung von der 16nm-Fertigung (erste kaufbare Produkte im Herbst 2015) benötigt.