Gestern nachmittag ist der Hardware-Webseite Tom's Hardware der Link zu einer Bilder-Galerie für das kommende Launchreview zur GeForce GTX 680 entfleucht. Der Link verbreitete sich natürlich sofort im Web, gleichzeitig liefen augenscheinlich diverse Löschaktionen an, so daß man bei Re-Postings dieser Bilder derzeit häufig ein "404 – Webseite nicht gefunden" antrifft. Dies gilt sogar für einige der beim Bilderhoster Abload gehosteten Bilder, die Rests des einst vorhandenen Materials kann man sich in unserem Forum zu Gemüte führen. In der Summe der allerdings nur fünf Spiele-Benchmarks sehen Tom's Hardware die GeForce GTX 680 unter dem üblichen Benchmark-Standard von 1920x1200 um unerwartet hoch bei ca. 12 Prozent Vorteil gegenüber der Radeon HD 7970 vorn, unter 2560x1600 sind es dann noch ca. 8 Prozent Vorteil.

Allerdings kann man durchaus gewisse Zweifel an der Allgemeintauglichkeit dieser Zahlen anbringen. Zwar geht das Benchmark-Feld von Tom's Hardware nicht in die Richtung einer offensichtlichen AMD- oder nVidia-Bevorzugung, trotzdem erscheinen die gemessenen Werte zweifelhaft, wenn beispielsweise die Radeon HD 7950 gegenüber der GeForce GTX 580 minimal zurückliegt – dies entspricht nicht dem allgemeinen Performance-Durchschnitt über viele Hardware-Tests hinweg. Es ist daher wahrscheinlich, daß der Test von Tom's Hardware eher für nVidia zu freundliche Ergebnisse offeriert, welche dann am Launchtag (Donnerstag um 15 Uhr deutscher Zeit) durch andere Tests wieder etwas relativiert werden. Es ist angesichts der teilweise stark voneinander abweichenden Testergebnisse gerade bei so knappen Entscheidungen sowieso sinnvoll, einen Performance-Durchschnitt über mehrere Tests hinweg zu bilden – was wir dann morgen mittels unserer Launch-Analyse auch tun werden.

Die Betrachtung der GeForce GTX 560 SE von vor zwei Tagen muß noch einmal wiederholt werden, da uns hierbei leider zwei Fehler unterlaufen sind (wie ein aufmerksamer Leser dankenswerterweise feststellte): Zum einen lief die GeForce GTX 560 SE in diesem Test nicht auf 776 MHz Chiptakt, sondern gleich auf 801 MHz Chiptakt – gegenüber dem nVidia-default von 736 MHz ist dies dann schon ein klarer Unterschied von rund 9 Prozent mehr Chiptakt. Und zugleich war die mitlaufende GeForce GTX 460 in ihrem Speicherinterface beschnitten und bot diesbezüglich nur 192 Bit DDR auf – was zusammen mit der ab-Werk-Übertaktung jedoch am Ende darin resultieren sollte, daß diese etwas "krumme" GeForce GTX 460 im Ausgleich der Übertaktung und der Speicherinterface-Abspeckung ungefähr auf dem Performanceniveau der regulären GeForce GTX 460 landen sollte.

Damit läßt sich sagen, daß in diesem Test eine klar übertaktete GeForce GTX 560 SE auf 8,4 Prozent mehr Performance als eine Radeon HD 7770 kam und nur 4,6 Prozent weniger Performance bot als eine (übertragenerweise) reguläre GeForce GTX 460. Dies würde also bedeuten, daß die GeForce GTX 560 SE ohne starker Übertaktung – so, wie sie derzeit in den deutschen Handel gelangt – nur auf dem Niveau der Radeon HD 7770 bzw. minimal darüber liegen würde, was im übrigen auch gut zu früheren Performance-Prognosen zu dieser Karte passen würde. Genauer läßt sich eine Performance-Aussage zur GeForce GTX 560 SE derzeit aber nicht formulieren, dafür liegt halt nur dieser eine Test vor, welcher sich durch den Vergleich von ab Werk übertakteter Karten-Versionen selbst ein wenig aus dem Spiel nimmt.