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Hardware- und Nachrichten-Links des 21./22. November 2015

Ausgehend von VR-World frisst sich derzeit die "Neuigkeit" durchs Netz, nVidia hätte anläßlich der GTC Japan irgendetwas neues zur Pascal-Architektur bzw. im genauen dem Pascal-Spitzenprodukt in Form des GP100-Chips gesagt. Genannt werden hierbei insbesondere ein 4096 Bit DDR Speicherinterface und 16 GB HBM2-Speicher in 4 Speicherstacks mit 1 TB/sec Speicherbandbreite. Allerdings lief die GTC Japan auch schon im September und gab es seinerzeit bereits ähnliche Meldungen und am Ende sogar eine neue nVidia-Roadmap, welche diese Informationen faktisch offiziell bestätigte. Damit ist an der Meldung von VR-World nichts "neu", sie kommt einfach nur "etwas" später als die anderen Meldungen zum Thema. Echte Neuigkeiten zum GP100 oder anderen Grafikchips der Pascal-Architektur gibt es derzeit leider nicht – was sich allerdings hoffentlich in Bälde ändern wird.

Hartware berichten über ein Intel Spiele-Bundle, welches beim Kauf bestimmter HighEnd- und Enthusiasten-Prozessoren von Intel die kostenlose Beilage von Counter-Strike: Global Offensive, Just Cause 3 sowie Premium-Spielelemente zu "World of Warships" verspricht. Allerdings scheint die Aktion auf den nordamerikanischen Markt beschränkt zu sein, denn auf den deutschen Webseiten von Intel finden sich hierzu keinerlei Hinweise. Bei der Mindfactory gab es wohl mal eine frühere Intel-Aktion mit drei anderen Spielen, welche allerdings inwischen ausgelaufen und keinen Ersatz durch eine neue Intel-Aktion gefunden hat. Entweder braucht Intel hierfür noch ein paar Tage, um diese Aktion offiziell auch in Deutschland anzukündigen – oder aber die Aktion wird hierzulande nicht durchgeführt, dies bliebe schlicht abzuwarten. Interessant wäre die Aktion speziell aufgrund von "Just Cause 3" sicherlich, aber natürlich muß Intel auch mangels echtem Wettbewerb derzeit niemanden mehr großartig beeindrucken.

Die ComputerBase vermeldet eine erste Terminlage zu den Server-Modellen von Skylake, aus welchen dann natürlich auch eines Tages die Enthusiasten-Plattform Skylake-E erwachsen wird. Wie bekannt, wird deren Vorgänger Broadwell-E erst im zweiten Quartal 2016 antreten, was erst einmal auf einen um so späteren Start von Skylake-E hindeuten würde. Dem entgegengesetzt werden Samples von Skylake-E allerdings schon in diesem zweiten Quartal 2016 für die Server-Hersteller zur Verfügung stehen. Dies bedeutet natürlich keineswegs einen frühen Start von Skylake-E/EP, denn gerade im Server-Bereich sind die Evaluierungs-Zeiträume viel länger, kann man sich dort wirklich keine Fehler erlauben. Aber rein technisch wäre ein Launch von Skylake-E/EP zum Jahresende 2016 vielleicht sogar machbar. Ob Intels dies so angeht, ist allerdings noch ungewiß – der Launchtermin der Server-Modelle von Skylake wird dann sicherlich auch aus produkt- und marketingpolitischer Sicht festgesetzt, nicht unbedingt daran, wann diese Prozessoren frühestmöglich spruchreif sind. Denkbar wäre also Jahresende 2016, eher realistisch jedoch eher das Jahr 2017 für Skylake-E.

Der Planet 3DNow! berichtet über die aktuelle Verfügbarkeit von Carrizo-basierten Notebooks – und bricht eine Lanze dafür, daß sich die Hersteller diesbezüglich mehr engagieren. Denn letztlich ergibt der Blick über die verfügbaren Modelle nur, daß da lieblos zusammengestellte Standardware regiert. Bei einer größeren Angebotsbreite wäre dies verschmerzbar, da finden sich dann immer sinnvolle Modelle – aber bei einer kleinen Angebotsbreite fällt das Fehlen wirklich intelligent zusammengestellter Modelle um so mehr auf. Daß dann sogar noch die echten Schnäppchen fehlen – obwohl Intels Mobile-Prozessoren bekannterweise recht teuer sind und AMD aller Vermutung nach hier einen großen Preisvorteil bieten kann – setzt dem ganzen die Krone auf: Unsinnige Carrizo-Konfigurationen zu Intel-Preisen (oder mehr) werden Carrizo sicherlich nicht zum Verkaufsrenner befördern. Dabei zeigt der Planet 3DNow! sogar auf, wie man es besser machen könnte – am Beispiel zweier Intel-basierter Notebooks, welche sowohl eine sinnvolle Konfiguration aufweisen als auch dafür nicht teuer sind. Ehrlicherweise agieren die Notebook-Hersteller hierzu derart, als würden sie regelrecht keinerlei Ahnung von PCs haben und die Konfiguration ihrer Geräte einfach nach Katalog zusammenklicken.

Das neue Citavia-Blog hat sich einen japanischen Artikel zur von AMD augenscheinlich immer noch verfolgten K12-Architektur angesehen und zur Klärung der Tücken der automatischen Übersetzung auch mit dem Author Rücksprache gehalten. Jener konnte bestätigen, daß man die K12-Architektur tatsächlich als "4-wide mit SMT" einschätzt – wobei diese Einschätzung des japanischen Artikels auf Angaben von ARM-Mitarbeitern basiert, also keineswegs eine blanke Spekulation darstellt. Mit dem 4-wide-Design würde AMD eine ARM-Architektur auflegen, welche genauso breit wie Intel ab Haswell bzw. AMD ab Zen sein würde, ab diesen x86-Architekturen gibt es eine vierte Integer-Einheit in den Prozessorendesigns. Für eine ARM-Architektur wäre dies hingegen ungewöhnlich viel Hardware-Power – aber der Einsatzschwerpunkt von K12 soll ja auch im Server-Bereich liegen, deswegen kommt hier dann sogar noch SMT hinzu (welches die Auslastung der vielen Ausführungseinheiten verbessern helfen wird). Baut AMD das K12-Design tatsächlich in dieser Form, käme ganz grob betrachtet ein Zen-ähnliches Design heraus – nur eben für die ARM-Architektur, nicht für x86.

PS in eigener Sache: In der Launch-Analyse zur Radeon R9 380X wurden TweakPC fälschlicherweise bezichtig, irritierende weil zu hohe Stromverbrauchs-Angaben zu den getesteten Grafikkarten gepostet zu haben. Allerdings hatten TweakPC Meßwerte des Gesamtsystems notiert, nicht der reinen Grafikkarte – damit sind die Meßwerte wieder nachvollziehbar und in Ordnung. Unser Fehler resultierte aus dem Umstand, daß TweakPC in jüngerer Vergangenheit damit angefangen hatte, ebenfalls Stromverbrauchs-Meßwerte der reinen Grafikkarten zu posten – was wir in diesem Fall (leider ohne größeres Nachlesen und Nachdenken) ebenfalls angenommen hatten, womit dieser Fehler passierte. Da die Stromverbrauchs-Messungen seitens TweakPC in unserem Artikel jedoch nicht verrechnet wurden, musste in unserem Artikel glücklicherweise sinngemäß nichts geändert werden. Wir bitten die Leser und TweakPC um Entschuldigung.