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Hardware- und Nachrichten-Links des 26. Januar 2017

Die PC Games Hardware liefert erste (sinnvolle) Grafikkarten-Benchmarks zu Resident Evil 7 ab, welche recht interessante Ergebnisse auswerfen. So verlangt das Spiel nominell nach eher nur mittelprächtiger Grafik-Hardware, wenn beispielsweise eine GeForce GTX 960 4GB unter FullHD schon 58 fps erzielt (in der Spitze geht es auf 215 fps mit der Titan X hinauf). Dafür ist Grafikkartenspeicher aber auch schon unter FullHD absoluter Trumpf bei Resident Evil 7: Mit nur 2 GB Grafikkartenspeicher fällt die Performance massiv ab, eine Radeon R9 270X 2GB (nominell kaum langsamer als die vorgenannte GeForce GTX 960) erreicht nur noch 32 fps, die gegenüber der vorgenannten GeForce GTX 960 nominell sogar schnellere GeForce GTX 770 2GB kommt nur noch bei 23 fps (und damit weniger als der Hälfte) heraus. 3-GB-Modelle wie GeForce GTX 780 Ti und GeForce GTX 1060 3GB erzielen unter FullHD noch gute Benchmark-Resultate, haben in der Praxis dann aber mit (sporadischen) Nachladerrucklern zu kämpfen.

Unter WQHD verstärkt sich das Problem (die GeForce GTX 970 3,5GB sogar etwas langsamer als die GeForce GTX 960 4GB), während unter UltraHD die Performance dann derart drastisch abfällt, das sowieso nur noch wenige Spitzenmodelle mitkommen. Grundlage dieses Speicherhungers ist im Fall von Resident Evil 7 jedoch nicht die Texturenauflösung, sondern die Schattendarstellung: Mit aktivem Shadow-Cache wäre das Spiel nur auf 6-GB-Grafikkarten nutzbar, selbst 4-GB-Karten reichen hierfür ganz klar nicht aus. Die PCGH hatte daher für ihre Benchmark diesen Cache deaktiviert – welcher aber wohl auch keine bessere Bildqualität ermöglicht, sondern einfach nur diverse Schatten-Berechnungen zwischenspeichert. Reicht es dann immer noch nicht aus, wäre als erste Maßnahme die Qualität der Schattendarstellung zu reduzieren – hiermit kann man benötigten Grafikkartenspeicher sparen und somit näher an das eigentliche Leistungspotential der benutzten Grafikkarte herankommen. Daneben wäre noch zu erwähnen, das unter Resident Evil 7 AMD-Grafikkarten generell besser wegkommen – wohl eine Auswirkung der ursprünglich auf Spielekonsolen konzentrierten Entwicklung (äquivalent zum Speicherhunger).

Laut der DigiTimes will nVidia den Verkauf seiner "Founders Edition" Grafikkarten in Zukunft stärker promoten – woraus man einen Verlust zuungunsten der eigentlichen Grafikkarten-Hersteller herausliest. Dafür ist die Meldung allerdings nicht exakt genug formuliert, denn es gibt keine Unterscheidung zwischen den von den Grafikkarten-Herstellern selber vertriebenen "Founders Edition" Modellen und den von nVidia exklusiv vertriebenen Grafikkarten (derzeit nur die Titan X). Letzteres Geschäftsmodell ist natürlich für die Grafikkarten-Hersteller gefährlich, werden jene doch total ausgeschlossen. Doch so, wie nVidia dies derzeit aufsetzt, sind damit wirklich nur Spezialfälle wie eben die Titan X handelbar – in allen anderen Fällen würden die verschiedenen Grafikkarten-Variationen, welche die Grafikkarten-Hersteller immer wieder ersinnen und auflegen, doch schmerzhaft fehlen. Eine GeForce GTX 1080 Ti oder auch GeForce GTX 1080 ohne jede Herstellervarianten dürfte sicherlich bei weitem nicht so gut gehen, hiermit würde sich nVidia sein Geschäft selber verhageln.

So gesehen soll diese Meldung wohl darauf hindeuten, das nVidia seine "Founders Edition" im Wettstreit mit den Herstellervarianten stärken will. Der erste Weg dazu würde natürlich über den Preis führen – allein die Idee eines beachtbaren Preisaufschlags für das Referenzdesign war schon absurd, ist jenes doch unter Grafikkarten-Enthusiasten in der Mehrheit eher verpönt. nVidia könnte also zukünftig zu geringeren Preisunterschieden zwischen Hersteller- und Referenzdesign tendieren, vielleicht sogar wieder zu einem gemeinsamen Listenpreis finden. Wie dies dann bei den Straßenpreisen aussieht, dürfte aber eher davon abhängen, welche Konditionen nVidia den Grafikkarten-Herstellern für die "Founders Edition" gibt – je ungünstiger diese ausfallen, um so teurer wird die "Founders Edition" letztlich im Einzelhandel, egal der offiziellen Listenpreise. Die beiden Ziele nVidias, an der "Founders Edition" besonders zu verdienen und gleichzeitig jene stärker ins Marktgeschehen zu bekommen, sind somit wohl eher schwer unter einen Hut zu bekommen. Zugleich geht dies natürlich auch gegen die Zielsetzung der Grafikkarten-Hersteller selber – nVidia muß da arg aufpassen, es nicht zu weit zu treiben (ein typisches Problem, wenn man zu lange zu nah an der Sonne ist).

Golem und die PC Games Hardware führen aus, was sich hinter dem "Game-Mode" von Windows 10 verbirgt: Letztlich "nur" eine Priorisierung des Spiels zugunsten anderer Anwendungen – wobei die Priorisierung sehr weitreichend ist, beispielsweise soll ein gleichzeitiges Video-Kodieren im Game-Mode praktisch zum Erliegen kommen. Der Game-Mode muß manuell eingeschaltet werden, soll dann aber das Spiel – egal ob UWP-App oder gewöhnliche Win32-Anwendung – von alleine erkennen und diesem alle Ressourcen zuleiten. Primär geht es dabei in erster Linie um den Gewinn an subjektiver Flüssigkeit durch Vermeidung kleinerer Ruckler, welche durch kurzfristige Lasten anderer Programme hervorgerufen werden können – in der Praxis soll wohl auch ein kleiner genereller Performancegewinn im Bereich von 3-5% herauskommen. Derzeit ist der Game-Mode im aktuellen Insider-Build verfügbar, dürfte dann aber Teil des kommenden Creators-Updates für Windows 10 werden.