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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. Januar 2015

Zu den kürzlich notierten möglichen Preispunkten für GeForce GTX Titan II zu 1349 Dollar Listenpreis und GeForce GTX 960 zu wohl 249 Dollar Listenpreis wäre noch zu erwähnen, daß jene gerüchteweise bekannten Listenpreise unter Umständen auch nur eine Marketing-Antestung seitens nVidia sein könnten. Bei der GeForce GTX 970 & 980 operierte nVidia schließlich im Vorfeld auch mit klar höheren Listenpreisen, nur um dann wenige Tage vor Launch die Meinung noch einmal zu ändern und insbesondere die GeForce GTX 970 preislich sehr aggressiv in den Handel zu schicken. Unter Umständen haben auch die eher negativen Reaktionen, welche nVidia auf diese ersten Preisnotierungen – 399$ bzw. 599$ – erfuhr, dazu beigetragen, daß am Ende dann doch ein humaner bis guter Preispunkt – 329$ bzw. 549$ – zu GeForce GTX 970 & 980 gefunden wurde. Wenn nVidia bei den kommenden weiteren Karten ähnlich verfährt (und beispielsweise die wütenden Kommentare im PCGH-Forum liest), dann wäre nVidia für die GeForce GTX 960 ein Listenpreis von 199$ und für die GeForce GTX Titan II ein Listenpreis von 799$ angeraten – wobei letzteres ein Wunschtraum bleiben wird, unterhalb von 999$ wird nVidia keine Titan-Karte in den Markt schicken.

Angesichts des miesen Dollar/Euro-Kurses (und der deutschen Mehrwertsteuer) werden die Euro-Preise diesemal sowieso höher als die Dollar-Preise ausfallen – eine GeForce GTX 960 zu (angenommen) 199$ Listenpreis also für 210 Euro in den Handel gehen, eine GeForce GTX Titan II zu (angenommen) 999 Dollar Listenpreis dagegen gleich rund 1050 Euro kosten. Richtig günstig werden die neuen Garfikkarten leider allesamt nicht, dafür sorgt ganz automatisch der abgestürzte Dollar/Euro-Kurs sowie die Angewohnheit der Industrie, ihre weltweiten Preise in US-Dollar festzulegen. Auch die kommenden AMD-Grafikkarten werden sich mit diesem Problem herumschlagen müssen und daher (eigentlich ungerechtfertigt) teilweise möglicherweise als zu teuer im Euroraum angesehen werden. In jedem Fall gilt, daß wer vor dem Euro-Absturz im alten Jahr gekauft hat, noch richtig gut weggekommen ist – und daß normalerweise für viele Grafikkarten derzeit gewisse Euro-Preiserhöhungen im Rahmen von ca. 8-10% drohen dürften, wenn die Hersteller ihre Listenpreise wirklich verteidigen wollen.

Passend zur Frage, wann Intel denn nun endlich Marktanteile und Gewinne mit seinen Smartphone/Tablet-SoCs erzielen will, berichten TweakPC über einen seitens des chinesischen Chipdesigners Allwinner vorgestellten Smartphone/Tablet-SoCs mit vier Rechenkernen der ARM v8 Architektur (Cortex A53, 64-Bit), welcher nur 5 Dollar kosten soll. An diesem Preis werden Chipdesigner und Auftragsfertiger auch noch einmal etwas verdienen – und Intel damit eine harte Nuß vorsetzen, denn generell sind Intels Prozessoren einfach nicht für solcherart Preispunkte gebaut. Intel rühmte sich ja im Verlauf des Jahres 2014 damit, seine Smartphone-SoCs auf Preise unter 25 Dollar heruntergebracht zu haben (bei allerdings satten geschäftlichen Verlusten) – doch wie will Intel solcherart niedrige Angebote erreichen?! Möglicherweise sind Intels LowPower-Architekturen dafür noch viel zu hoch angesetzt, müsste man das ganze nochmals komplett neu designen.

Schließlich kommen inzwischen die regulären PC-Architekturen von Intel deutlicher in diese UltraLowPower-Gefilde herunter, gibt es Broadwell-U mit einer TDP von 15 Watt und den Broadwell-basierten Core M mit einer TDP von 4.5 bis 6 Watt. Und trotz daß die Chipflächen dieser Prozessoren durchaus vergleichbar mit denen von größeren Smartphone-SoCs sind, muß Intel hier die viel teurere Intel-Fertigung ansetzen – welche eben darauf ausgerichtet ist, viel leistungs- und wattstärkere PC-Prozessoren herzustellen, und nicht möglichst billig Massen an Smartphone-SoCs abzuwerfen. Unabhängig des Problem der sehr hochwertigen und damit teuren Intel-Fertigung müsste Intel für langfristige Erfolge im Smartphone/Tablet-Segment wohl aber zuerst einmal an einer neuen LowPower-Architektur arbeiten, welche bei einer TDP von sagen wir 2 Watt ihre Stärken zeigt – schon allein zur genügend großen Abgrenzung zu den LowPower-Ausführungen der PC-Architekturen von Intel.