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Hardware- und Nachrichten-Links des 25./26. Februar 2015

Laut Tom's Hardware soll die DirectX-12-Schnittstelle einen Mischbetrieb von AMD- und nVidia-Hardware zur MultiGPU-Berechnung des Bildes unter dem SFR-Modus beherrschen. Allerdings lautet die eigentliche Information auch nur, das man bei SFR wegen der nicht statisch gleich großen Rechenlast auf allen Grafikchips eben auch sehr gut mit unterschiedlich starken Grafikkarten zurechtkommt – darunter notfalls auch welchen mit unterschiedlichen GPU-Architekturen. Dies dürfte aber wenig daran ändern, daß das (vom Spiel abgerufene) Featureset aller benutzten Beschleuniger vollkommen identisch sein muß – wie sollten sonst zwei unterschiedliche Beschleuniger ein insgesamt harmonisches Bild erzeugen können. Mit großen Feature-Unterschieden zwischen zwei Karten wird dies schon schwer werden – Hersteller-übergreifend erscheint in der Praxis als eher unmöglich, selbst wenn theoretisch vielleicht denkbar. Aller Vermutung nach hat die Quelle der THG aber auch nie einen Hersteller-übergreifenden Support ausdrücken wollen, sondern eher nur einen grundsätzlich Architektur-übergreifenden Support gemeint – welcher aber in der Praxis ebenfalls so seine Macken haben dürfte. SFR macht es einfacher, unterschiedlich schnelle Beschleuniger zu paaren, aber vorzugsweise sollten jene der gleichen Architektur mit demselben Detail-Featureset angehören.

Das nVidia-Statement zur GTX970-Affäre kommt in unserem Forum (und auch andernorts) nicht gut an, die meisten Nutzer fühlen sich eher noch mehr verschaukelt als vorher – auch weil der nVidia-CEO ziemlich breit zu verstehen gegeben hat, daß die Grafikkarten-Käufer doch eher glücklich sein sollten, eine 4-GB-Karte anstatt einer 3-GB-Karte bekommen zu haben und daß allein die "fehlerhafte" Kommunikation zum Launch das Problem gewesen sei. Doch auch mit der "richtigen" Kommunikation bleibt bestehen, daß nVidia die Karte allein des Showeffekts wegen mit 4 GB Speicher ausgerüstet hat und es besser gewesen wäre, die GeForce GTX 970 mit nur aktiven 3,5 GB in den Markt zu entlassen (eine Maßnahme, welche man im übrigen auch jetzt noch nachträglich per Treiber realisieren könnte).

Ironischerweise hat der nVidia-CEO mit seiner Aussage im übrigen zugegeben, daß die ganze Limitierung der GeForce GTX 970 keine Entscheidung der Techniker war, sondern bewußt vom Marketing derart vorgenommen wurde. Sprich, nVidia wollte das Speicherinterface der GeForce GTX 970 limitieren, um die Karte gegenüber der GeForce GTX 980 ausreichend langsamer zu machen – genauso, wie in einer kürzliche Kolumne bereits dargelegt. Zuerst kam also die Limitation – und dann die Idee, dem Nutzer irgendwie doch 4 GB Speicher verkaufen zu wollen, gerade auch mit Hinblick auf die Konkurenzprodukte Radeon R9 290 & 290X. An dieser Stelle hat nVidia sicherlich AMD einigen möglichen Umsatz weggenommen – erstaunlich eigentlich, daß sich AMD hierzu immer noch nicht geäußert hat. Denn schließlich wurden hier durch falsche Spezifikationen nicht nur Verbraucherschutzrechte der Grafikkarten-Käufer, sondern auch das Wettbewerbsrecht zuungunsten von AMD verletzt – und AMD hätte den verlorengegangenen Umsatz angesichts der aktuellen Marktverhältnisse wirklich gebrauchen können.

