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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. Juli 2017

Videocardz vermelden eine erste Radeon RX 560D seitens des Grafikkarten-Herstellers XFX – womit sich frühere Gerüchte über eine solche Karte bestätigen. Die Radeon RX 560D ist ein glatter Wiedergänger der Radeon RX 460 – im Fall der konkreten XFX-Karte gibt es noch nicht einmal höhere Chiptaktraten, wie ansonsten bei vielen Radeon RX 460 Modellen anzutreffen. Noch unbekannt ist das Power-Limit der Karte – denn bei der Radeon RX 460 ist bekannt, das Karten mit extra PCI-Express-Stromanschluß oftmals deutlich hochgesetzte Power-Limits haben, damit ihre Taktraten viel besser halten und somit bemerkbar schneller herauskommen können als standardmäßige Radeon RX 460 Karten mit einem Power-Limit von 75 Watt und ohne PCI-Express-Stromanschluß. Jene Extra-Performance braucht AMD allerdings bei der Radeon RX 560D nun auch wieder nicht, hierfür gibt es schließlich die reguläre Radeon RX 560. Allerdings wird die Radeon RX 560D wie bekannt allein in China erscheinen, insofern wohl ansonsten nicht weiter Beachtung finden.

Radeon RX 460 Radeon RX 550 Radeon RX 560D Radeon RX 560
Chipbasis AMD Polaris 11 AMD Polaris 12 AMD Polaris 11 AMD Polaris 11
Technik 2 Raster-Engines, 896 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 512 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 896 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau)
Taktraten 1090/1200/3500 MHz
(Ø-Chiptakt: ~1170 MHz)
1100/1183/3500 MHz
(Ø-Chiptakt: ?)
1090/1200/3500 MHz
(Ø-Chiptakt: ?)
1175/1257/3500 MHz
(Ø-Chiptakt: ?)
Speicherausbau 2/4 GB GDDR5 2 GB GDDR5 2/4 GB GDDR5 2/4 GB GDDR5
FullHD Perf.Index 260% ~170% ~260% ~300%
Release 8. August 2016 20. April 2017 Juli 2017 (rein China) 20. April 2017

Wie Heise ausführen, hat nVidia nunmehr die ersten 15 Stück an GV100-basierten Volta-Beschleunigern "ausgeliefert" bzw. an Wissenschaftler aus dem Bereich "künstliche Intelligenz" übergeben. Dies soll den Startschuß für die kommende breitere Auslieferung dieser reinen HPC-Lösungen geben, welchen nVidia für das dritte Jahresquartal angekündigt hatte – was allem Anschein nach wohl eingehalten werden kann. Die geringen zu erwartenden Liefermenge machen es nVidia dabei sehr viel einfacher, hiermit kann man faktisch das Riskfertigungs-Programm von Chiphersteller TSMC benutzen – und muß damit nicht darauf warten, bis dieser die echte Massenfertigung im 12nm-Prozeß spruchreif hat. Für alle weiteren Volta-Grafikchips ist hingegen das (zufriedenstellende) Funktionieren jener 12nm-Massenfertigung Grundvoraussetzung für einen Release, ergo ist mit einer größeren Zeitspanne von einigen Monaten zwischen dieser Erstauslieferung des GV100-Chips und dem Release der nachfolgenden Gaming-Chips GV102, GV104 und GV106 auszugehen. Als frühestmöglicher Termin dafür ist derzeit der Jahresanfang 2018 anzusehen – gut möglich, das es aber auch erst der Frühling oder die Jahresmitte 2018 werden. (Foren-Diskussion zum Thema)

Die DigiTimes (via Hartware) vermelden Rekord-Auslieferungen von Grafikkarten im Juni seitens Gigabyte & MSI. Allerdings kann man anhand des Unterschieds vom ersten zum zweiten Quartal (Sprung von 900.000 auf 1 Million Grafikkarten bei Gigabyte) sehen, das jener Rekord nicht wesentlich oberhalb "normaler" Zahlen liegt, die Hersteller also nicht wirklich übermäßig vom Mining-Boom und der damit einhergehenden Grafikkarten-Knappheit profitieren. An dieser Stelle schlägt sich die moderne Lagerhaltung selbst, wo immer nur noch für den allernötigsten Zeitraum etwas gelagert wird – zu früheren Zeiten mit größeren Lagerbeständen hätte man faktisch viel mehr verkaufen können. Der nicht gerade große wirtschaftliche Effekt bei Grafikkarten wird zudem geschmälert durch Verluste bei anderen Produktsparten, da die meisten Grafikkarten in Mining-Systeme gingen, welche (pro Grafikkarte) wesentlich weniger andere PC-Technik benötigen als normale Konsumenten. Hieraus ist auch zu erklären, wieso Gigabyte vom ersten zum zweiten Quartal bemerkbar weniger Mainboards verkauft hat – die PC-Käufer konnten aufgrund der Grafikkarten-Knappheit nicht ihre Wunschsysteme aufbauen und haben daher (teilweise) ihre Bestellung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Gut möglich natürlich, das mit dem Rückkehr der Grafikkarten-Verfügbarkeit diese Marktbremsen gelöst werden und für gut anziehende Umsätze insbesondere im vierten Jahresquartal sorgen.

WCCF Tech haben den (angeblichen) Geekbench-Wert eines Core i9-7960X 16-Kern-Prozessors von Skylake-X erspäht – welcher wie bekannt in der dritten Welle von Skylake-X erst im Oktober zu erwarten ist. Hierbei lief natürlich erst noch ein Engineering Sample, über dessen finale Spezfikationen wahrscheinlich selbst Intel noch nicht einmal abschließend entschieden hat. Auf den seitens Geekbench gemeldeten 2.5 GHz Basetakt sieht das Benchmark-Resultat allerdings schon gar nicht einmal schlecht aus, insbesondere gegenüber dem Broadwell-EP-basierten Xeon E5-2697A v4 mit ebenfalls 16 CPU-Kernen. Gegenüber dem Zehnkerner Core i9-7900X ist das Benchmark-Resultat allerdings eher unterdurchschnittlich, da trotz 60% mehr CPU-Kerne eigentlich nur gleichstark. Dies könnte darauf hindeuten, das die kommenden Skylake-X-Modelle mit höherer Anzahl an CPU-Rechenkernen so weit mit den Taktraten heruntergehen müssen, das letztlich in eher schlecht skalierender Software (wie dem Geekbench) keinerlei Mehrperformance herauskommt. Jene 2.5 GHz Basetakt beim Core i9-7960X sind im übrigen entgegen der Darstellung von WCCF Tech nicht wirklich ungewöhnlich niedrig, solcherart Taktraten werden seitens Intel im Xeon-Bereich ganz üblicherweise benutzt.

Ryzen 7 1800X Threadripper 1950X Xeon E5-2697A v4 Core i9-7900X Core i9-7960X ES
Technik Zen, 8C+SMT, 3.6/4.0 GHz Zen, 16C+SMT, 3.4/? GHz Broadwell-EP, 16C+HT, 2.6/3.6 GHz Skylake-X, 10C+HT, 3.3/4.3 GHz Skylake-X, 16C+HT, 2.5/? GHz
Geekbench 4 Single-Core 4362 4074 3651 5277 5238
Geekbench 4 Multi-Core 22690 26768 30450 33267 33672

Golem berichten über die aktuellen Produkte und Zukunftspläne des chinesischen x86-Herstellers Zhaoxin – welcher mit VIA verbunden ist, woher auch die benötigte x86-Lizenz stammt. Derzeit ist man bei Zhaoxin allerdings gerade einmal auf dem Niveau der 28nm-Fertigung angelangt, auf bestenfalls Vierkern-Dies (Achtkerner werden dann aus zwei Dies gebildet) zu einer Taktrate von 2.0 GHz. Für das Jahr 2019 will man dann wiederum Vierkern-Dies (mit verbesserter Architektur) in der 16nm-Fertigung von TSMC zu Taktraten von bis zu 3 GHz anbieten. Wie anhand dieser technischen Grunddaten schon zu sehen, geht es hierbei keineswegs darum, wirklich mit AMD und Intel zu konkurrieren, wie dies VIA in der Vergangenheit teilweise noch versucht hatte. Das ganze Projekt dürfte generell eher aus dem Umstand heraus resultieren, seitens China unabhängiger von Hardware speziell aus den USA zu sein. Hierfür gibt es mehrere Ansätze, teilweise auch regelrechte CPU-Eigenentwicklungen unabhängig des x86-Befehlssatzes – während die Zhaoxin- und VIA-CPUs weiterhin die Verwandtschaft mit den AMD- und Intel-Prozessoren pflegen. (Foren-Diskussion zum Thema)