21

Hardware- und Nachrichten-Links des 20./21. Dezember 2014

Die PC Games Hardware hat eine Umfrage laufen, welche die durchschnittliche Übertaktung von GeForce GTX 970 & 980 Grafikkarten anhand von User-Resultaten ermitteln soll. Die Darstellung der Umfrage-Ergebnisse ist ein wenig suboptimal, weswegen eine kleine Umfrage-Auswertung an dieser Stelle erfolgen soll: Die GeForce GTX 970 kam (ausgehend vom Referenz-Takt von 1050/1178/3500 MHz, welcher aber nur von wenigen Modellen eingehalten wird) auf durchschnittlich 1459/3870 MHz, die GeForce GTX 980 (ausgehend vom Referenz-Takt von 1126/1216/3500 MHz) auf durchschnittlich 1450/3883 MHz – der Chiptakt-Wert soll augenscheinlich den nominellen Takt ohne Boost-Aufschlag darstellen. Beide Übertaktungswerte ähneln sich sehr stark, die Chipqualität zwischen GeForce GTX 970 und 980 scheint also fast identisch zu sein. Ausgehend von den nominellen Taktraten sind dies gutklassige Übertaktungsgewinne, bei der GeForce GTX 970 fast schon herausragend zu nennen (+39% über Referenztakt). Rein optisch sind die erreichten Taktraten zudem sehr ansprechend, da Grafikchips üblicherweise nur um die 1000 MHz oder knapp darüber takten.

Allerdings gilt bei diesen Übertaktungsergebnissen auch zu bedenken, daß jenen nicht zwingend eine entsprechende Performance-Steigerung entgehenstehen muß – wie dies auf früheren Grafikkarten im Übertaktungsbetrieb (allermeistens) normal war und durch heutige Boost- und Turbo-Schaltungen aber nicht mehr garantiert werden kann. Eventuell macht der Grafikchip erst einmal einen solchen Takt mit, wird aber im Gaming-Einsatz dann praktisch durch die festgesetzten Grenzen bei Chiptemperatur und Grafikkarten-Verbrauch ausgebremst, taktet dann also rein praktisch herunter. Selbst wenn man diese festgesetzten Grenzen nach oben reißt, können stark übertaktete Grafikkarten problemlos in Bereiche kommen, wo alle Freischaltungen nicht mehr weiterhelfen und die Karte ihren nominellen Takt in der Praxis nicht hält bzw. letztlich nur unzureichend mehr Performance generiert. Gerade mit den aktuellen Grafikkarten sollte man eigentlich eingehend prüfen, wo jener Taktbereich ist, bei welchem man noch gut Mehrperformance bei Mehrtakt bekommt. Zu diesen Fragen gab es vor einiger Zeit einen feinen Artikel, welcher aufzeigte, das Taktraten-Erhöhung selbst bei Erhöhung des Powerlimits irgendwann nur noch in höheren Stromverbrauch, aber nicht in höheren Frameraten resultieren.

Laut Golem hat Spieleentwickler "4A Games" die beiden Metro-Spiele "Metro 2033 Redux" und "Metro: Last Light Redux" nunmehr nativ auf Linux umgesetzt, was für (halbwegs) aktuelle Triple-A-Titel ein eher seltener Vorgang ist. Hinzu kommt, daß beide Metro-Spiele durchaus mit den Feinheiten von DirectX 11 operieren und zudem (zum Release) knackige Hardware-Anforderungen hatten, die Umsetzung auf Linux bzw. OpenGL 4.0 ergo nicht gerade trivial gewesen sein dürfte. Der gern beschrieene bzw. herbeiersehnte "Durchbruch für Linux auf dem Desktop" ist dies natürlich nicht, dafür kommt diese Umsetzung zu spät (das erste Metro kam im Frühling 2010 heraus, die Fortsetzung im Frühling 2013, die Redux-Version allerdings erst 2014) und würden selbst wenn noch reihenweise andere wichtige Spiele-Serien Windows-exklusiv bleiben. Aber es zeigt die Machbarkeit an, selbst optisch opulente und damit technisch ausgefeilte Spiele von Windows auf Linux portieren zu können – und sollte demzufolge den einen oder anderen weiteren Entwickler dazu animieren, ähnliches zukünftig ins Blickfeld zu nehmen.

Bei der GameStar befürchtet man anhand der "Sims 4" einen Trend bei Vollpreisspielen, welche bewußt oder aus Zeitmangel nur mit der Hälfte der angekündigten Inhalte erscheinen, um jene fehlenden Inhalte dann später als kostenpflichtige Addons nachzuliefern. Bei den "Sims 4" war dies womöglich eher dem Druck des Publishers geschuldet, das Spiel rechtzeitig fertig zu bekommen – aber wenn so etwas durchgeht, werden die Publisher natürlich Blut lecken und zukünftig häufiger auf dieser Schiene fahren. Spiele unfertig auf den Markt zu bringen und erst später dann die einstmals versprochenen Inhalte nachzuliefern, ist dabei die eine Sache – dies im Rahmen eines kostenpflichtigen Addons abzuhandeln, eine ganz andere. Aber dies ist anscheinend der Lauf der Welt bei etablierten Spieleserien: Zuerst wird der Kunde geködert, dann der Käufer immer mehr und häufiger geschröpft. Daß damit irgendwann auch einmal gute Spieleserien zu Tode kapitalisiert werden, steht auf einem anderem Blatt.

Trends der Zukunft berichten über eine kommende neue Nintendo-Konsole, während die GameZone Sony mit der Aussage zitiert, daß es eine "PlayStation 5" sicherlich geben werde. Beides sind natürlich derzeit nur Absichtserklärungen – beide haben auch auch den realen Hintergrund, daß die Entwicklungsteams beider Hersteller natürlich nicht schlafen, sondern sich nach Abschluß der Arbeiten an der aktuellen Konsole schon der Entwicklung der nächsten Generation widmen. Interessant ist bezüglich Sony, daß man sich dort noch nicht einmal sicher ist, ob es die PlayStation 5 überhaupt in Form echter Hardware geben wird – oder "nur" als Cloud-Service, wo man also eventuell nur noch einen Kontroller käuflich erwerben muß. Sowohl zur Verhinderung von Raubkopien als auch zur besseren Kontrolle der Spieler dürften alle Konsolenhersteller intensiv mit diesem Gedanken spielen – und eigentlich nur noch darauf warten, daß sich die derzeit zu sehenden verschiedenen Ansätze zu Cloud-Gaming als ausreichend praxistauglich erweisen.