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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. Dezember 2018

Beim TechSpot hat man sich mit der Radeon RX 590 unter CrossFire beschäftigt. Eigentlich ist dies ein eher nutzloses Unterfangen, nachdem AMD den CrossFire-Support für neue Hardware stillschweigend aufgekündigt hat – und die Spiele-Entwickler sich nur noch selten um diesen Punkt kümmern. Insofern verwundert es auch wenig, wenn die zweite Karte unter FullHD im Durchschnitt nur noch für +33% Mehrperformance sorgt, unter WQHD dann auch nur noch für +39%. In beiden Fällen ist die Anzahl der reagierenden bzw. gut reagierenden Titel einfach zu gering, um auf eine höhere durchschnittliche Performance zu kommen. Konkret wird der Performance-Durchschnitt im angesetzten Feld von 12 Spielen zuerst durch jene 4 Titel gedrückt, welche gar keinen oder nur einen minimalen CrossFire-Effekt aufzeigen – und natürlich auch noch durch jene weiteren 5 Titel, deren CrossFire-Performancegewinn nur zwischen +30% und +60% liegt. Anders formuliert: Gutklassige Performancegewinne durch CrossFire (+60% und höher) gab es nur in 3 von 12 getesteten Spiele-Titeln – dies drückt natürlich jeden Durchschnitt effektiv nach unten.

FullHD WQHD ≤ +30% ≤ +60%
Radeon RX 590 100% 100% - -
Radeon RX 590 CrossFire 132,9% 138,7% 8 von 12 Titel 3 von 12 Titel
Radeon RX Vega 64 143,0% 150,3% - -
gemäß der Benchmarks vom TechSpot

Doch dieses Ergebnis entspricht letztlich auch der Ausgangslage, das ein gutklassiger CrossFire-Support in einem Spiel einfach einen Glücksfall darstellt, auf welchen AMD nicht einmal selber hinarbeitet. Im konkreten Fall der Radeon RX 590 kommt dann noch hinzu, das mit Radeon RX Vega 56 & 64 sowieso schnellere AMD-Grafikkarten zur Verfügung stehen – welche sogar mehr Performance als jenes CrossFire-Gespann aufbieten, bei hinzukommend der Vermeidung von Mikrorucklern und zusätzlichem Input-Lag. Man kann sich damit durchaus der generellen Aussage des TechSpots anschließen, wonach MultiChip-Systeme derzeit nur noch etwas sind für Anwendungsfälle, wo es keinerlei schnellere SingleChip-Beschleuniger mehr gibt und zudem Geld keine Rolle spielt. Konkret ist damit die GeForce RTX 2080 Ti gemeint als einzige Karte, wo SLI noch irgendwie Sinn macht – wie gesagt, wenn man nicht aufs Geld bzw. dessen effiziente Verwendung schaut. In allen anderen (rein Gaming-bezogenen) Fällen dürften SLI & CrossFire derzeit schon derart ineffizient sein, das immer der Griff zur schnellere SingleChip-Karte anstatt dem Aufbau einer SLI/CrossFire-Kombination lohnt.

AMD hat sein Programm an Zen-basierten Einsteiger-Prozessoren mittels der neuen Modelle "Athlon 220GE" und "Athlon 240GE" ausgebaut, bislang gab es hier nur den (taktschwächeren) Athlon 200GE. Die neuen Modellen aus der Raven-Ridge-Serie bringen nur etwas mehr CPU-Takt zu etwas höheren Preispunkten daher und sind daher kaum der Rede wert – denn wer wirklich nur dieses Leistungsniveau benötigt, für denjenigen machen 300 MHz mehr oder weniger CPU-Takt (weniger als 10% vom Gesamttakt) auch keinen Unterschied aus. Für AMD ist an dieser Neuvorstellung eher wichtig, optisch mit Intels LowCost-Prozessoren der Pentium-Serie gleichzuziehen – wo es ebenfalls drei Modelle mit nur Differenzen bei den Taktraten zu zudem ganz ähnlichen Preispunkten gibt. In der Praxis greifen die meisten dann sowieso zum taktniedrigsten Modell, da jenes das beste Preis/Leistungs-Verhältnis anbietet. Interessanterweise findet dieses Duell AMD Athlon gegen Intel Pentium auf gleicher Anzahl an Kernen und Threads statt: Es handelt sich jeweils um Zweikern-Prozessoren mit SMT bzw. HyperThreading. Intel hat hierbei durchgehend einen kleinen Vorteil bei den CPU-Taktraten, AMD hingegen einen gewissen preislichen Vorteil – und augenscheinlich seit neuestem sogar die Möglichkeit zur CPU-Übertaktung mittels der jüngsten BIOS-Updates.

