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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. November 2016

In der Frage der überhitzenden GeForce GTX 1070/1080 EVGA-Karten hat Grafikkarten-Hersteller EVGA nochmals nachgeschoben und BIOS-Updates für betroffene Grafikkarten angekündigt, welche mit einer veränderten (= angehobenen) Lüfterdrehkurve die Kartentemperaturen besser im Zaum halten sollen. Interessanterweise betrifft dieses BIOS-Update nicht nur GeForce GTX 1070/1080 Karten, sondern auch reihenweise GeForce GTX 1060 Karten von EVGA. Prinzipiell gibt es damit einfach nur einen stärker drehenden Lüfter, laut entsprechenden Tests bei Gamers Nexus geht es von vorher 1600 U/min auf dann immerhin 2200 U/min hinauf – mit dem Effekt, das die heißeste gemesse Kartenstelle von 109°C auf 95°C hinuntergeht. Noch stärker scheint allerdings der gestern genannte "Thermal Pad Mod" zu helfen, ohne BIOS-Update reduziert jener die Temperatur auf 85°C – mit BIOS-Update dann auf 81°C. Verglichen mit den vorherigen 109°C sollte damit ein ausreichender Spielraum gewonnen sein, um die EVGA-Karten auch in der Länge von deren Lebenszyklus' wieder sicher betreiben zu können.

Die entsprechenden BIOS-Updates werden in den nächsten Tagen wie gesagt zum Download zur Verfügung gestellt – wer sich unsicher ist, kann seine Karte auch unter RMA zu EVGA einschicken und jene erledigen dann das BIOS-Update. Der "Thermal Pad Mod" bleibt hingegen optional, allerdings erweitert EVGA seine Garantie auch auf Fälle, bei welchen die Karten Schäden nach der Montage dieser Wärmeleitpads genommen haben sollten. Sofern der Temperaturrückgang wirklich für einen dauerhaften Betrieb ausreichend ist, hätte sich EVGA damit ganz vernünftig aus der Affäre gezogen. Allerdings dürften die EVGA-Karten unter dem neuen BIOS nicht mehr ihre bisherigen Spitzenpositionen bezüglich einer möglichst geringen Geräuschentwicklung erreichen können, teilweise gab es darauf basierende Testsiege – die nun natürlich Makulatur sind. Es muß hierzu allerdings auch angemerkt werden, das der Drang nach Testsiegen bzw. bestmöglichen Bewertungen die Problematik hat erst wirklich ausufern lassen – und hierbei haben auch zu wenige Hardwaretester aufgepasst, mit welchen Mitteln (und Gefahren) EVGA seine niedrige Geräuschentwicklung letztlich erreichen konnte.

Zu AMDs Zen ist ein neuer Benchmark-Wert aufgetaucht – zu finden in der Benchmark-Datenbank zu Blender, wo ein Zen-Sample gleich unter die allerersten Resultate kommt. Leider gibt es keinerlei weitere Informationen zu dieser Zen-CPU – einzig allein ist als benutztes Betriebssystem "Windows 2008 Server E2 64-Bit" zu erfahren. Hieran könnte man die Verwendung einer echten Server-CPU mit 16 oder 24 CPU-Rechenkernen ableiten – dann allerdings wäre das Ergebnis eher schwach, denn die erreichten 69 Sekunden sind nur genauso schnell wie ein Ivy-Bridge-basierter Xeon E5-2680 v2 mit 10 CPU-Rechenkernen auf 2.8/3.6 GHz. Moderne 18-Kerner wie ein Haswell-basierter Xeon E5-2699 v3 auf 2.3/3.6 GHz erreichen hingegen eine nahezu Ergebnis-Halbierung mit nur 35 Sekunden benötiger Rechenzeit – dies macht einen 16-Kerner auf AMD-Seite nicht gerade wahrscheinlich. Nicht auszuschließen, das hier ein normaler Zen-Achtkerner einfach für diese Profi-Aufgabe eben unter Windows 2008 Server lief (und nicht unter Windows 10).