Laut WCCF Tech soll AMDs Nolan-APU nicht in der eigentlich angetrebten 20nm-, sondern noch der 28nm-Fertigung kommen. Nolan ist die erste x86-CPU von AMDs Skybridge-Projekt, mittels welcher eine gemeinsame Plattform von x86- und ARM-basierten LowPower-CPUs geschaffen werden soll. Der ARM-Counterpart von Nolan in Form von Amur soll hingegen tatsächlich schon in der 20nm-Fertigung erscheinen, AMD wird hierfür ARMs Cortex A57 Rechenkerne heranziehen. An der grundsätzlichen Funktionsweise und auch der Ausrichtung des Skybridge-Projekts dürfte dieser Wechsel der Fertigungstechnologie (geplant waren ganz eindeutig 20nm für beide APUs) nichts ändern, einzig allein großartige Performance-Fortschritte sind dann von Nolan (auf derselben Fertigungstechnologie) kaum noch zu erwarten. Dabei dürfte die 20nm-Fertigung eigentlich zur Verfügung stehen, sowohl beim bisherigen Auftragsfertiger TSMC als auch bei GlobalFoundries, welche den Xbox-One-SoC demnächst in 20nm fertigen wollen.

Nochmals laut WCCF Tech kommt AMDs x86 HighEnd-Architektur "Zen" zuerst in den Server-Markt, nicht ins Consumer-Segment. Dies wäre überraschend, denn im Server-Markt ist AMD bis auf Nachlieferungen zu bereits bestehenden Systemen eigentlich kaum noch präsent, haben die Bulldozer-basierten Prozessoren vieles von dem durch die guten K8- und K10-basierten Server-Prozessoren aufgebauten Kredit verbraucht. Andererseits ist die ganze Meldung von WCCF Tech ansonsten nur eine Zusammensammlung vorher bereits bekannter Gerüchte – gut zu sehen auch an der Nennung einer TDP von maximal 95 Watt, welche für das Server-Segment wenig Sinn ergibt – welche zudem mit dem groben Releasetermin 2016 eine "Neuigkeit" verkaufen will, welche vorher schon bekannt war. Gut möglich, das WCCF Tech hier nur eine neue Wasserstandsmeldung zum Thema herausbringen wollten, ohne echte neue Informationen zu besitzen. In jedem Fall wäre AMD gut daran beraten, zuerst die Hardware-Enthusiasten für eine neue Prozessoren-Architektur zu begeistern – denn der Versuch, im Server-Markt wieder ernsthaft Fuß zu fassen, dürfte einen wesentlich längeren Atem benötigen.

Shortcuts: Golem bringen die Ankündigung von Samsungs 10nm-Fertigung – zu einem leider offiziell nicht genauer genanntem Zeitpunkt und damit fast ohne Nachrichtenwert. Aber wenigstens deutet diese Bekanntgabe darauf hin, daß Samsung in Zukunft aktiv bei der Fertigungstechnologie voranschreiten wird und dabei weniger Auftragsfertiger-Kontrahenten TSMC als denn Branchenschwergewicht Intel im Blick hat. Die PC Games Hardware bringt eine Stellungnahme seitens MSI, welche der Streichung der Übertaktungsfunktion bei Overclocker-Notebooks dieses Herstellers einen Riegel vorschiebt. Damit scheint es immer mehr in diese Richtung hin zu laufen, als daß nVidia es den Notebook-Hersteller wohl offenläßt, ob jene im Grafik-BIOS des Notebooks eine Overclocking-Sperre implementieren – oder eben nicht, wie im Fall von MSI. Und letztlich ist zu den vielen neuen nVidia-Treibern bis hinunter sogar zur GeForce 6 hinzuzusagen, daß jene laut den Release Notes keine neuen Features oder Bugfixes für Spiele mit sich bringen, sondern augenscheinlich allein einen sicherheitskritischen Fehler beseitigen. Neue Features und Bugfixes gibt es bei beiden Grafikchip-Entwicklern regelmäßig nur bei den allerhöchsten Treiber-Versionen, nicht mehr bei solcherart nachgelegten Treibern.