20

Hardware- und Nachrichten-Links des 19./20. Oktober 2013

WCCF Tech bringen weitere Leaks mit Radeon R9 290X Benchmarks – wobei es sich wieder um AMD-eigene Messungen handelt, welche also natürlich zum gewissen Teil schöngefärbt sein dürften. Zudem wurde wieder die Radeon R9 290X gegen die eigentlich unpassende GeForce GTX 780 verglichen – und nicht gegen die von der Performance her ähnliche GeForce GTX Titan. Mitnehmen läßt sich die CrossFire-Skalierung von immerhin 92,1% unter 13 Titeln unter 4K, was schon einmal ganz gut aussieht. Interessant ist auch der mit 1,5% nur marginale Unterschied von Quiet-Mode zu Uber-Mode unter 4K – wobei hier die 4K-Auflösung samt ihrer hohen Bandbreitenanforderung wohl mit hineinspielen dürfte, unter "normalen" Auflösungen sollte es größere Performance-Unterschiede zwischen Qiet- und Uber-Mode geben.

Als weiteren Konter gegenüber dem Ansturm der Radeon R200 Grafikkarten hat nVidia ein neues Feature seiner Kepler-Grafikkarten angekündigt: Mittels Shadowplay können GeForce 600/700 Grafikkarten automatisch die letzten 20 Minuten an Gameplay als Video aufzeichen – was sich dann, wenn mal etwas bemerkenswertes passiert ist, was man gern auf YouTube & Co. hochladen möchte, durchaus bezahlt macht. Die NextGen-Konsolen werden ähnliche Social-Features bieten, so daß nVidia hier "nur" zugunsten der PC-Gamer nachzieht – allerdings erstaunlich, daß AMD angesichts der Nähe zu den NextGen-Konsolen nicht zuerst auf diese Idee gekommen ist (oder untersagen AMD gerade die Verträge zu den NextGen-Konsolen eine solche Funktionalität?). Das Shadowplay-Feature wird im Rahmen von nVidias "GeForce Experience" Programms in der Version 1.7 ab dem 28. Oktober zur Verfügung stehen, durch die Berechnung auf der Grafikkarte soll das zusätzliche Erzeugen des Videos auch keine Performance kosten.

Nachdem nunmehr die finale Version von Windows 8.1 zur Verfügung steht, wurde die neue Ausführung des Microsoft-Betriebssystems auch von diversen Webseiten begutachtet (WinFuture, Golem & ComputerBase) – mit dem zwiespältigen Ergebnis, daß Microsoft es zwar geschafft hat, Windows 8.1 im Sinne der ModernUI zu verbessern, dies jedoch im Desktop-Modus nur eher marginal gelungen ist und vor allem Windows 8.1 in dieser Frage weiterhin nicht besser ist als Windows 7. Die vollmundige Ankündigung Microsofts, man hätte auf die Nutzer gehört, bezog sich also allein auf die ModernUI – und nicht auf den wesentlich weiter verbreiteten Kritikpunkt, daß das neue Betriebssystem für Maus/Tastatur-Nutzer kaum Vorteile bietet, sondern an vielen Stellen eher neue Ecken und Kanten. An Windows 8 werden sich also weiterhin die Geister scheiden – und für die Gegner bleibt nur die Hoffnung, daß es Microsoft mit Windows 9 besser machen könnte. Jenes Windows 9 ist im übrigen laut einer Meldung der PC Games Hardware soeben vom Herbst 2014 auf den Frühling 2015 verschoben worden – woraus dann gut und gerne auch wieder Herbst 2015 werden kann.

Bei der AK Zensur hat man sich die ersten von KJM offiziell anerkannten Jugendschutzfilter angesehen – und dabei ein drastisches Urteil gegen jene gefällt. Dies fängt bei Webseiten an, die allein wegen eines "falschen" Wortlauts im Titel ausgefiltert werden und hört dabei auf, daß einige Filter offenbar gleich alle Webseiten ausschließen, welche üblicherweise per https:// arbeiten. Das ganze ist schlicht die Vorspiegelung eines Filters – im Gegensatz zu einem funktionierendem Filter. Interessant wäre zudem, ob der massenweise Einsatz eines solchen Filters nicht vielleicht sogar justizabel gegenüber Filter-Hersteller und -Verwender ist: Da die Filterprogramme staatlich bezüglich ihres Jugendschutzeffekts geprüft wurden, ist die Wirkungsweise des Filters nicht einfach nur Hersteller-Sache, sondern sollte auch wirklich nur jugendschutz-relevante Inhalte betreffen. Jede Webseite, die da zuviel herausgefiltert wird, hätte somit einen Klagegrund – noch besser wäre natürlich ein Zusammenschluß mehrerer Webseite zur Sammelklage mit entsprechend satter Schadensersatzforderung.