AMD Zen Intel Xeon Intel Core i7
- 35 sec ... E5-2699 v3  (18C, 2.3/3.6 GHz) -
69 sec ... Zen-Sample 69 sec ... E5-2680 v2  (10C, 2.8/3.6 GHz) -
- 83 sec ... E5-2623 v3  (4C, 3.0/3.5 GHz) 84 sec ... 6950X  (10C, 3.0/3.5 GHz)

Andererseits kann man auch wieder sagen, das ein Consumer-Zehnkerner wie der Broadwell-basierte Core i7-6950X auf 3.0/3.5 GHz mit 84 Sekunden benötigter Rechenzeit noch langsamer als alle Xeon und jenes Zen-Sample herauskommt. So gesehen kann leider nicht genau gesagt werden, welches Zen-Sample hier letztlich zum Einsatz kam – womit hieraus auch leider derzeit keine Performance-Prognosen zu Zen getroffen werden können. Das es bei Intel unter diesem Benchmark zudem einen erheblichen Performance-Unterschied (trotz gleicher Kernanzahl und höheren Taktraten) zwischen Consumer- und Server-Modellen gibt, erschwert die Bewertung des ganzen zusätzlich enorm. Schade ist, das AMD nun in absehbarer Reichweite zum vermutlichen Zen-Launch zur CES Anfang Januar 2017 nicht anfängt, hier und da mal ein paar konkrete Zen-Benchmarks fallenzulassen – einen echten Konter seitens Intel muß man schließlich nicht fürchten, so schnell kann auch Intel sein Produktprogramm nicht umstellen.

Die neuesten Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verbreitung sehen wie schon im letzten Monat einen Gleichstand bis maximal geringe Bewegungen, je nach Quelle. Bei NetMarketShare bewegt sich nahezu gar nichts bis auf einen deutlichen Abfall von Windows XP von vorher 9,11% auf nunmehr nur noch 8,27% – Windows 7 und 10 liegen dagegen zum Vormonat nahezu gleich, wobei Windows 7 sogar nominell wieder etwas gewinnt. Bei StatCounter gibt es wenigstens eine gewisse Bewegung: Windows 7 verliert von 39,40% auf 38,97%, Windows 10 gewinnt von 24,42% auf 24,81% nahezu gleichartig hinzu. Insbesondere der Kurve von StatCounter ist aber trotz dieser kleinen Bewegung augenscheinlich zu entnehmen, das die Phase des schnellen Zuwachses von Windows 10 klar vorbei ist – nach dem Ende des Kostenlosumstiegs-Angebots ist Schicht im Schacht, ist der Großteil des Potentials bereits erreicht. Nun werden Windows 10 nur noch PC-Neukäufe auf die Sprünge helfen, was aber bei der aktuellen Schwäche des PC-Markts eine sehr langfristige Angelegenheit werden wird.

Kommt hier keine gegensätzliche Entwicklung zum Zuge, wird Windows 10 regelrecht jahrelang benötigen, um überhaupt an Windows 7 vorbeizuziehen – und die eigentlich anzustrebende 50%-Marke liegt in weiter, fast nicht erreichbarer Ferne. Dafür wird es schon regelrecht darauf ankommen, wie sich Microsoft seine Betriebssystem-Zukunft wirklich vorstellt – sprich, ob noch ein weiteres Windows nachkommen soll, oder ob Windows 10 tatsächlich das letzte Windows-Betriebssystem werden wird. Je länger Windows 10 ohne Nachfolger bzw. ohne Nachfolger-Ankündigung läuft, um so dringender wird es natürlich für Konsumenten und Firmen, diesen Schritt (egal wie ungeliebt) mitzugehen – die Zeit spielt zweifellos für Microsoft, so lange man in diesem Markt monopolistisch agieren kann. Es bleibt zu hoffen, das mit dem kommenden Ende der Microsoft-eigenen Alternativen (in Form von Windows 7 & 8) sich dann endlich andere Alternativen (in Form von Linux-Derivaten) stärker in den Vordergrund spielen können – den Platz dafür sollte es nach dem absehbaren Supportende von Windows 7 (14. Januar 2020) in jedem Fall geben.

PS in eigener Sache: Mit den montäglichen Wartungsarbeiten wurde auch der Einlogvorgang im Forum verändert bzw. auf einen neueren technologischen Stand gebracht. Bei einzelnen Nutzern kann es im Zuge dessen zu Einlog-Problemen im Forum kommen – meistens hervorgerufen durch alte Cookies (löschen!) oder das Zulassen von Cookies nur für die einzelne Sessions (abändern). Manchmal helfen aber auch diese einfachen Tricks nicht weiter und der Browser will nicht wie gedacht – dann bekommt man Hilfe in diesem Forenthread (Schreiben ohne Einloggen möglich), wo versucht wird, in diesem schwierigen Fällen dem individuellen Fehler auf den Grund zu gehen. Wir bitten um Entschuldigung für alle diesbezüglichen Unannehmlichkeiten.