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Hardware- und Nachrichten-Links des 23. Juli 2015

Das koreanische IYD (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigt erste echte Bilder zur Radeon R9 Nano – nachdem das bisher von AMD verbreitete Bildmaterial nur Konzeptzeichnungen darstellte. Die echten Karten entsprechen allerdings augenscheinlich dem Konzeptmaterial – die Tester werden eine ultrakurze Karte in den Händen halten, welche nur minimal länger als der PCI-Express-Slot ist. Daneben versucht man sich bei IYD an einer Performance-Bestimmung gemäß der Rahmenbedingungen, welche AMD von sich gegeben hat ("2x soviel Performance pro Watt gegenüber der Radeon R9 290X") – und dürfte jedoch mit einer vermuteten 30% Mehrperformance zur Radeon R9 290X deutlich danebenliegen. Selbst nur auf die 4K-Auflösung bezogen wäre dies die glatte Performance der Radeon R9 Fury – unwahrscheinlich, daß AMD so viel aus einer TDP von maximal 175 Watt ziehen kann, wenn die Radeon R9 Fury einen Stromverbrauch von ~290 Watt aufweist. Unsere frühere Prognose zur Radeon R9 Nano mit einer Performance nur 10-15% oberhalb des Niveaus der Radeon R9 290X sollte eher zutreffen – der größte Teil von AMDs vollmundiger Versprechung dürfte über den niedrigen Stromverbrauch der Nano realisiert werden, nicht über eine höhere Performance.

Einen in dieser Form eher selten zu lesenden Artikel haben Phoronix mittels des Tests von 15 aktuellen Grafikkarten in der 4K-Auflösung unter Linux angetreten. Diese Kombination ist natürlich sowohl außergewöhnlich als auch wahrscheinlich auf die wenigstens User zutreffend – insofern ist das Ergebnis des Test nicht überzubewerten, da eben kaum von großer Aussagekraft für die Masse der Gamer. Im Test liegen normalerweise die nVidia-Grafikkarten vorn – in einigen Spielen sehr deutlich, in anderen weniger deutlich und als Gegenbeispiel kam auch noch Civilization V: Beyond Earth zum Einsatz, wo die AMD-Grafikkarten wiederum klar führten. Da die Optimierung von Linux-Treibern auf die 4K-Auflösung sicherlich kaum zu den Aufgaben der jeweiligen Treiberteams gehören dürfte, liegt da jedoch sicherlich beiderseits noch reichlich ungenutztes Potential brach – was die Grafikchip-Entwickler allerdings ausnutzen können, sofern sich Gaming unter Linux eines Tages stärker verbreiten sollte.

Die PC Games Hardware berichtet erneut über einen fernöstlichen Übertaktungsversuch mit einem Core i7-6700K: Unter Zuhilfenahme von flüssigem Stickstoff hat dieses Skylake-Spitzenmodell immerhin 6531 MHz Takt erreicht – was ein gutes Ergebnis darstellt, laut der PCGH gibt es auf hwbot.org nur ganze 15 Exemplare eines Core i7-4790K mit Taktraten von 6.5 GHz oder mehr. Ob mit Skylake am Ende unter flüssigem Stickstoff mehr herauszuholen ist als mit Haswell, interessiert sowieso nur eine Handvoll von Extrem-Übertaktern – wichtig für die Masse der Enthusiasten ist dagegen das normale Übertaktungsverhalten unter Luft oder Wasser, und dies scheint gemäß des zuletzt genannten Tests ganz gut zu sein bzw. etwas über Haswell-Verhältnissen zu liegen. Beide Tests zusammen deuten in jedem Fall darauf hin, daß die Übertakter mit Skylake mal wieder ein neues Spielzeug bekommen – nachdem der originale Haswell diesbezüglich passen musste (der Haswell-Refresh machte es deutlich besser) und Broadwell in dieser Frage eher eine Nullnummer darstellt.

WinFuture berichten über zehn von Microsoft aufgestellte Gründe, von Windows 7 zu Windows 10 zu wechseln. Microsoft-typisch ist da viel Brimborium über die Modernität des neuen Betriebssytems dabei und nach Streichung dieser Punkte wird diese Liste arg kurz – mit dabei fast nur Punkte, welche weniger etwas mit Windows 10 selber zu tun haben. Andere Punkte stellen bei genauerer Betrachtung auch nur einen Fortschritt gegenüber Windows 8/8.1 dar – nicht aber gegenüber Windows 7. Auf der Gegenseite lassen sich im Handumdrehen Listen anfertigen, was mit Windows 10 alles nicht mehr geht bzw. wo Microsoft den Nutzern sowie den Anbietern von Dritt-Software das Leben unnötig schwer macht (neuestes Beispiel). Hart im Sinne wirklicher Fortschritte betrachtet gibt es mit Windows 10 ein halbwegs glattgebügeltes Windows 8, welches einfach ein paar moderne Features oben drauf bietet, welche aber nur zwangsweise exklusiv sind und problemlos auch in Windows 7 integriertbar wären. Echte, bedeutsame Fortschritte im Sinne des eigentlichen Betriebssystems sind kaum zu finden – aber das muß angesichts der Stellung von Microsoft auf dem PC-Markt auch nicht sein, gekauft bzw. umgestiegen wird letztlich sowieso, dafür sorgen allein die (bewußt exklusiv gemachten) Technologien wie Cortana oder DirectX 12.

Heise berichten über die erste Auswertung der EU zu den bestehenden Verträgen zwischen Hollywood und europäische PayTV-Sendern in Fragen des Geoblockings – welche schlecht für die bisherigen Vertragskonstruktionen ausgeht: Denn sofern die EU ihr Vorhaben wirklich gegen alle Widerstände und natürlich heftige Lobbyarbeit durchzieht, besteht kaum eine Chance, daß das bislang vertraglich klar vereinbarte Geoblocking anhand nationaler Grenzen mit dem Anspruch des EU-Binnenmarkts zu vereinbaren ist. Im Idealfall müsste Hollywood neue Vertragswerke anbieten, welche dann die bislang nationalen PayTV-Anbieter zu wenigstens EU-weit agierenden PayTV-Anbietern machen würde. Im PayTV würde dies vielleicht sogar noch für die geringstmöglichen Änderungen sorgen, denn auf diesem Gebiet ist die EU letztlich fest in der Hand desselben Anbieters (Sky). Aber eine Durchsetzung des Prinzips vom EU-Binnenmarkt auch in diesem schwer umkämpften Fall würde den Weg dafür öffnen, jenen EU-Binnenmarkt auch im Internet wirklich durchzusetzen.