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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. Oktober 2014

Die PC Games Hardware berichtet über weiter sinkende Grafikkarten-Preise: Nunmehr gibt es erste Exemplare der Radeon R9 280X, welche teilweise für knapp unter 200 Euro gesichtet worden ist. Gänzlich verwunderlich ist dies nicht angesichts einiger Preise zur Radeon R9 290X nahe der 300-Euro-Grenze: Denn wenn sich die Preise der schnellsten Modelle reduzieren, müssen oftmals wenigstens die im näheren Umfeld liegenden Grafikkarten ebenfalls herunter mit dem Preis, um überhaupt noch Sinn zu ergeben. Gleichzeitig setzt eine Radeon R9 280X für nur 200 Euro den kompletten Bereich der Grafikkarten von 150 bis 200 Euro unter erheblichen Preisdruck – da müssen einige Modelle noch klar herunter mit dem Preis, um sinnvoll gegenüber diesem Preisbrecher-Angebot zu bleiben. Offenbar kann man diesen Herbst sehr viel Grafikkarte für vernünftige Preislagen erwerben, die GeForce GTX 970 mit ihrem (nahezu) Kampfpreis von rund 300 Euro hat hier einen Preisrutsch auf mittlerweile breiter Front ausgelöst.

Die chinesische VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigt ein Engineering Sample zu Skylake-S, der Desktop-Variante der nächsten Sommer antretenden Skylake-Architektur. Dabei hat man sogar zwei dieser Engineering Samples vorliegen, die Taktraten sind allerdings typisch für Vorserien-Exemplare recht niedrig, womit man daraus keine Schlußfolgerung auf die finalen Taktraten & Spezifikationen ziehen kann. Bestätigt wurde das gleichzeitig vorhandene Speicherinterface für DDR3- und DDR4-Speicher, augenscheinlich kann man sich bei den Desktop-Modellen von Skylake dann also regelrecht frei entscheiden, welche Speicherart man benutzt. Skylake wird natürlich dafür neue Chipsätze und Mainboards im Sockel 1151 benötigen, ergo automatisch inkompatibel zu den derzeitigen Sockel 1150 Platinen für Haswell und später Broadwell sein.

Ein neuerliches heftiges Sicherheitsloch lauert laut Heise in der UEFI-Firmware der meisten UEFI-Rechner: Über eine falsche Implementierung kann jene UEFI-Firmware durch unzertifizierte Versionen ersetzt werden – welche dann natürlich allerlei Schabernack betreiben können, ohne daß dies das Betriebssystem sowie daraus installierte Schutzsoftware mitbekommen könnten. Interessanterweise wurde die "BIOS Extreme Privilege Escalation" genannte Lücke bereits Mitte letzten Jahres entdeckt, aber erst seit Mai diesen Jahres bietet Intel entsprechende BIOS-Updates für seine eigene Hardware an. HP folgt derzeit mit umfangreichen BIOS-Updates, bei den anderen PC- und Mainboard-Herstellern ist leider Schweigen im Walde – fast könnte man vermuten, man würde zu Lasten der Sicherheit der Kunden und zugunsten der eigenen blumigen Marketingversprechungen vom ach doch so sicheren UEFI auf diese zwingenden Updates verzichten wollen. Einen temporären Schutz hierfür gibt es leider auch nicht, das BIOS bzw. die UEFI-Firmware liegt dafür viel zu tief im System.

Nicht gänzlich unerwartet haben die in der VG Media organisierten Angebote die Frist bis zum 23. Oktober nicht verstreichen lassen, sondern kurz vor der Angst Google letztlich doch eine uneingeschränkte, kostenlose Lizenz im Sinne des Presse-Leistungsschutzrechts erteilt – womit die Google-Androhung, diese Angebote ab dem 23. Oktober nur noch mit Überschrift und Link wiederzugeben, nicht in die Tat umgesetzt wird. Wie Golem berichten, hatte sich die VG Media bis zuletzt um eine "Waffenruhe" mit Google bemüht, um ihren Rechtsrahmen weiter ausschöpfen zu können, Google hat diesem Ansinnen angesichts der schon einmal verlängerten Frist jedoch nicht stattgegeben. Am grundsätzlichen Streit um das Leistungsschutzrecht ändert dies natürlich wenig, auch weiterhin werden die in der VG Media organisierten Angebote einen Weg suchen, um bei Google & Co. abkassieren zu können – ansonsten wäre schließlich all die schöne Lobbyarbeit bei den Politikern zur Erstellung dieses Gesetzeswerks umsonst gewesen.