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Hardware- und Nachrichten-Links des 13./14. August 2016

Wenngleich die Radeon RX 460 durchaus als Gaming-Einsteigerlösung zu verwenden ist, promotet AMD jene ganz offiziell sogar nur als "eSports-Lösung". Entsprechende Messungen des TechSpots zeigen jedoch auf, das unter League of Legends und Counter-Strike: Global die Performance der Karte unter der bestmöglichen Bildqualität schnell in den Bereich von 200 fps unter FullHD geht, die Radeon RX 460 für diese Zweck also schon viel zu schnell ist. Bezogen auf die beiden genannten Titel erreicht eine Radeon R7 250 auf Basis des "Oland" LowCost-Chips schon übermäßige Frameraten zwischen 90-140 fps, gutklassige integrierte Lösungen dürften am Ende für diesen Anwendungszweck sogar ausreichend sein. Natürlich können die Hardware-Anforderungen auch von typischen eSports-Titel mit der Zeit ansteigen – aber da jene gerade in den preissensitiven Märkten in Schwellen- und Entwicklungsländern sehr populär sind, wären größere Anforderungs-Sprünge nun nicht gerade zu erwarten, richten sich die Spieleentwickler in diesem Fall eher an der bestehenden Hardware aus.

Nochmals der TechSpot hat sich in einem Artikel die Grafikkarten-Performance von GeForce GTX 480 zu 1080 unter neueren Spielen angesehen. Hierbei mussten natürlich auch erst einmal Spiele-Settings gefunden werden, welche insbesondere GeForce GTX 480 & 580 mit ihren nur 1,5 GB Speicher nicht an eben dieser Speichermenge limitieren – und die Nutzung von DirectX 12 fiel natürlich gänzlich flach. Nichtsdestotrotz sind die herausgekommende Ergebnisse immer noch gut im Rahmen der Erwartungen bzw. entsprechend grob unserem Performance-Index. Nur die Fermi-basierten Karten verlieren gegenüber ihren früheren Index-Werten inzwischen jeweils gut 17% an Performance – dies kann natürlich doch noch an der Speichermenge liegen oder aber an den kaum noch für diese Karten optimierten Treibern auf zugleich neuen Spieleengines. Dies ist letztlich jedoch der Lauf der Welt, das ältere Grafikkarten unter neueren Spielen nicht mehr dieselbe Performance aufzeigen können, wie dies einstmals zu deren Glanzzeiten noch der Fall war.

480 580 680 780 780Ti 980 980Ti 1080
Generation Fermi (GF100) Fermi (GF110) Kepler (GK104) Kepler (GK110) Kepler (GK110) Maxwell (GM204) Maxwell (GM200) Pascal (GP104)
erreichte FullHD-Performance 100% 116,0% 170,4% 220,7% 249,2% 294,9% 377,7% 481,7%
erreichte FullHD-Performance 20,8% 24,1% 35,6% 46,0% 51,9% 61,2% 78,6% 100%
FullHD Performance-Index 240% 280% 360% 440% 520% 600% 750% 960%
Index-Abweichung mittel (-17%) mittel (-17%) gering keine gering marginal keine Ausgangspunkt

Und damit läßt sich dann nochmals zur Launch-Analyse zur Radeon RX 460 zurückkommen – und dort zu den für die GeForce GTX 750 Ti und 950 aufgelaufenen Performance-Werten. Jene beiden Karten, zu welchen es ausschließlich Benchmarks von 2-GB-Versionen gibt (die GeForce GTX 950 ist gar nicht anders erhältlich), fallen im Vergleich zum früher festgesetzten Performance-Index schon leicht zurück. Die Differenz ist um jeweils -10 Index-Punkte überhaupt nicht großartig, aber um so bemerkenswerter, wenn man es mit den Benchmarks von GeForce GTX 960, Radeon R7 370 und R9 380 vergleicht, welche jeweils auf 4-GB-Werte normiert wurden – deren mit dem Launch der Radeon RX 460 neu ausgemessene Performance passt nämlich zum früheren Performance-Index. Hier fallen augenscheinlich exakt diese Grafikkarten zurück, welche nur als 2-GB-Ausführungen vorliegen – und dies selbst im Fall von nVidia-Grafikkarten, welche auf diesen Punkt noch viel weniger reagieren als AMD-Grafikkarten. Den Performance-Index von GeForce GTX 750 Ti und 950 werden wir deswegen wohl nicht abändern, da jenes Problem natürlich auch alle früheren Grafikkarten mit (aus heutiger Sicht) zu wenig Speicher betrifft. Nur kann man dies als erneuten Hinweis darauf sehen, das die Zeit von 2 GB Grafikkartenspeicher selbst im Einsteigersegment abgelaufen ist – und Nutzer entsprechender Karten mit Einschränkungen leben müssen bzw. zum vollen Ausfahren der Kartenperformance insbesondere speicherfressende Details (Texturenauflösung) reduzieren müssen.

Gemäß Fudzilla wird Grafikchip-Entwickler nVidia noch innerhalb diesen Jahres erste 14nm-Chips bei Samsung fertigen lassen. Hierbei soll es sich nicht um irgendwelche Randprodukte im Angebotsportfolio von nVidia handeln – sondern um Pascal-basierte Grafikchips, was bisher die Domäne von Hauptfertiger TSMC war. Aufgrund anscheinend unzuverlässiger Produktionszahlen will nVidia nunmehr allerdings über einen Zweitfertiger eine zusätzliche Sicherheit erlangen – darüber war zwar schon lange geredet worden, nun wird es jedoch endlich in die Tat umgesetzt. So oder so bedingt die Chipfertigung bei Samsung für nVidia natürlich einen zusätzlichen Tape-Out – und wegen der feinen Differenzen zwischen 16FF+ bei TSMC und 14LPP bei Samsung/GlobalFoundries ist es sogar möglich, das sich Samsungs 14nm-Fertigung nur bedingt für den Ansatz der sehr hohen Taktraten von nVidias Midrange- und HighEnd-Grafikchips eignet. Gut möglich also, das Samsung in erster Linie den Chip-Nachschub bei den noch kommenden LowCost- und Mainstream-Grafkchips GP108 & GP107 stärken soll, das nVidia also nur diese eher unkritischen Grafikchips bei Samsung zweitfertigen läßt.