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Hardware- und Nachrichten-Links des 25./26. Mai 2017

Schon zum Jahresanfang hatte die ComputerBase zwei feine Artikel mit einem Generations-übergreifendem Grafikkarten-Performancevergleich erstellt – einmal für AMD von der Radeon HD 5870 bis zur Radeon R9 Fury X sowie einmal für nVidia von der GeForce GTX 480 bis zur GeForce GTX 1080. Beide Artikel gehen ein wenig in dieselbe Kerbe wie frühere Arbeiten seitens des TechSpots, welche im letzten Herbst ähnliches getestet haben – einmal für AMD und einmal für nVidia. Allerdings kommen die neueren Artikel seitens der ComputerBase auf einigermaßen abweichende Resultate: Während sich laut der Resultate des TechSpots unser FullHD Performance-Index noch gut halten ließ, rütteln die Ergebnisse der ComputerBase bei den älteren Grafikkarten geradezu durchgehend an diesem. Einzelne Abweichungen wären dabei noch zu verkraften, aber mittels dieser Ergebnisse kann man schon von einer klaren Tendenz sprechen, das ältere Grafikkarten in unserem Index zu gut bewertet werden – je weiter zurückliegend, um so größer wird die Differenz.

5870 6970 7970 290X Fury X
Chipbasis Cypress Cayman R1000/Tahiti Hawaii Fiji
erreichte FullHD-Performance (Fury X = 100%) 19,5% 26,4% 53,5% 80,4% 100%
erreichte FullHD-Performance (5870 = 100%) 100% 135,4% 274,4% 412,3% 512,8%
FullHD Performance-Index 210% 240% 360% 530% 680%
Index-Abweichung heftig (-37%) mittel (-25%) marginal (+1%) marginal (+3%) Ausgangspunkt
480 580 680 780 Ti 980 Ti 1080
Chipbasis GF100 GF110 GK104 GK110 GM200 GP104
erreichte FullHD-Performance (1080 = 100%) 17,1% 20,1% 32,0% 51,6% 78,8% 100%
erreichte FullHD-Performance (480 = 100%) 100% 117,5% 187,1% 301,8% 460,8% 584,8%
FullHD Performance-Index 240% 280% 360% 530% 750% 960%
Index-Abweichung heftig (-32%) heftig (-31%) mittel (-15%) gering (-7%) marginal (+1%) Ausgangspunkt

Hier dürften primär zwei Effekte zusammenkommen: Zum einen sind heutige Grafikkarten unter der FullHD-Auflösung schon nicht mehr wirklich gut auszulasten, zeigt deren FullHD Performance-Index also (im Gegensatz zum 4K Performance-Index) nicht deren wahres Leistungspotential auf. Da die Messungen der ComputerBase unter der WQHD-Auflösung erfolgten, ergibt sich an dieser Stelle die erste Diskrepanz. Selbige reicht jedoch nicht aus, um das Performance-Bild vollständig zu erklären – hieran dürften dann neuere Spiele und Engines schuld sein, welche unter den älteren Grafikchip-Architekturen wie AMDs VLIW und nVidias Fermi einfach nicht mehr so gut funktionieren wie die Spiele, die seinerzeit im Verkaufszyklus dieser Grafikkarten veröffentlicht wurden. Ob der Index damit falsch ist, wäre eine eher philosophische Frage: Der Index muß schließlich nicht primär wiedergeben, wie gut 2010er Grafikkarten unter 2017er Spielen laufen – sondern darf ruhig die Grafikkarten gemessen an den Spielen ihrer Zeit einordnen. Ob sich damit dann für größere Zeiträume eventuell Skalierungsverluste einstellen, wäre ein ertragbarer Fehler, schließlich passiert in der Praxis der Vergleich zwischen 7 Jahre alter Hardware eher selten.

