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Hardware- und Nachrichten-Links des 19./20. März 2014

Bei Videocardz kann man sich noch einmal alle verfügbaren Präsentationsfolien zu DirectX 12 seitens Microsoft, AMD, Intel und Qualcomm geben. Hier findet sich auch die (natürlich indirekte) Original-Aussage Microsofts zum Betriebssystem-Support von DirectX 12: Wenn DirectX 12 gegen Ende 2015 herauskommt, soll es auf 50% aller Maschinen der PC-Gamer laufen. Dies ist natürlich eine etwas andere Kategorie, als wenn es um alle weltweit installierten PCs gehen würde. Während bei der installierten Basis aller PCs hat Windows 8/8.1 gerade einmal die 10%-Marke durchbrochen, dagegen sind es unter den Gamer-PCs laut dem Steam Survey derzeit immerhin schon 22,1% für Windows 8/8.1. Eingerechnet anderthalb Jahre mehr und den wahrscheinlichen Release von Windows 9 innerhalb dieses Zeitraums könnte Microsoft durchaus davon ausgehen, daß Windows 8, 8.1 und 9 zusammengerechnet dann 50% installierter Basis unter den PC-Gamern erreicht haben. Wahrscheinlich kommt DirectX 12 somit – wie DirectX 11.1 & 11.2 – erst ab Windows 8.1, nicht aber mehr für Windows 7.

Damit – und mit dem späten Markteintritt von DirectX 12 erst gegen Ende 2015 – hat AMDs Mantle-API eine Zweijahresfrist, sich zu bewähren und Marktanteile zu erobern. Als Vorteile für Mantle stehen an, daß jene sowohl schon verfügbar ist als auch unter Windows 7 läuft – derzeit ein noch überaus gewichtiger Vorteil, will man die breite Masse der Gamer und nicht nur ein knappes Viertel dieser ansprechen. Damit kann AMD durchaus bei den demnächst erscheinenden Spielen punkten – bei weiter in der Zukunft liegenden Spieleprojekten wird man es dagegen schwerer haben, da die Spieleentwickler dann sicherlich DirectX 12 wegen des Zugriffs auf eine breitere Hardware-Basis vorziehen dürften. Gut möglich, daß Mantle also nur für die Jahre 2014 & 2015 eine gewisse Marktbedeutung erlangen kann. In dieser Zeit kann AMD natürlich Mantle dazu ausnutzen, um in vergleichenden Benchmarks etwas besser als nVidia dazustehen, was auch keinen schlechten Effekt zugunsten der Grafikchip-Verkäufe von AMD ergeben dürfte.

BSN haben von AMD einen neuen Teaser auf die "Radeon R9 295X2" erhalten (unter anderem eine Flasche vulkanischen Wassers von Hawaii). Dabei fiel der Termin 25. März, zu welchem AMD die Karte somit möglicherweise vorzustellen gedenkt. Ob es zu diesem Termin eine reine Vorstellung oder aber einen regelrechten Launch gibt, bliebe noch abzuwarten – genauso wie alle wichtigen Hardware-Daten zur DualChip-Grafikkarte, wie Anzahl der freigeschalteten Shader-Einheiten, Taktraten und vor allem die PowerTune-Einstellungen, bislang noch unbekannt sind. Die zeitige Vorstellung deutet in jedem Fall auf einen Markteintritt spätestens im April hin, womit die Karte über den Sommer verkauft werden kann und dann aus reiner zeitlicher Nähe nichts mehr gegen 20nm-Grafikkarten schon im Herbst diesen Jahres sprechen würde. Ob letzteres passiert, hängt natürlich zuerst auch an der Frage, wie schnell Auftragsfertiger TSMC große Grafikchips in 20nm mit sinnvoller Fertigungsausbeute herstellen kann.

Golem vermelden erstaunliche Preisbrecher-Angebote bei Spieleengines: So hat zuerst Epic Games die Unreal Engines 4 für nur 19 Dollar monatlich zur Verfügung gestellt – zuzüglich einer 5prozentigen Beteilung an allen damit erzielten Umsätzen. Dafür bekommt man sogar vollen Zugriff auf den Engine-Quellecode, was ansonsten nur bei großen Entwicklerstudios üblich ist. Das Angebot gilt allerdings nur für PC- und Tablet-Betriebssysteme, für die Konsolen muß man weiterhin direkt mit Epic Games in Verhandlungen treten. Nur kurz danach zog Crytek mit der Ankündigung nach, die Cryengine künftig für 10 Dollar/Euro im Monat zur Verfügung zu stellen – eine Umsatzbeteilung gibt es hier nicht, dafür aber auch keinen Zugriff auf den Quellcode. Wie speziell Crytek damit echten Gewinn machen will, ist etwas unklar – möglicherweise geht man davon aus, daß die großen Entwicklerstudios den kostenpflichtigen Support bemühen und damit dann ihr Geld bei den Engine-Entwicklern lassen. Ob hierbei also eine beachtbare Ersparnis zugunsten der großen Entwicklerstudios herauskommt, sei dahingestellt – aber in jedem Fall werden Hobby- und Indie-Projekte mit diesem neuen Preismodell bestmöglich unterstützt.

Bei Digital Rivers als Microsofts offizieller Download-Quelle hat wohl (erneut) eine kleine Löschaktion stattgefunden, der insbesondere einige der deutschsprachigen ISO-Dateien zu Windows 7 zum Opfer gefallen sind. Alternative Download-Quellen der Microsoft-Originale waren leider nicht zu finden, jede Webseite verlinkte zuletzt nur noch zu Digital River. So bleiben nur die möglicherweise selbsterstellten ISOs bei CCPowered und Huskynarr's Blog – welche allerdings den Vorteil haben, die einzelnen Windows-Versionen von Starter bis Ultimate in einem Download zur Verfügung zu stellen. Sicherheitshalber sollte man sich alle benötigten Windows-7-Versionen direkt mal ziehen, denn Digital River bzw. Microsoft selber sind aufgrund der wiederkehrenden Löschaktionen sowie auch schon aufgetretenen Dateiumbenennungen leider keine in alle Ewigkeit belastbare Quelle.

Ganz allgemein betrachtet ist es eine Schande für Microsoft, wie larifari-mäßig hier mit einem der wichtigsten Downloads, welchen man anzubieten hat, umgegangen wird – völlig unwürdig eines Großunternehmens mit hunderten Millionen Kunden. Unter Windows 8 ist es leider noch schlimmer – da gibt es nur einen Installer zum Download, welcher dann natürlich darauf angewiesen ist, daß der Microsoft-Server die benötigte Version von Windows 8 überhaupt noch vorrätig hat. Ganz generell ist die Erkenntnis aus dieser Geschichte, daß man sich alle benötigten oder eventuell mal interessanten ISO-Dateien lieber sofort sichern sollte – weil es selbst Großunternehmen wie Microsoft nicht hinbekommen, die einmal im Internet kursierenden Download-Adressen einfach unangetastet liegenzulassen.