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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Dezember 2015

Seitens BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt ein neues Release-Zeitfenster für die Radeon R9 Fury X2: Jene soll zwar wirklich noch im laufenden Dezember 2015 papergelauncht werden, deren Auslieferung wird jedoch erst im ersten Quartal 2016 stattfinden – und AMD hält sich dabei anscheinend die Spanne für das komplette erste Quartal offen, es kann sich also sogar um den März 2016 handeln. Dies deutet auf gewisse Fertigungs- bzw. Designfinalisierungsprobleme hin, womöglich mit der für gleich zwei (leistungsfressende) Grafikchips nicht ganz trivialen Wasserkühlung. Jene wird wie schon bei der Radeon R9 Fury X von Cooler Master kommen, dies zeigen die Eintragungen in der Zauba-Importdatenbank ziemlich eindeutig an. Ob AMD mit einer Radeon R9 Fury X2 zu spät an die 2016 zu erwartende 14/16nm-Generation herankommt, bliebe abzuwarten, da sich derzeit ein eher später Start dieser Generation andeutet, welcher zudem auch die (schwerer herzustellenden) Enthusiasten-Chips immer weiter nach hinten schiebt.

In derselben Meldung sprechen BenchLife auch noch über die drei bekannten Arctic-Islands-Grafikchips Greenland, Ellesmere & Baffin: Danach sollen Ellesmere und Baffin faktisch dasselbe sein – ohne daß hierfür eine Erklärung abgegeben wurde. Allerdings hatte auch ein AMD-Chef kürzlich nur von zwei AMD-Grafikchips im Jahr 2016 gesprochen. Und letztlich würde sich dies auch ziemlich einfach erklären lassen, wenn man den Fakt berücksichtigt, daß AMD für Desktop- und Mobile-Ausführung desselben Grafikchips regelmäßig unterschiedliche Codenamen vergibt – Ellesmere wäre demnach Baffin, und umgedreht (unsicher nur, wer Desktop und wer Mobile ist). Allerdings deutet dies dann auch darauf hin, daß Ellesmere/Baffin nicht in den HighEnd-Bereich gehen, da AMD ungern seine HighEnd-Chips für das Mobile-Segment umsetzt. Auch der Einsatz von nur zwei neuen Grafikchips im Jahr 2016 deutet eher eine konservative Ausgestaltung der Radeon R400 Serie an, sprich: Es werden zuerst Schwachstellen im Portfolio mit neuen Chips besetzt, für den Rest könnten unter Umständen Rebrandings zum Einsatz kommen. Denkbar wäre beispielsweise Greenland als neue Enthusiasten-Lösung und Ellesmere/Baffin als Mainstream-Ablösung des Pitcairn-Chips – des letzten Grafikchips im aktuellen AMD-Portfolio, welcher kein DirectX 12 in Hardware, kein TrueAudio und kein FreeSync beherrscht.

Diese Auslegung soll jetzt allerdings noch nicht beschworen werden, unter Umständen baut AMD seine Radeon R400 Serie auch behutsam und ohne jede Rebrandings auf. Dann allerdings müssen Anfang 2017 weitere Arctic-Islands-Chips nachfolgen, ansonsten bekommt man kein vollständiges Portfolio zusammen. Damit ergeben sich für jene Radeon R400 Serie zwei große Zukunftsvarianten: Entweder ein vollständiges Portfolio bereits im Jahr 2016, dann aber nur mit zwei neuen Chips und (wiederum) jeder Menge Rebrandings – oder ein vollständig neues Portfolio erst im Jahr 2017, wenngleich schon im Jahr 2016 startend. Gegenüber nVidias Pascal-Generation sieht dies leider eher zum Nachteil von AMD aus, denn hier ist ein komplettes Portfolio an durchgehend neuen Grafikchips im Anrollen – auch wenn noch nicht sicher ist, ob jene allesamt schon im Jahr 2016 vorgestellt werden. Sicherlich würde sich AMD mit einer Rebranding-Strategie selbst treu bleiben und vor allem viele Kosten sparen – aber auf steigende Marktanteile braucht man damit nicht zu hoffen, dafür muß man eben doch mehr tun.

Laut dem koreanischen Hardware Battle (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) will nVidia demnächst die GeForce GTX 750 mit einem (natürlich teildeaktivierten) GM206-Chip als Unterbau ausliefern, GM206-150 lautet dessen kompletter Codename. An den Hardware-Daten der Karte würde sich nichts ändern, allerdings geht das DirectX-Level dann auf DirectX 12.1 in Hardware (vorher DirectX 11.0 in Hardware und DirectX 12 nur in Software) sowie die Unterstützung von HDMI 2.0 samt HDCP 2.2 hoch – zumindest sofern diese Funktionalität seitens nVidia nicht durch einen Treiberkniff extra unterbunden wird. Sinn und Zweck der ganzen Aktion sind allerdings reichlich unklar: Einige Webseiten berichten von einem auslaufenden GM107-Chip – was aber unwahrscheinlich klingt, sich gut verkaufende Mainstream-Grafikkarten werden üblicherweise einige Jahre lang produziert und so alt ist der GM107-Chip nun auch noch nicht (vorgestellt Februar 2014). Womöglich hat nVidia schlicht Nachfragen seitens OEMs nach Mainstream-Modellen mit HDMI 2.0 vorliegen und vollführt dann diesen Kunstgriff, um dies anbieten zu können. Denn sonderlich effektiv dürfte es keinesweg sein, den GM206-Chip (1024 Shader-Einheiten @ 128 Bit DDR Interface) für eine GeForce GTX 750 (512 Shader-Einheiten @ 128 Bit DDR Interface) fast zu halbieren.

Gemäß Hartware kommen nächstes Jahr anscheinend die ersten Smartphones mit 6-8 GB Hauptspeicher – womit sich langsam aber sicher die Frage nach dem Sinn dessen stellt. Jener ist aber ziemlich einfach mit Marketing-Effekten zu erklären – ein klar abzugrenzendes "Mehr" in einer Checklisten-Kategorie ist immer von Vorteil, egal ob technisch nicht notwendig oder gar unsinnig in der Praxis. Denn bei einem Smartphone dürfte Android aus Stromsparerwägungen heraus eher versucht sein, diesen supergroßen Speicher teilweise schlafenzulegen, anstatt jenen sinnlos mit nur eventuell benötigten Daten zu füllen. Die eigentliche Frage hierbei ist, wie lange dieser Krug noch zum Brunnen geht – steigende Anzahl an CPU-Rechenkernen, höhere Pixelauflösungen bei den Kameras und größere Arbeitsspeichermengen werden zumindest aus Sicht der Smartphone-Spitzenmodelle eigentlich nicht benötigt, ein "Mehr" bringt hier keinerlei Anwendernutzen. Wenn diese einfache Weisheit eines Tages auch beim Käufer ankommt, dann ereilt den Smartphone-Markt möglicherweise ein gehöriger Knick – was abzuwarten bliebe, derzeit ist die Dunkle Seite (besser bekannt als das Marketing) einfach noch zu stark.