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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. September 2013

Beim Guru3D hat man sich mit "Gaming in Ultra High Definition" beschäftigt – dem Spielen unter der 4K-Auflösung von 3840x2160. Interessant sind hierbei die Benchmarks mit verschiedenen Anti-Aliasing-Stufen, welche einen an frühere Zeiten erinnernden Performance-Abfall bei Zuschaltung von 2x Multisampling und 4x Multisampling aufzeigen. Heutzutage ist es eher selten, daß ein Spiel von 1xAA auf 2xMSAA sowie von 2xMSAA auf 4xMSAA gleich um (jeweils) 25% bis 30% an Performance verliert, unter 3840x2160 scheint dies dann aber wieder normal zu werden. Speicherbandbreite und ROP-Power dürften also wieder an Bedeutung gewinnen – während bei den benutzten Speichermengen 3 GB offenbar ausreichend für alles sein sollte. Wahrscheinlich funktionieren auch schon 2 GB, denn Messungen zur benutzten Speichermenge sagen schließlich nicht aus, ob das Spiel mit weniger zur Verfügung stehendem Speicher auch wirklich langsamer wäre. Allerdings benötigt 3840x2160 sowieso derart viel an Performance, daß die hierfür geeigneten absoluten HighEnd-Grafikkarten ganz automatisch Speichergrößen von 3 GB und mehr mitbringen.

Zum gestern schon erwähnten AMD-Interview bei Forbes wäre noch nachzutragen, daß AMD in jenem ein der "GeForce Experience" ähnliches Projekt angekündigt hat. Mittels "GeForce Experience" versucht nVidia bekannterweise, dem Normal-Gamer die Mühen einer manuellen Einstellung der Bildqualitäts-Optionen eines Spiels automatisiert abzunehmen – mit bislang eher mäßigem Erfolg, aber ein Anfang ist es immerhin. Solcherart Funktionen scheinen derzeit immer wichtiger zu werden, um den Massenmarkt ansprechen zu können – welcher immer mehr geformt wird von selbsterklärenden Smartphone- und Tablet-Betriebssystemen, wo man nichts mehr lernen muß, um das Gerät bzw. dessen Anwendungen zu verstehen. So gesehen ergeben sich durch den Boom der Smartphones & Tablets durchaus wichtige Eingaben für den PC zu Punkten, wo sich jener noch verbessern kann.

Gulli sowie der Heise Newsticker berichten über eine theoretische Methode, schon in der Chipfertigung einen Prozessor derart zu manipulieren, daß damit die Stärke von Zufallszahlen – als der Grundlage aller Krytographie-Funktionen – erheblich geschwächt werden, auf daß sich nachfolgend auch BruteForce-Attacken auf mit diesem Prozessor erzeugte Schlüssel lohnen würden. Interessanterweise ist der dafür notwendige Eingriff so minimal, daß jener im nachhinein kaum zu erkennen ist und damit noch nicht einmal dem Prozessor-Hersteller selber auffallen müsste – was sogar dazu führt, daß man die Zusammenarbeit mit dem Prozessoren-Hersteller selber nicht zwingend benötigen würde. Andererseits macht diese Nachricht auch klar, daß ein vom Prozessoren-Hersteller selber vorangetriebener Eingriff ebenfalls im Nachhinein kaum erkennbar wäre, selbst wenn man die Prozessoren tiefgehend zu überprüfen versuchen würde.

Daraufhin angesprochen, hat Intel natürlich dementiert, jemals irgendwelche Eingriffe zugunsten von Regierungsstellen und zuungunsten der Kryptographie-Stärke der eigenen Prozessoren zu tätigen – was in einem rechtlichen Umfeld mit geheimen Anordnungen sowie der Schweigepflicht gegenüber diesen eine leider wertlose Behauptung darstellt. Derzeit ist es zwar eher unwahrscheinlich, daß Intel zu solcherart Maßnahmen gezwungen ist, aber dies kann in der Zukunft dann schon wieder ganz anders aussehen – und wie gesagt würde es notfalls auch ohne Mithilfe der Prozessoren-Hersteller gehen. Die größere Sicherheit gegenüber einem solchen Vorgehen bietet vielleicht noch der Punkt, daß Hardware-Manipulationen unmöglich zu dementieren sowie schlecht kleinzureden sind und demzufolge andere Mittel zur Kryptographie-Überwindung vorzuziehen wären (welche zudem in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen).