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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. Februar 2020

Ausgehend von Twitter-User CyberCatPunk fressen sich derzeit angebliche Spezifikationen zu "Big Navi" durchs Web. Hierbei hat der Twitter-User von einem Mitarbeiter des Speicherherstellers SK Hynix ein Foto aus einer vorgeblichen Geschäftsunterlage von SK Hynix erhalten, welches am Rand auch Spezifikationen zu einer Grafikkarte mit der Bezeichnung "D32310/15" enthält. Im weiteren Text, der allerdings nur bruchstückhaft vorliegt und sich augenscheinlich um Geschäftszahlen von SK Hynix dreht, wird desweiteren noch die Grafikkarten-Bezeichnung "Radeon RX 5950 XT" genannt – ohne natürlich das wirklich sicher wäre, ob es sich hierbei um jeweils dasselbe handeln bzw. inwiefern dieser Grafikkarten-Name offiziell ist oder einer nur Vermutung seitens SK Hynix entstammt. Die gezeigten Hardware-Spezifikationen lassen sich in jedem Fall über die kürzlichen RRA-Zertifizierungen eindeutig AMD zuordnen – wobei man bisher mehrheitlich davon ausgegangen war, das jene dem HPC-Chip "Arcturus" gelten würden.

Auch an anderen Stellen will das ganze dann eher schlecht zur Navi-Generation passen: Einzig die 80 Shader-Cluster entsprechen bisherigen Vermutungen zu AMDs Navi 21 – aber danach hört es dann schon auf. Das 4096 Bit breite HBM2E-Speicherinterface mit gleich 2000 MHz (DDR) Speichertakt ist dafür geradezu gigantisch, dies wären im Vergleich mit Navi 10 zu einer (groben) Verdopplung der Rechenleistung eine mehr als Verdreifachung der Speicherbandbreite. Dies erscheint für den Gaming-Bereich als arg unwahrscheinlich, weil mit steigenden Auflösungen sich das Verhältnis von Rechenleistung zu Speicherbandbreite zuletzt eher in Richtung der Rechenleistung verschoben hat. Sofern die ganzen Angaben überhaupt wahrheitsgemäß sind, bleibt hier letztlich wirklich nur der HPC-Chip "Arcturus" als mögliche Auflösung übrig – zu einem anderen will dieses dicke Speicherinterface einfach nicht passen. Für Arcturus wäre allerdings die Anzahl der Shader-Cluster ungewöhnlich niedrig, wie gesagt wurde jener eigentlich mit 128 Shader-Clustern vermeldet. Über dem ganze steht dann auch noch der große Vorbehalt, das SK Hynix als Speicherchip-Hersteller eher weniger mit derart kompletten Daten eines Grafikchips hantieren sollte, sondern sich eher auf seinen eigenen Part – den des HBM2E-Speichers – konzentrieren dürfte.

Navi 10 "D32310/15" Zuwachs
Recheneinheiten 40 CU, 2560 SP, 160 TMU 80 CU, 5120 SP, 320 TMU +100%
ROPs & Level2-Cache 64 ROPs, 4 MB L2 96 ROPs, 12 MB L2 +50% bzw. +200%
Speicherinterface 256 Bit GDDR6 @ 3500 MHz QDR 4096 Bit HBM2E @ 2000 MHz DDR -
Speicherbandbreite 448 GB/sec 2048 GB/sec +357%
Speicher-Ausbau 8 GB GDDR6 24 GB HBM2E +200%

Von AnandTech kommt eine Auflistung der neuen Intel Xeon Gold Server-Prozessoren, mittels welchen Intel teilweise massive indirekte Preissenkungen im Server-Bereich bringt. Dabei sind neuen Xeon Gold 6xxx Prozessoren gegenüber den bisher in diesem Segment verkauften Modelle nicht wirklich preisgesenkt, sondern wegen höherer Taktraten teilweise sogar etwas teurer als bei den direkten Vorgängern. Allerdings gibt es nunmehr erstmals bei diesen Xeon-Gold-Prozessoren auch den Vollausbau mit 28 CPU-Kernen – selbiger war bisher der (teuren) Xeon-Platinum-Serie vorbehalten. Und in diesem Vergleich bietet Intel zu grundsätzlich gleichen Spezifikationen nunmehr wirklich drastische Preisabschläge von bis zu -70% an – zumindest wenn man die Xeon-Gold-Modelle anstatt der Xeon-Platinum-Modelle benutzt. Die hauptsächlichen Spezifikationen sind gleich, die Platinum-Serie hat allein Vorteile bei der maximal möglichen Anzahl an Prozessoren pro System. Allerdings sind in der Praxis Dual-CPU-Systeme bzw. Dual-Sockel-Mainboard im Server-Segment die übliche Bauform, insofern macht dies nur für die wenigsten Anwendungsfälle etwas aus. Da sich diese indirekte Preissenkung jedoch nunmehr allein bei Betrachtung von 28-Kern-CPUs ergibt, fällt jene weit weniger wirkmächtig aus als vorab erwartet – ein bedeutsamer Einfluß auf die Hackordnung im Server-Segment ergibt sich hiermit nicht.

Xeon Gold (neu) Xeon Platinum
Plattform-Differenz max. 2 CPUs pro System max. 8 CPUs pro System
28-Kerner @ 205W Xeon Gold 6248R
28C/56T, 3.0/4.0 GHz, 35.75 MB L3, 205W TDP, 2700$
Xeon Platinum 8280
28C/56T, 2.7/4.0 GHz, 38.5 MB L3, 205W TDP, 10009$
28-Kerner @ 165W Xeon Gold 6238R
28C/56T, 2.2/4.0 GHz, 38.5 MB L3, 165W TDP, 2612$
Xeon Platinum 8276
28C/56T, 2.2/4.0 GHz, 38.5 MB L3, 165W TDP, 8719$

TweakPC berichten über zwei neue Mainboards seitens Biostar (Racing B365GTA und B365MHC), welche mit dem B365-Chipsatz für Intels Coffee-Lake-Prozessoren ausgerüstet dennoch unter Windows 7 laufen können sollen. Dies erstaunt etwas, denn Microsoft hatte im April 2017 alle Prozessoren ab Intels Kaby Lake, AMDs Bristol Ridge sowie AMDs Ryzen von weiteren Sicherheitsupdates unter Windows 7/8.1 ausgeschlossen – sprich, nur Nutzer älterer Systeme konnten unter Windows 7/8.1 weiterhin Sicherheitsupdates beziehen. Das ganze war natürlich eine Marketingmaßnahme zugunsten von Windows 10, damit sich die PC-Nutzer nicht nagelneue Windows-7-Systeme mit Kaby Lake, Coffee Lake oder Ryzen hinstellen und somit vielleicht das planmäßige Auslaufen des Windows-7-Supports in Frage stellen könnten. Weil jenes nunmehr passiert ist, könnte Microsoft in dieser Frage inzwischen vielleicht ein Einsehen gehabt haben und die entsprechenden Sicherheitsupdates (bis zum letzten Update vom Januar 2020) nunmehr wieder zulassen – dies käme auf den Test an. Sollte dies oder ein anderer Update-Weg funktionieren, würde sich hiermit eine Möglichkeit auftun, zukünftige Retro-Rechner zugunsten von Windows 7 auch auf Coffee-Lake-Prozessoren der Core i-8000 & Core i-9000 Prozessoren-Serien aufzubauen – was dann immerhin den Zugriff auf Achtkerner ermöglicht.