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Hardware- und Nachrichten-Links des 25./26. Juni 2016

Videocardz zeigen das neue AMD Overclocking-Tool in mehreren Bilder, welche schon einiges über die gebotene Funktionalität aussagen. Man kann augenscheinlich für alle 8 Taktraten-Stufen sowohl Taktrate als auch die dafür angesetzte Chipspannung einzeln regeln, ähnliche Einstellungen für den Speichertakt und die Lüftergeschwindigkeit kommen hinzu. Dies sieht schon einmal sehr gut und griffig aus – auch wenn die letzten Übertaktungsresultate zur Radeon RX480 dann doch wieder arg durchschnittlich ausfielen: Bei der PC Games Hardware wurde trotz klimatisierten Raumes keine 1400 MHz erreicht – die kürzlichen Gerüchte über mehr als 1500 MHz und bis zu 1800 MHz Chiptakt entpuppen sich immer mehr als Seemannsgarn (oder gar Gegen-Marketing seitens der Konkurrenz). Dabei sind selbst 1350 MHz Chiptakt ein sehr vernünftiges Ergebnis gemessen an dem anderen Designansatz von AMD (Packdichte vor Taktrate) und dem Ausgangspunkt in Form der letzten 28nm-Grafikchips von AMD, welche im Auslieferungszustand auch nicht höher als 1050 MHz Chiptakt daherkamen nd übertaktet meistens vor der 1200-MHz-Marke kapitulieren mussten.

Mit einer anderen Meldung haben Videocardz die dato vorliegenden 3DMark13-Werte zur Radeon RX480 aufbereitet und analysiert. Hier gibt es in den Futuremark-Datenbanken augenscheinlich sogar schon eine ganze Menge an Werten, so das man für einen Vergleich inzwischen auf einen soliden Mittelwert zurückgreifen kann. Jener Mittelwert läuft dann im übrigen wieder mit Taktraten ≤1266/4000 MHz, so dass vorbehaltlich einer größeren Überraschung dies dann doch die Referenz-Taktraten der Radeon RX480 sein sollten. Der beste Übertaktungswert war hingegen (bei der Performance) ca. 13-14% besser und lief auf Taktraten von ≤1379/4400 MHz – mit einer selten so hoch ausfallenden Speicherübertaktung ausgehend von nominell schon auf 4000 MHz laufendem GDDR5-Speicher. Die angegebenen Werte sind leider immer nur Insgesamt-Werte und keine Graphics-Werte – was den Vergleich zu anderen Messungen erschwert bzw. eher nur die Werte unter sehr hohen Auflösungen (geringerer CPU-Einfluß) gut vergleichbar macht.

Aber generell bleibt alles im selben Feld wie schon zu den allerersten 3DMark-Messungen der Radeon RX480: Die Karte kommt unter dem 3DMark gut weg, erreicht dort ein Performance-Niveau etwas oberhalb von Radeon R9 390X und sogar GeForce GTX 980. Dies schwächt sich allerdings mit steigenden Auflösungen wieder ab, hier kann besonders die Radeon R9 390X (aufgrund ihres doppelt so breiten Speicherinterfaces) besser zulegen und unter der 4K-Auflösung sogar vorbeiziehen (Vergleichswerte bei TweakPC). Die ganz besondere Aussagekraft sollte diesen 3DMark-Messungen jedoch kaum zukommen, gerade nunmehr nur noch wenige Tage vor dem Launch am 29. Juni 2016: Dann werden Benchmark-Suiten über (möglichst viele) Spieletitel übernehmen, nicht mehr diese letztlich doch nur synthetischen 3DMark-Messungen. Und da kann es wieder ganz anders aussehen – gerade da AMD für Polaris 11 & 10 deutlich an der GCN-Architektur herumgeschraubt hat und damit die alten Vergleichsgrößen nicht mehr wirklich aussagekräftig sind. Zur echten Performance-Bestimmung von Polaris 11 & 10 braucht es halt diese umfangreichen Tests, die Zeit der ungefähren Prognosen geht dagegen zu Ende.

WCCF Tech berichten hingegen über einen in Fernost aufgetauchten Benchmark-Leak zur Radeon RX480 – welcher sich bei näherem Ansehen als ein paar Gaming-Videos unter Zuhilfenahme dieser Karte entpuppt, aber faktisch keine konkreten Daten oder gar vergleichende Daten liefert. Man kann natürlich versuchen, diese Benchmarks nachzustellen, aber eine wirklich seriöse Aussage wird daraus nicht mehr. Etwas erstaunlich ist es, das gerade die Leaker aus Fernost, die oftmals schon ein paar Tage vor offiziellem Launch Zugriff auf neue Hardware haben, dann immer wieder bei ihren Leaks derart ungare Standardkost abliefern – anstatt es einmal richtig zu machen und die Grafikkarte nach allen Regeln der Kunst durchzutesten. Aber natürlich ist es auch verständlich, wenn angesichts von neuer Hardware im Rechner dann erst einmal der Probier- und Spieltrieb durchkommt – und am Ende kauft man sich das ganze natürlich zum Benutzen und nicht zum reinen Testen.