In der SiSoft-Benchmarkdatenbank ist ein neuer Eintrag zum "Core i7-7900X" aus Intels Skylake-X-Serie aufgetaucht. Interessanterweise nennt sich die CPU in diesem Eintrag "Core i7" und nicht "Core i9" – obwohl letztere Bezeichnung sowohl mittels eines kürzlichen Leaks als auch aus Kreisen der Mainboard-Hersteller bestätigt wurde. Auch die Taktraten passen nicht ganz: Es werden 4.0/4.5 GHz angeben anstatt 3.3/4.3 GHz wie beim kürzlichen Leak – was für einen Zehnkerner aber auch so ganz anständig wäre. Ein Fake ist hierbei nicht gänzlich auszuschließen – wobei es für selbigen schwer werden würde, die hohe erreichte Performance zu generieren, das erzielte Benchmarkergebnis würde mit 1386 MPixel/sec in der Top-Liste der CPU Multimedia-Tests rangieren. All zu viele sichere Informationen lassen sich aus diesem Benchmarkdatenbank-Eintrag leider nicht herauslesen, da der Benchmark selber (leider) ziemlich nichtssagend ist und SiSoft Sandra beim Auslesen von technischen Informationen bekannterweise unzuverlässig agiert, sich man auf deren Angaben also nicht verlassen kann.

Im Zuge zunehmender Ransomware-Attacken stellt sich die Frage nach geeigneten Gegenmaßnahmen gerade für die PCs von Otto Normalsurfer bzw. ob es dafür sinnvolle Schutzprogramme gibt. Hierzu bietet sich schon seit einiger Zeit das "Kaspersky Anti-Ransomware Tool" an, welches vor einer Infektion durch Ransomware schützen können sowie bereits begonnene Datenverschlüsselungen wieder rückgängig machen soll. Leider finden sich kaum nutzvolle Hinweise zur Funktionsweise des Programms, das Promotion-Video von Kaspersky gibt auch nur gewisse Einblicke. Erkennen läßt sich jedenfalls, daß das Tool die Ransomware über das Cloud-basierte "Kaspersky Security Network" zu identifizieren versucht und dann gegebenenfalls blockiert – sprich, sobald eine neue Ransomware bei genügend Kasperky-Usern negativ aufgefallen ist, sollte das Tool jene automatisch und umgehend blockieren. Eventuell in Sekundenbruchteilen nach Start der Ransomware schon verschlüsselte Dateien werden dabei in früherer, unverschlüsselter Form extra gespeichert, so daß selbst der gewisse Zeitbedarf der Cloud-Prüfung der Ransomware keine Chance auf Entfaltung läßt.Insbesondere letzteres Feature klingt hochinteressant, da hier augenscheinlich pro-aktiv gearbeitet wird – sprich, die Ransomware kann zwar erst einmal starten und ihr Verschlüsselungswerk beginnen, diese verschlüsselten Dateien werden allerdings nachfolgend wieder gerettet.

Wie dieses "Hexenwerk" genau funktioniert, wäre natürlich wissenswert und würde bei der Beurteilung der Schlagkraft des Kaspersky-Tools entscheidend weiterhelfen. Die Ransomware-Erkennung mittels Cloud-Analyse läßt sich dann noch viel schwerer beurteilen, da man hierzu auch kaum Tests fahren kann – bekannte Ransomware sollte das Tool logischerweise (wie jeder Virenscanner) erkennen, testweise geschriebene Ransomware-Dummys können bei diesem Cloud-Ansatz dagegen per Definition nicht erkannt werden. In jedem Fall muß man unter Nutzung dieses Kaspersky-Tools einkalkulieren, das der Schutz nur teilweise erfolgreich sein kann: Steht man ganz am Anfang einer neuen Ransomware-Welle (ist sozusagen "Erstkunde"), dann wird der Cloud-Ansatz auch nicht weiterhelfen, denn dessen Funktionalität basiert schließlich darauf, das (eine ausreichende Anzahl) anderer Anwender erst einmal in die Ransomware-Falle getappt ist. Gänzlich nutzlos erscheint der Ansatz aber nicht, durch eine geringe Nutzerinteraktion erscheint das Tool auch für PCs von Normalsurfern geeignet – besser aber wäre es, wenn die jeweiligen Fachjournalisten mittels entsprechender Tests dies noch einmal genauer herausarbeiten könnten.