Kerne Takt L2+L3 Grafik Speicher TDP Liste Release
Ryzen 5 2400G 4C/8T 3.6/3.9 GHz 2+4 MB Vega 11: 704 SE @ ≤1250 MHz 2Ch. DDR4/2933 65W 169$ 12. Feb. 2018
Ryzen 5 2400GE 4C/8T 3.2/3.8 GHz 2+4 MB Vega 11: 704 SE @ ≤1250 MHz 2Ch. DDR4/2933 35W ? 19. April 2018
Ryzen 3 2200G 4C/4T 3.5/3.7 GHz 2+4 MB Vega 8: 512 SE @ ≤1100 MHz 2Ch. DDR4/2933 65W 99$ 12. Feb. 2018
Ryzen 3 2200GE 4C/4T 3.2/3.6 GHz 2+4 MB Vega 8: 512 SE @ ≤1100 MHz 2Ch. DDR4/2933 35W ? 19. April 2018
Athlon 240GE 2C/4T 3.5 GHz 1+4 MB Vega 3: 192 SE @ ≤1000 MHz 2Ch. DDR4/2667 35W 75$ 21. Dez. 2018
Athlon 220GE 2C/4T 3.4 GHz 1+4 MB Vega 3: 192 SE @ ≤1000 MHz 2Ch. DDR4/2667 35W 65$ 21. Dez. 2018
Athlon 200GE 2C/4T 3.2 GHz 1+4 MB Vega 3: 192 SE @ ≤1000 MHz 2Ch. DDR4/2667 35W 55$ 6. Sept. 2018
Alle Desktop-Modelle kommen im Sockel AM4 daher und werden von allen AM4-basierten Mainboards der 300er/400er Chipsatz-Serien (nach BIOS-Update) unterstützt.

Bei AnandTech hat man sich angesehen, was die verschiedenen Fixes gegenüber "Meltdown & Spectre" bei Intels Coffee-Lake-Prozessoren Core i7-8086K und Core i9-9900K an Performance gekostet haben. Dabei besteht bei diesen Prozessoren sogar eine kleine Differenz, denn der neuere Core i9-9900K bringt erste Hardware-Fixes gegenüber Spectre mit sich – was beim älteren Core i7-8086K nur mittels aktualisierter Firmware gelöst ist. In den Benchmarks machte dies allerdings derart wenig aus, das man nur eine insgesamte Performance-Übersicht kredenzte – welche aussagt, das die verschiedenen Fixes für Meltdown & Spectre unter Desktop-Anwendungen letztlich doch kaum Performance-Auswirkungen hatten. Sowohl in den Anwendungs-Tests schwankt es alles um einen halben Prozentpunkt herum, die Spiele-Test geben im Mittel auch exakt diesen halben Prozentpunkt wieder. Augenscheinlich sind die großen Performance-Auswirkungen der Fixes zu Meltdown & Spectre, welche durchaus schon hier und da gemessen wurden, wirklich auf den Server-Einsatz und dort zuerst auf Anwendungen mit heftigem Zugriffs aufs Speicher-Subsystem konzentriert, während Desktop-Nutzer (zumindest bei der reinen Performance) sehr glimpflich davonkommen.

Golem notieren die Entscheidung von IBM, für seine Server-Prozessoren zukünftig die Auftragsfertigung von Samsung zu bemühen – konkret das demnächst anstehende 7LPP-Verfahren, zukünftig aber auch kleinere Fertigungen in Richtung 5nm & 3nm. Bislang hatte IBM bei GlobalFoundries herstellen lassen, denen man sogar die frühere IBM-eigene Prozessoren-Fertigung verkauft hatte – was nach dem Ausstieg von GlobalFoundries aus dem Technologie-Wettrennen keine Option mehr darstellt. Interessanter als die "Rettung" von IBMs nur im Server-Einsatz befindlichen Prozessoren ist hierbei allerdings eher die Implikation zugunsten von Samsung: Mit IBM gewinnt man einen dauerhaften Kunden für ernsthafte Spitzen-Prozessoren, erwirbt somit die notwendigen Erfahrungen für diese Klasse an Chipprodukten, welche viel größere Chipflächen, klar höhere Taktrate und viel höhere Stromverbrauchswerte von den ansonsten üblicherweise gefertigen Mobile-SoCs unterscheidet. Samsung ist bei Spitzenprodukten für den PC bislang nur als Zweitfertiger für AMD sowie als Hersteller der GP108- und GP107-Chips für nVidia unterwegs, hat ansonsten in diesem Bereich aber noch recht wenig Meriten erworben. Sobald die Sache mit IBM gut anlaufen sollte, wäre dies allerdings für AMD & nVidia der Beweis, das man auch für "dicke" PC-Chips mit Samsung als Auftragsfertiger rechnen kann – was die Möglichkeiten von TSMC, geradezu jeden Preis diktieren zu können, (positiverweise) unterläuft.