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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. März 2015

Gemäß der italienischen Webseite Bits & Chips (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) liegt die Verzögerung der Fiji-basierten Radeon R9 390 Serie an einer noch nicht finalisierten Treiber-Entwicklung bzw. dem Punkt, daß AMD einen wirklich ausgereiften, fehlerfreien Treiber für diese neue Hardware aufbieten will. Ansonsten soll die Radeon R9 390 Serie schon fertig bereitliegen – was indirekt durch die verschiedenen Vorab-Benchmarks der letzten Monate auch bestätigt wird. Andererseits könnte hier natürlich auch mit hineinspielen, daß AMD diese Karten sicherlich anfänglich mit nur 4 GB HBM-Speicher geplant hatte, von dieser Planung aber erst recht spät zugunsten von dann doch 8 GB HBM-Speicher abgegangen ist, was aber nur über eine technische Sonderlösung zu realisieren war. All dies dürfte auch noch etwas Zeit gekostet haben, weswegen AMD den Launch der Radeon R300 Serie immer weiter verschieben musste – ursprünglich dürfte sicherlich einmal sogar der Jahreswechsel 2014/15 hierfür geplant gewesen sein. Sofern AMDs allerdings etwas griffiges liefert, sollte sich das Warten dann doch lohnen – gerade da es derzeit bis zur Computex auch nur noch 2½ Monate sind.

Die PC Games Hardware sowie die ComputerBase haben sich mit AMDs FreeSync beschäftigt – nachdem AMD in Form des Beta-Treibers 15.3.1 erstmalig unabhängige Tests mit dieser Sync-Technologie ermöglicht. Im Vergleich zu nVidias G-Sync konnten beide Lösungen beim Bildeindruck gefallen, kleinere Unterschiede gibt es trotzdem: FreeSync läuft (auf den aktuell verfügbaren Monitoren) erst bei Frameraten ab 40 fps, G-Sync dagegen schon ab 30 fps. Dafür kostet G-Sync ca. 2-3% Performance, FreeSync ist von der Performance her hingegen kostenlos. Am Ende läuft dies wohl auf einen groben Gleichstand bei der Technik aus – bezüglich der Preispunkte ist dann jedoch AMD im Vorteil, weil die Mehrkosten für FreeSync kaum spürbar sind, G-Sync die Monitore hingegen um mindestens 100 Euro teurer macht. Da es aber derzeit sowieso nur FreeSync für AMD-Grafikkarten sowie G-Sync für nVidia-Grafikkarten gibt, der Nutzer also gar keine Wahl zwischen beiden Technologien hat, zählt wohl eher nur der Gesamteindruck der groben Gleichwertigkeit.

Der Planet 3DNow! vermeldet zur AMDs Zen-Architektur passende Codeschnipsel – welche ganz nebenbei auch bestätigen, daß "Zen" ziemlich zweifelsfrei AMDs kommende HighEnd-Architektur für x86-Prozessoren darstellt. Die Codeschnipsel geben zudem Einblick darin, welche CPU-Befehlssatzerweiterungen Zen bieten wird: Dies geht primär bis AVX2, sprich Haswell-Niveau – zuzüglich noch kleinerer Erweiterungen, welchen AMD unter Umständen später noch einen extra Namen geben wird. Dafür werden aber auch ältere CPU-Befehlssatzerweiterungen wie XOP (aufgegangen in AVX2), TBM (aufgegangen in BMI2) und LWP gestrichen, während der Support von FMA4 widersprüchlich ist: Laut beiliegenden Erklärungen soll jenes ebenfalls gestrichen sein, im Code ist der FMA-Support aber noch enthalten. In jedem Fall scheint sich AMD weitgehend von eigenen CPU-Befehlssatzerweiterungen zu verabschieden und (wie auch beim grundsätzlichen Prozessoren-Design) ganz auf möglichst standardkonforme Kost für Zen zu setzen – was nach dem gründlich schiefgegangenen Experiment mit Bulldozer nur verständlich ist.

Trotz das Microsoft die ursprüngliche Meldung, wonach auch illegale Windows-Kopien zum kostenlosen Windows-10-Upgrade berechtigt wären, zuerst sogar noch einmal bestätigt hatte, gehen weitere Microsoft-Statements wieder etwas von dieser Linie ab: Laut WinFuture sieht es zwar so aus, als daß illegale Windows-Kopien nicht unmittelbar vom Windows-10-Upgrade ausgeschlossen werden, dafür aber nachträglich "im Windows Store authentifiziert" werden müssten – was wohl bedeutet, daß der Nutzer dann an dieser Stelle doch noch zur Kasse gebeten würde. Dies könnte sehr interessant werden, wenn man den Nutzer erst einmal umsteigen und sich eingewöhnen läßt – und dann erst die Zahlungsforderung erhebt. Da dürften insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern mit ihren raubkopierten Windows-Systemen selbst bei regulär im Einzelhandel gekauften PCs & Notebooks viele Nutzer böse überrascht werden. Mal schauen, wie es Microsoft gelingt zu verhindern, daß an dieser Stelle böses Blut entsteht – welches letztlich auch dem Markterfolg gerade in vielen wichtigen Zukunftsmärkten sehr abträglich sein kann.