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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. September 2019

Von Reddit-User Ingebor kommt eine feine Übersicht der CPU-Verkäufe bei der Mindfactory über die letzten fünf Jahre – sprich beginnenend im Jahr 2015 noch weit vor dem Auftauchen der ersten Ryzen-Prozessoren, als Intel noch regelmäßig eine neue CPU-Generation pro Jahr ablieferte sowie AMD im tiefen Tal der wenig erfolgreichen und dann sogar ausbleibenden Bulldozer-Derivate stand. Gut auf den ersten Blick erkennbar ist bei allen drei Grafiken (Verkäufe nach Stückzahlen, Umsatz & durchschnittlicher Verkaufspreis) der Umbruch des CPU-Marktes ab dem Start der ersten Ryzen-Prozessoren im Frühjahr 2017. AMD konnte sich dann schon im ersten Jahr auf mit Intel vergleichbare Absatzhöhen hocharbeiten, nach dem Launch von Ryzen 2000 dann Intel sogar schon einmal kurzzeitig davoneilen – nur um jetzt nach Ryzen 3000 eine solche Marktdominanz zu erreichen, welche sie früher einmal Intel gegenüber AMDs Bulldozer-Prozessoren innehatte. Allerdings hat Intel hier AMD auch den Weg geebnet durch wahrscheinlich ein paar Refresh-Generationen zu viel – und natürlich durch die ewige Geschichte mit Intels 10nm-Fertigung, welche Intel einen passenden Ryzen-Konter bis jetzt und perspektivisch wohl noch bis zum Jahr 2021 verbauen wird.

Laut der DigiTimes beklagen die PC-Hersteller derzeit mal wieder 14nm-Lieferschwierigkeiten bei Intel, was insbesondere für das kommende Weinhachtsgeschäft (welches jetzt schon vorbereitet wird) eher unpassend kommt. Im Gegensatz zur allgemeinen 14nm-Liegerschwäche, welche grob vom Sommer 2018 bis zum Frühling 2019 andauerte, scheint es diesesmal allerdings eher um spezifische Prozessoren-Modelle zu handeln, welche nicht in der benötigte Menge zur Verfügung gestellt werden können. Denn zumindest zwischen den Zeilen ist zu erkennen, das hierbei "nur" die neuesten Mobile-Prozessoren von Intel aus der 10. Core-Generation gemeint sind, sprich die Mobile-Ausführung von Comet Lake (da Ice Lake schließlich 10nm ist und damit nicht betroffen sein soll). Auf jene sind die Notebook-Hersteller wegen des Neuheitswerts natürlich entsprechend "heiß" und damit könnte auch die derzeitige Bestellmenge oberhalb dessen liegen, was Intel anfänglich aus der Fertigung herausbekommt. Hier könnte also keine wirkliche Lieferschwäche im Sinne eines Intel-weit zu geringen 14nm-Volumens vorliegen, sondern einfach nur eine temporäre Diskrepanz zwischen Auftragseingang und Fertigungsvolumen speziell bei einigen neuen Prozessoren-Modellen – was sich jedoch mit dem weiteren Anlaufen der Chipfertigung von Comet Lake üblicherweise innerhalb weniger Wochen wieder beruhigen sollte. Nur für die Notebook-Hersteller könnte diese Verzögerung erst einmal ungünstig kommen, weil man damit dann diverse neue Produkte (trotz fertigem Design) ins neue Jahr verschieben muß, also nicht mehr zur lukrativen Weihnachts-Saison anbieten kann.

Ein weiteres Lebenszeichen zu neuen Navi-Lösungen hat sich mit der Listung einer Radeon RX 5500 unter dem GFXBench eingefunden, wie derzeit von Twitterer Komachi ausgehend verbreitet wird. Der GFXBench-Eintrag liefert leider keine verwertbaren technischen Daten ab, so das sich allein das einzelne Benchmark-Ergebnis unter dem "Manhatten"-Test zum Vergleich anbieten könnte. Allerdings ist jenes bei der Radeon RX 5500 mit 87,6 fps dramatisch abweichend vom Ergebnis einer simplen Radeon RX 5700 (257,5 fps) – und ein solch hoher Performance-Abstand zwischen 5500er und 5700er Ausführung derselben Grafikkarten-Serie erscheint dann eher als unwahrscheinlich bzw. die 5500er Nummer generell zu hoch für eine Rebranding-Lösung. Insofern ist hieraus leider nichts mehr als das reine Lebenszeichen und eben die Information über die Existenz einer Radeon RX 5500 mitzunehmen. Aller Vermutung nach dürfte jene ebenfalls auf Navi 14 basieren (wie die kommende Radeon RX 5600 Serie) und dabei einfach nur eine stärkere Abspeckung zugunsten von OEM-Bedürfnissen darstellen – andere Auslegungsvarianten sind aber nach wie vor noch möglich. Das hiermit nun aber erstmals ein regelrechter Verkaufsnamen genannt wurde und keine kryptische Bezeichung bzw. Codename, deutet eigentlich darauf hin, das die kleineren Navi-Varianten sich demnächst bei den Hardwaretestern sowie im Handel einfinden sollten.

Mit den gestrigen News wurde dem kommenden B550-Chipsatz für AMDs Ryzen-Prozessoren gleich doppelt Unrecht getan: Zum einen gibt es doch einen beachtbaren Unterschied zum vorhergehenden B450-Chipsatz, denn letzterer bindet seine eigene Peripherie nur mit PCI Express 2.0 an, der neue B550 dann hingegen mit PCI Express 3.0. Viel wichtiger dürfte jedoch sein, das B550-Mainboards höchstwahrscheinlich dennoch PCI Express 4.0 unterstützen können – zwar nicht selber, denn dafür fehlen die Hardware-Kapazitäten im B550-Chipsatz, dies dann allerdings über die Chipsatz-Kapazitäten der Ryzen 3000 Prozessoren selber. Denn das in der CPU liegende PCI-Express-Interface beherrscht natürlich PCI Express 4.0 und benötigt zum Ausführen dieser Kapazitäten auch keinerlei Unterstützung des Mainboards-Chipsatzes – sondern einfach nur entsprechend verbaute Steckplätze auf dem Mainboard (sprich Grafikkarten-Steckplatz und M.2-Slot). Da das PCI-Express-Interface der Ryzen-Prozessoren generell zur Ansteuerung von Grafikkarte und einer schnellen SSD gedacht ist, dürfte somit auch PCI Express 4.0 auf einer B450-Platine möglich sein – zumindest sofern dies nicht künstlich unterbunden wurde bzw. die (vom Mainboard-Hersteller) verbauten Steckplätze dafür nicht freigegeben wären.

Ryzen 1000/2000 Ryzen 3000 zusätzliche Chipsatz-Kapazitäten
AMD X570 20 Lanes PCIe 3.0 20 Lanes PCIe 4.0 16 Lanes PCIe 4.0, 4x SATA III, 4x USB 2.0, 8x USB 3.2
AMD B550 20 Lanes PCIe 3.0 20 Lanes PCIe 4.0 4 Lanes PCIe 3.0, 4x SATA III, 6x USB 2.0, 2x USB 3.2
AMD X370 & X470 20 Lanes PCIe 3.0 20 Lanes PCIe 4.0 8 Lanes PCIe 2.0, 6x SATA III, 6x USB 2.0, 6x USB 3.0, 2x USB 3.2
AMD B350 & B450 20 Lanes PCIe 3.0 20 Lanes PCIe 4.0 6 Lanes PCIe 2.0, 4x SATA III, 6x USB 2.0, 2x USB 3.0, 2x USB 3.2