23

Hardware- und Nachrichten-Links des 22./23. Februar 2017

Daß es auf der GDC 2017 eine Ankündigung der GeForce GTX 1080 Ti geben wird, kann inzwischen als indirekt bestätigt angesehen werden: Auf der GeForce-Webseite prangt derzeit ein Counter, welcher am 1. März um 4 Uhr morgens deutscher Zeit ausläuft (dies entspricht 19 Uhr am 28. Februar zu Kalifornien-Zeit). Das hierbei zu sehende Hintergrund-Video hatte im ursprünglichen Dateinamen laut dem Tech Report direkt die Formulierung "GeForce GTX 1080 Ti" stehen, davon abgesehen ist auch die Fettschreibung von "TI" in "Time" auf der Webseite selber ein deutlicher Hinweis darauf, um was es hierbei gehen wird. In einer anderen Meldung bekräftigen Videocardz allerdings nochmals, das es sich bei diesem Termin um eine reine Ankündigung der GP102-basierten Enthusiasten-Grafikkarte handeln dürfte, der eigentliche Kartenlaunch bzw. die Marktverfügbarkeit dann "Mitte März" zu erwarten wäre. Das früher bereits genannte Launchdatum zwischen 20. bis 23. März könnte man da mit Augenzudrücken noch mit hineinnehmen.

Daneben führen Videocardz allerdings noch ein echtes Problem zur GeForce GTX 1080 Ti aus: Leider ist zum Launch wohl nicht mit der direkten Verfügbarkeit von Herstellerkarten zu rechnen – sondern fast nur mit der (allseits "beliebten") Founders Edition. Jene dürfte zum ersten den typischen FE-Preisaufschlag tragen und dann zum anderen natürlich nicht das sein, was Grafikkarten-Enthusiasten haben wollen, wenn man schon einmal Richtung 800-900 Euro investiert. Im Gegensatz zur Titan X wird es die Herstellerkarten bei der GeForce GTX 1080 Ti allerdings zweifelsfrei geben – nur hat nVidia den Grafikkarten-Hersteller die dafür notwendigen Informationen und Chips wohl erst so spät gegeben, das es jene nicht mehr rechtzeitig zum Launch schaffen sollen. Es bleibt zu hoffen, das sich diese Situation dann doch noch irgendwie klären lassen kann – aber im eigentlichen sollte sich nVidia fragen, ob denn solcherart halbgaren Launches ohne echte Verfügbarkeit von Herstellermodellen notwendig sind in einer Situation, wo nVidia zum einen keiner hetzt und wo zum anderen der zugrundeliegende GP102-Chip schon seit Monaten verfügbar ist.

Auf AMDs Tech Day gab es auch ein paar Detailinformationen zu AMDs Vega, auch wenn der Launch entsprechender Grafikkarten noch mindestens ein Quartal entfernt ist: So konnten Legit Reviews ein stylisches Vega-Logo abfotographieren – was sich neben dem ebenfalls gelungenem Ryzen-Logo wirklich gut macht. In einem Demosystem mit Ryzen 7 1700X Prozessor und Vega-Grafikkarte konnte die PC Games Hardware zudem den Vega-Prototyp vom Jahreswechsel diesesmal ohne Abklebungen erspähen. Damit wurden auch dessen Stromanschlüsse sichtbar – es ist ein 6poliger und ein 8poliger (nominell ausreichend für eine TDP von bis zu 300 Watt), genauso wie bei der Titan X (Pascal) im übrigen. Der verwendete Kühler kam zudem mit einem lautstarken Blower-Lüfter daher – was auch darauf hindeuten mag, das sich an diesem Prototyp noch einiges ändern kann. Jene Prototypen werden üblicherweise eher darauf hin ausgerichtet, möglichst reibungslos zu funktionieren, womit die bestmögliche Kühlleistung (egal der Lautstärke) und eine überdimensionierte Stromversorgung eigentlich normal sind. Aus Overclocking-Gründen könnte die Stromversorgung dann eventuell im Serienstatus doch gleich sein, beim Lüfter ist jedoch noch ein anderes Modell zu erwarten.

