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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Dezember 2020

Nicht ganz unerwartet ist die Verfügbarkeit der GeForce RTX 3060 Ti kurz nach Verkaufsstart am 2. Dezember um 15 Uhr fast total zusammengebrochen, obwohl die von nVidia bzw. den Grafikkartenherstellern gestellten Liefer-Kontingente wohl nochmals (viel) höher gewesen sein sollen als bei den bisher herausgebrachten Ampere-Grafikkarten (angeblich genauso viel wie die Launch-Kontingente von GeForce RTX 3070, 3080 & 3090 zusammengezählt). Aber die Nichtverfügbarkeit nahezu aller aktuellen Hardware-Neuvorstellungen lockt natürlich die Grafikkartenkäufer ganz besonders, in deren Gefolge sich dann auch vermehrt Wiederverkäufer einfinden. Somit kommt es auch bei der GeForce RTX 3060 Ti zur Situation, dass derzeit nur einzelne Exemplare absolut kurzzeitig und zumeist zum überzogenen Preispunkt erhältlich sind. Schaut man allein auf die augenscheinlich lieferbare Ware, dann bezahlt man dort mit 550-590 Euro sogar etwas mehr als den UVP der größeren GeForce RTX 3070 – ein Schicksal, welches die GeForce RTX 3060 Ti nunmehr mit den anderen Hardware-Neuvorstellung dieser Herbst/Winter-Saison teilt.

Launch Verfügbarkeit Listenpreis momentaner Straßenpreis
GeForce RTX 3080 17. Sept. 2020 (vor 11 Wochen) ☆☆☆☆☆ $699 Herst: 1000-1180€FE: 699€
GeForce RTX 3090 24. Sept. 2020 (vor 10 Wochen) ★★☆☆☆ $1499 Herst: 1730-2100€FE: 1499€
GeForce RTX 3070 29. Okt. 2020 (vor 5 Wochen) ★☆☆☆☆ $499 Herst: 690-900€FE: 499€
Ryzen 9 5950X 5. Nov. 2020 (vor 4 Wochen) ☆☆☆☆☆ $799 keine Angebote
Ryzen 9 5900X 5. Nov. 2020 (vor 4 Wochen) ★☆☆☆☆ $549 1000€
Ryzen 7 5800X 5. Nov. 2020 (vor 4 Wochen) ☆☆☆☆☆ $449 600-700€
Ryzen 5 5600X 5. Nov. 2020 (vor 4 Wochen) ★☆☆☆☆ $299 500-550€
Radeon RX 6800 XT 18. Nov. 2020 (vor 2 Wochen) ☆☆☆☆☆ $649 Herst: 940€Ref: 649€
Radeon RX 6800 18. Nov. 2020 (vor 2 Wochen) ☆☆☆☆☆ $579 Herst: 720€Ref: 579€
GeForce RTX 3060 Ti 2. Dez. 2020 (diese Woche) ★☆☆☆☆ $399 Herst: 410-590€FE: 399€

Allerdings zeigt der Geizhals-Preisvergleich in diesem Fall nur einen gewissen Ausschnitt des tatsächlichen Händlerangebots an, denn für die Einzelhändler lohnt es sich bei einer derart schnell verkaufenden Ware nicht, die Angebotsdaten an Preisvergleiche zu melden (was im Zweifelsfall sogar Geld bzw. Provision kostet). Gemäß der User-Berichterstattung im Ampere-Verfügbarkeitsthreads unseres Forums gab und gibt es durchaus mal Angebote, welche preislich nicht komplett über die Stränge schlagen – jene sind dann allerdings regelmäßig innerhalb von Minuten wieder weg. Ein gewisser Mehrpreis ist aber auch bei diesen Angeboten einzukalkulieren, eine Preissituation auf Höhe der UVP ist zumindest für die nächsten Tage nicht zu erwarten. Wie schnell Preis- und Angebotssituation bei der GeForce RTX 3060 Ti wieder ins Lot kommen, kann derzeit kaum prognostiziert werden – dazu müssen zuerst einmal ein paar Tendenzwerte über die kommenden Tage und Wochen gesammelt werden. Bei den anderen Hardware-Neuvorstellung sieht deren Tendenz hingegen nahezu unverändert mit allerhöchstens der Ahnung eine zukünftigen Aufklarung aus.

