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Hardware- und Nachrichten-Links des 24./25. Oktober 2015

Overclockers.ru (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) haben einen interessanten nVidia-Treibervergleich aufgelegt, welcher unter drei Spieletiteln samt vier verschieden alten Grafikkarten unter den GeForce-Treibern 197.75 bis 355.98 umfaßt. Insbesondere kann man bei diesem Treibervergleich sehen, ob nVidia eventuell alte Grafikkarten bei Erscheinen einer neuen Generation ausbremst, weswegen eben Kepler- wie auch Fermi-basierte Lösungen mitgetestet wurden. Unter den drei Testtiteln ergaben sich in dieser Frage aber keine Auffälligkeiten – außer einer minimalen und später wieder aufgeholten Delle unter Metro: Last Light wurden auch die alten Grafikkarten mit neuen Treibern eher denn schneller als langsamer. Zumindest dieser Artikel gibt allen Thesen über bewußte Treiberverschlechterungen der Hersteller bei alter Hardware eine klare Abfuhr.  (Forendiskussion zum Thema)

Fehlend über den gesamten Sommer und nun auch den größten Teil des Herbstes ist das einstmals großartig angekündigte "Godavari" Refresh-Portfolio zu AMDs Kaveri-APU. Auch wenn "Godavari" dann nur der AMD-interne Codename dieser zweiten Welle an Kaveri-CPUs war, sollte doch ursprünglich einmal das bisherige Kaveri-Portfolio komplett ersetzt werden – gekommen sind bislang mit A10-7870K und A8-7670K nur zwei neue, leicht taktschnellere Modelle, danach war der ganze Zauber schon wieder zu Ende. Die für den Herbst angesetzten, nochmals höher getakteten Modelle A8-7690K & A10-7890K sowie neuen Grafik-losen Modelle Athlon X4 850, 870K & 880K fehlen dagegen bislang weiterhin vollständig. Fast könnte man denken, AMD hätte das Interesse an diesem Teil seines Angebotsportfolios verloren – andererseits passiert auf Prozessoren-Seite bei AMD eigentlich überhaupt nichts mehr weltbewegendes seit dem Carrizo-Launch rein für Mobile-Bedürfnisse.

Sicherlich kann man sagen, daß AMD auf Basis der vorhandenen CPU-Technik wenig Möglichkeiten hat zu glänzen bzw. etwas neues vorzustellen, was in irgendeiner Form spannend ist – aber auf Basis eines schwachen und vom Markt faktisch nicht angenommenen CPU-Portfolios mehr oder weniger gar nichts mehr zu tun, kann nun auch keine Lösung dieser Problematik sein. Gerade da sich Intel doch ziemlich im eigenen Saft festgesetzt hat und nunmehr selbst echte AMD-Konter gemäß der eigenen Marktstellung einfach ignorieren dürfte, bietet sich doch die Chance dazu, mal nach vorn zu gehen und wenigstens für ein paar Monate etwas greifbares anzubieten. Die letzten Tests haben allesamt den Kaveri-APUs eine vergleichbare bis leicht bessere Performance zu den (seinerzeitigen) Haswell-Zweikernern bescheinigt, an dieser Stelle kann man ansetzen. Das gravierendste Problem ist dabei, daß diese Performance-Situation den allermeisten Computerkäufern nicht bekannt ist – was aber in dem Sinne ein (durch Marketing) lösbares Problem darstellt, denn Informationen und PR kann man zeitnah produzieren, neue CPUs dauern dagegen ein paar Jahre. Natürlich müsste das AMD-Marketing dafür einmal mit Mut zu Ideen und ungewöhnlichen Schritten vorangehen – zugegebenermaßen eine hohe Aufgabe für eine AMD-Abteilung, welche regelmäßig für diverse vermeidbare PR-Fehlschläge verantwortlich zeichnet.

Die PC Games Hardware hat einen Fall ausgegraben, wo man doch eine Skylake non-K-CPU (leicht) übertakten konnte – obwohl es eigentlich bei Skylake non-K nicht mehr möglich sein sollte, den Prozessor auf dem höchsten TurboMode-Takt für alle Kerne zu betreiben. Im konkreten Fall funktionierte die Übertaktung dennoch, da die benutzte Festplatte vorher auf einem Sockel-2011-System mit K-CPU lief und dann das dort installierte Asus-Overclocking-Programm die Übertaktung dennoch zuließ. Auch wenn dies nur ein Einzelfall ist, läßt sich hieraus schon herauslesen, daß Intel die non-K-Modelle wohl nicht komplett gelockt hat, sondern vielmehr deren "kleine Übertaktung" nur per Software-Beschränkungen unterbindet – beispielsweise ist klar, daß die Mainboard-Hersteller seitens Intel klare Vorgaben bekommen haben, diese Funktionalität unter Skylake nicht mehr anzubieten, was eben auf Software-Sperren hinweist. Und dies bedeutet letztendlich, daß es vielleicht in Zukunft Lösungen geben wird, welche diesen Job der "kleinen Übertaktung" der non-K-Modelle von Skylake dann zuverlässig übernehmen können.

Gulli berichten über den Entwurf zum neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV), welcher die vor Jahren schon einmal angedachten und seinerzeit aber verworfenen Alterskennzeichnungen für Webseiten (wohl zur Verbesserung von automatischen Filterprogrammen) wiederum aufs Tableau bringt. Konkret ist das ganze als Selbstkennzeichnung angedacht, weil ansonsten keine Prüfstelle so viele Webseiten gleichzeitig bewerten könnte. Problematisch an dieser Idee werden die (garantiert auftretenden) Streitfälle und eventuelle sich daraus ergebenden Konsequenzen werden: Niemand klassifiziert sich gern höher als es sein müsste – aber wenn eine Fehleinschätzung dann böse Gerichtsurteile samt Strafzahlungen nach sich ziehen würde, müsste man sich notgedrungen bewußt auf Sicherheit (und damit höher) einschätzen. Auf nutzergenerierten Content wie in Foren und sozialen Netzwerken üblich passt das ganze System dann gar nicht mehr, hier müsste man eigentlich gleich einen generellen ab-18-Sticker dranpappen, weil bei nutzergeneriertem Content einzelne ab-18-Inhalte niemals auszuschließen sind. Ob das ganze in dieser Form kommt bzw. dann auch in der Praxis durchgesetzt wird, bliebe jedoch angesichts des "Erfolgs" früherer bundesdeutscher Jugendschutzbemühungen im Internet deutlich abzuwarten.