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Hardware- und Nachrichten-Links des 25./26. September 2013

Zum Thema AMD "Mantle" wäre noch der wichtige Punkt zu erwähnen, daß die Spieleentwickler mittels Mantle in der Lage sein werden, DirectX 11.2 und darüber hinausgehende Features auch unter Windows 7 bereitzustellen – obwohl Microsoft wie bekannt DirectX 11.1 und höhere Ausführungen der Direct3D-Schnittstelle nur für Windows 8 vorgesehen hat. Angesichts dessen, daß Windows 8 wohl nie wirklich auf einen grünen Zweig kommen wird, erscheint dies als erheblicher Vorteil zugunsten von AMD-Hardware. Nächster Punkt ist, daß Mantle möglicherweise auch unter Linux laufen wird, was in Bezug auf SteamOS hochinteressant sein könnte. Sicher ist dagegen schon, daß Mantle zwar auf GCN-basierte Grafikchips optimiert ist, prinzipiell aber auch von Intel- und nVidia-Grafikchips genutzt werden kann – hierfür müsste nur ein Mantle-unterstützender Treiber zur Verfügung gestellt werden. Ob dies für Intel und nVidia Sinn macht, steht auf einem anderem Blatt – AMD hat hier in jedem Fall einen erheblichen Hausvorteil und sofern Intel und nVidia wirklich von Mantle profitieren wollten, müssten sie ihre (zukünftigen) Grafikchips wohl stark an die GCN-Architektur anlehnen. Mehr zu Mantle wird AMD im übrigen auf dem kommenden AMD Developer Summit vom 11. bis 14. November sagen.

Unsere letzte Meldung "Volcanic-Islands-Grafikkarten: Was wir bisher wissen" hat noch ein paar kleine Korrekturen erfahren: So war die maximale TDP der Karten mit zwei 6poligen Stromsteckern fälschlicherweise mit 250 Watt angegeben, korrekt sind aber natürlich 225 Watt. "Maximale TDP" bedeutet in diesem Sinne im übrigen nicht, daß es wirklich so viel oder auch nur in der Nähe dessen werden wird – es ist einfach nur der maximale Wert, welcher mit diesen Stromsteckern möglich wäre. Desweiteren wurde die Radeon R9 270X nun auch noch mit zwei 6poligen Stromsteckern anstatt nur eines 6poligen Stromsteckers identifiziert – genauso viel wie bei der Radeon HD 7870, deren Performance die R9 270X anscheinend im Rahmen von 9-11% überbietet. Absolut korrekt ist dagegen die Ansetzung der "TrueAudio Technology" bei der Radeon R7 260X (und nicht der R9 270X) – dies hatte AMD explizit so bei seiner Präsentation gesagt. Da der entsprechende Audio-DSP aber sowieso extra auf der Karte sitzt, gibt es scheinbar keine Abhängigkeit von TrueAudio zu einer bestimmten Generation von AMD-Grafikchips. Theoretisch scheint AMD somit jede der neuen Grafikkarten mit TrueAudio bestücken zu können, hat dies derzeit aber nur bei Radeon R7 260X, R9 290 & 290X getan.

Nach SteamOS hat Steam-Betreiber Valve seine zweite Vorstellung herausgelassen – welche jedoch als reine Ankündigung eines Beta-Tests der Steam Machines (bisher als "Steambox" bekannt) ziemlich mager blieb. Offenbar sollen 300 von Vorserien-Geräten über den Winter in einem Beta-Test Valve die Hinweise zur Entwicklung der endgültigen Version der Steam Machines geben. Damit ist auch klar, daß die Steam Machines derzeit noch nicht final spezifiziert sind – und so wie man hört, wird es sowieso kein einziges Gerät geben, sondern vielmehr mehrere Gerätevarianten aus einem Baukastensystem. Feststehend ist derzeit nur die Verwendung von SteamOS – welches es natürlich auch extra geben wird. Alles andere wird sich wohl erst in einigen Monaten ergeben, als Auslieferungstermin der Steam Machines wurde derzeit nur grob das Jahr 2014 genannt – was wohl kaum auf den Jahresanfang hindeutet, ansonsten hätte man dies schon genauer eingegrenzt.

Der ORF berichtet über die zweite EU-Anhörung zum NSA-Skandal und liefert dabei die interessante Anekdote der Aussage eines ehemaligen Microsoft-CPO: Danach hat Microsoft die verschiedenen EU-Kartellstrafen der letzten Jahre – trotz Milliarden-Höhe – allesamt aus der Portokasse gezahlt. Zudem war es für Microsoft sogar günstiger gewesen, diese angemängelten Geschäftspraktiken weiterzuführen, weil der positive wirtschaftliche Effekt zugunsten von Microsoft "weitaus größer" als die später verhängten Strafzahlungen war. Daß Microsoft von den verschiedenen Strafzahlungen nicht wirklich betroffen war, konnte man sich schon denken – daß es für Microsoft aber sogar von ökonomischen Vorteil war, diese Strafen bewußt zu kassieren, wurde in dieser klaren Form bisher kaum zugegeben. Der ehemalige Microsoft-CPO forderte denn zugleich auch eine drastische Anhebung der Höchststrafen für Unternehmen von 2 auf 20 Prozent des Jahresumsatzes als einzige Maßnahme, um dieserart vorsätzlichem Gesetzesbruch entgegenzuwirken.

An dieser Stelle sei allerdings der Einwurf erlaubt, daß Geldstrafen im Firmen-Strafrecht grundsätzlich nur zwei Effekte auslösen: Entweder sind sie zu niedrig und es bezahlt letztlich der Konsument – oder sie sind zu hoch und bringen die Firma in wirtschaftliche Schieflage. Sinnvoller als Geldstrafen erscheint die Idee einer Strafe in Form der Übertragung von Unternehmensanteilen zu sein (bei Aktiengesellschaften sehr einfach mittels der Neuausgabe von Aktien zu lösen): Zum einen gäbe es einen langfristigen Effekt, da Vater Staat dann ja Teilhaber werden würde und nicht nur eine Einmalzahlung einsackt. Und zum anderen würden diejenigen Muffensausen bekommen, auf die es wirklich ankommt: Die bisherigen Aktionäre, weil diese bei so einer Strafe real etwas verlieren. Positiver Nebeneffekt: Die Aktionäre sind auch die einzigen, die sicher etwas in der Firmenpolitik ändern können, was das Problem des fehlenden Lerneffekts bei zu niedrigen Strafen angeht.