Der 3DCenter Performance-Index wurde endlich einmal mit den Index-Werten zu den neuen Ampere- und RDNA2-Grafikkarten aktualisiert, wobei die Haupt-Änderung in der Index-Anpassung für breite Teile des Turing- und Navi-Programms lag, welche mit der Launch-Analyse zur GeForce RTX 3070 erfolgte. Noch ältere Grafikkarten (mit Ausnahme der Radeon VII) wurden hierbei nicht mit neuen Index-Werten bedacht, da deren Zeit vorbei ist bzw. sowieso zu wenige aktuelle Vergleichswerte zu selbigen vorliegen. Bislang noch ohne Index-Änderung sind allerdings die kleineren Modelle der Turing- und Navi-Portfolios, die Trennlinie liegt derzeit exakt bei der Speicherbestückung von 8 GB (geändert) zu 6 GB (noch nicht geändert). Dies wird sich dann mit den folgenden Launches ergeben, wenn Ampere und RDNA2 auch in diese Performance- und Preisbereiche vorstoßen.

3DCenter UltraHD/4K Performance Index  (Ausschnitt)
nVidia GF10 nVidia GF16/20 nVidia GF30 AMD RX6000
3090   368%
3080   328%
6800XT   306%
Titan RTX   ~265% 6800   266%
2080Ti-FE   247% 3070   245%
2080Ti-Ref   239%
Titan V   ~217%
100% = Radeon R9 Fury X & GeForce GTX 980 Ti

Allerdings ist eine Index-Änderung bzw. Index-Verbesserung der kleineren Turing- und Navi-Karten nicht wirklich gesichert, denn speziell die mittleren Turing-Karten zeigten schon die Tendenz, mit den aktuellen Benchmarks klar schwächer als die größeren Turing-Karten zuzulegen. Der Hintergrund von deren Index-Verbesserung dürfte also weniger in einer besser von aktuellen Spielen genutzten Grafikchip-Architektur, sondern eher einer besseren Ausnutzung der zur Verfügung stehenden CPU-Leistung sein – worauf größere Karten naturgemäß stärker reagieren als kleinere Karten. Auch könnte speziell im UltraHD/4K-Index die Speichermenge von nur 6 GB Grafikkartenspeicher ein limitierendes Element gegenüber einer besseren Performance darstellen. Dies dürfte sich dann mit den Hardwarelaunches des ersten Quartals 2021 klären, wenn auf nVidia-Seite GeForce RTX 3050, 3050 Ti & 3060 anstehen, sowie auf AMD-Seite Radeon RX 6700 & 6700 XT, gefolgt vermutlich noch von kleineren RDNA2-Lösungen. Am Ende dürfte sich beiderseits ein komplett neues Angebots-Portfolio ergeben, welches vermutlich bis in den Preisbereich von 150-200 Dollar/Euro herunterreicht.

nachfolgende Ampere/RDNA2-Grafikkarten  (Basis: Gerüchte & Annahmen)
AMD RDNA2 nVidia Ampere
HighEnd Radeon RX 6900 XT (Navi 21 XTX) GeForce RTX 3080 Ti (GA102-250)
Midrange Radeon RX 6700 XT (Navi 22 XT) GeForce RTX 3070 Ti (GA103-300)
Mainstream Radeon RX 6700 (Navi 22 XTL)
Radeon RX 6600 XT (Navi 22 XL)
GeForce RTX 3060 (GA106-400)
GeForce RTX 3050 Ti (GA106-300)
Einsteiger Radeon RX 6500 XT (Navi 24) GeForce RTX 3050 (GA107-300)

WCCF Tech sprechen den Punkt an, dass Apple in den üblichen SingleCore-Tests einen gewissen fundamentalen Vorteil hat, da Apples M1-Prozessor kein SMT besitzt, jenes für diese Tests ergo auch nicht deaktiviert werden muß. Übliche x86-Prozessoren kommen dagegen heutzutage standardmäßig mit SMT (oder "HyperThreading" bei Intel) daher, jene Funktionalität wird allerdings für SingleCore-Tests üblicherweise deaktiviert – womit die korrekte Schreibweise eigentliche "Singlethread-Tests" lautet. Sofern man sich auf die Performance eines einzelnen Rechenkerns bezieht, mag dies ein ungerechtfertigter Vorteil für Apple sein, müsste auf den AMD- und Intel-Prozessoren eigentlich SMT aktiviert werden. Allerdings wird mittels dieser Singelthread-Tests üblicherweise versucht herauszufinden, wie Software performt, welche überhaupt nichts mit mehreren Threads anfangen kann – und dafür sollte SMT tatsächlich abgeschaltet sein. Während WCCF Tech hier eine Benchmarks-Bevorzugung von Apple sehen, ist das ganze eher denn eine Frage der Benchmark-Philosophie bzw. was man mittels jener Benchmarks wirklich ausmessen und darstellen will.