Neben der AMD-obligatorischen Vega-Demonstration unter "Star Wars Battlefield" haben Videocardz zudem noch zwei Benchmarks zu neuen AMD-Grafikkarten in der AotS-Benchmarkdatenbank entdeckt. Hierbei wurden Radeon RX 560 & Radeon RX 580 getestet – wobei die Ergebnisse sich wie üblich unter "Ashes of the Singularity" nur höchst schwer vergleichen lassen, das RX580-Resultat soll in jedem Fall in der Nähe einer GeForce GTX 1070 liegen. Dies dürfte dann weniger mit einem Polaris-Refresh erreichbar sei, vermutlich ist dies das erste Benchmark-Resultat auf Basis des Vega-11-Chips. Die Radeon RX 560 dürfte hingegen auf dem Refresh des Polaris-10-Chips basieren, allerdings gemäß des Benchmark-Ergebnisses eine abgespeckte Variante ähnlich der Radeon RX 470 oder sogar kleiner darstellen. Somit wäre folgende Portfolio-Aufstellung innerhalb der Radeon R500 Serie denkbar:

Radeon R400 Radeon R500
"Fury X2" Vega 10, 4096 SE @ 2048 Bit HBM2
"Fury 2" Vega 10, ~3500 SE @ 2048 Bit HBM2
Radeon RX 590 Vega 11, ~2816 SE @ 2048 Bit HBM2
Radeon RX 580 Vega 11, ~2560 SE @ 2048 Bit HBM2
Polaris 10, 2304 SE @ 256 Bit GDDR5 Radeon RX 480 Radeon RX 570 Polaris 10, 2304 SE @ 256 Bit GDDR5
Polaris 10, 2048 SE @ 256 Bit GDDR5 Radeon RX 470 Radeon RX 560 Polaris 10, 1792-2048 SE @ 256 Bit GDDR5
Alle Angaben dieser Tabelle zu den Grafikkarten der Radeon R500 Serie sind rein spekulativ.

Dabei sind von den Polaris-Refreshes nicht unbedingt neue Performancehöhen zu erwarten: AMD hat den Polaris-10-Chip zu dessen Launch schon über Gebühr mit Taktrate belastet, selbiger war eigentlich seitens AMD zu klar niedrigeren Taktraten geplant. Viel ist damit aus Polaris 10 nicht mehr herauszuholen. Zudem könnte AMD die namenstechnische Abstufung der beiden Polaris-10-Grafikkarten dazu verführen, deren Performance ebenfalls etwas abzuspecken – schneller als eine Radeon RX 460 wird eine Radeon RX 560 so oder so, ergo muß jene auch nicht zwingend die Performance der Radeon RX 470 erreichen. Sprich: Möglicherweise sind die Radeon RX 560 & 570 wieder mehr auf Effizienz getrimmt, vielleicht etwas langsamer als Radeon RX 470 & 480, dafür aber weniger stromdurstig. Zudem dürfte AMD mit Radeon RX 560 & 570 dann auch wirklich interessante Preislagen anbieten, denn der Polairis-10-Chip war generell schon immer für einen Preisbereich von unter 200 Euro/Dollar gedacht. Genauere Performanceprognosen verbieten sich natürlich zum jetzigen Zeitpunkt, dies gilt besonders auch für die Vega-basierten Grafikkarten.

Zudem wäre zu AMDs Ryzen noch die ersten Ryzen 7 1700X Benchmarks aus dem XFastest-Forum zu erwähnen, welche dort leider inzwischen gelöscht wurden, aber bei Videocardz noch als Kopie existieren. Mittels der dort getätigen Cinebench-Messung kann man im übrigen AMDs eigenen Cinebench-Wert für diesen Prozessor von 1537 Punkten zu 100% bestätigen – zugleich läßt sich an dieser Stelle der Singlethread-Wert von 154 Punkten den bisherigen Cinebench-Werten hinzutragen. Der ermittelte 3DMark13 FireStrike Physics-Wert entspricht mit 17916 Punkten grob dem bisher schon bekannten Resultat (von 17878 Punkten), die Messung unter dem CPUmark 99 ist dagegen natürlich eher Spaß – hierfür existieren kaum noch Vergleichswerte aktueller CPUs, einmal abgesehen von der nicht mehr vorhandenen Praxisrelevanz dieses nahezu zwei Dekaden alten Benchmarks.