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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. August 2019

Twitterer Momomo hat das Geekbench-Ergebnis eines 18-Kerners von Cascade Lake X erspäht, welcher die Speerspitze von Intels kommender neue HEDT-Generation darstellen dürfte. Der Geekbench-Datenbankeintrag ist noch nicht ganz perfekt: So wird fälschlicherweise der "Sockel 1151" angegeben, und auch die ausgelesenen Taktraten dürften mit 2.2/3.3 GHz angesichts der Ergebnis-Höhe falsch sein. Dafür zeigt die Benennung als "Skylake-X" deutlich an, worum es hierbei geht – um die zweite Refresh-Generation zum originalen Skylake-X von anno 2017. So ist dann auch das Benchmark-Resultat zu bewerten, welches mit 5387/54597 Punkten unter Windows nur etwas besser als beim Core i9-9980XE ausfällt. Allerdings könnte man sich hierzu in der Geekbench-Datenbank auch für geradezu jede Aussage das passende Ergebnis heraussuchen, denn die dort aufgelaufenen Ergebnisse schwanken extrem, auch schon allein unter Windows (unter Linux verläuft die Kern-Skalierung dann noch gänzlich anders). Zieht man den Durchschnitt aller Geekbench-4-Ergebnisse zum Core i9-9980XE zu Rate, gewinnt dessen Nachfolger im SingleCore-Test nichts hinzu, im MultiCore-Test hingegen ca. +10%. Andere Ergebnisse zeigen wie gesagt teilweise andere Tendenzen, da würden sich dann auch kleinere Zuwächse bei der SingleCore-Performance finden lassen, oftmals allerdings gepaart mit geringeren Zuwächsen bei der MultiCore-Performance.

Geekbench Technik GB4 Single GB4 Multi Quellen
18C Cascade Lake X CSL-X, 18C/36T 5387 54597 Geekbench-DB
Core i9-9980XE SKL-X-Refresh, 18C/36T, 3.0/4.4 GHz Ø 5399 Ø 49328 Ø aller GB-Ergebnisse

Hier scheint es auch auf die konkrete Gestaltung des Testsystems anzukommen, sprich welche Performance-Ausrichtung für die jeweilige Workstation dann wichtiger war. Im groben liegt der erzielte Performancegewinn durchaus im Rahmen der Erwartungen, viel mehr ist auch kaum möglich. Denn trotz neuem Siliziums handelt es sich technologisch wie gesagt um einen (weiteren) Refresh von Skylake-X unter weiterhin der 14nm-Fertigung, viel mehr als ein wenig höhere Taktraten sind da letztlich für Intel nicht zu realisieren. Das ganze dürfte eine vergleichsweise uninspirierende HEDT-Generation abgeben, gerade da AMDs Gegenangebot in Form von Threadripper 3000 mit (deutlich) mehr CPU-Kernen sowie dem IPC-Boost von Zen 2 genau zum selben Zeitpunkt im Oktober 2019 antreten wird. Die einzige Chance für Intel, hiermit beachtbar mehr Käuferinteresse zu generieren, läge dann in deutlichen Preissenkungen für diese HEDT-Prozessoren – welche schließlich zu Preislagen von bis zu 2000 Dollar/Euro sowieso klar überteuert sind. Dafür müsste Intel allerdings gewaltig über seinen Schatten springen, normalerweise vermeidet man dort Preissenkungen wie der Teufel das Weihwasser. Intel könnte sich zudem ausrechnen, das sich Preissenkungen eventuell gar nicht lohnen, weil eine gewisse Käuferschicht sowieso Intel-Produkte kauft und man alle anderen Käufer mit dieser vermutlich wenig konkurrenzfähigen HEDT-Generation auch nach Preissenkungen möglicherweise nicht erreichen kann.

Unser Forum diskutiert über die ersten Benchmark-Ergebnisse von Tiger-Lake-Samples, welche derzeit in der UserBench-Datenbank auftauchen. Hierbei handelt es sich wiederum nur um Resultate von Y- und U-Modellen, sprich für den Einsatz in Convertibles und kleinen Notebooks gedachten Prozessoren. Nichtsdestotrotz sind die Benchmark-Ergebnisse ziemlich spannend, weil Tiger Lake auf den typisch niedrigen Taktraten für Vorserien-Samples und Mobile-Prozessoren locker und leicht mit einem ausgewachsenen Core i9-9900K (und dessen viel höheren Taktraten) mithält – zumindest so lange, bis dem Tiger-Lake-Prozessor die CPU-Kerne ausgehen. Sprich, selbst das 4C-Ergebnis ist mit 551 zu 565 Punkten noch fast deckungsgleich zum Core i9-9900K – was eine bärenstarke Vorstellung ergibt, schließlich tritt dieser Ice-Lake-Prozessor in einer deutlich kleineren TDP-Klasse an. Während die Stärke von Ice Lake also bislang eher nur bei der SingleCore-Performance liegt, scheint Intel mit Tiger Lake nunmehr auch eine hohe MultiCore-Performance auf niedrigen Taktraten bieten zu können. Leider ist damit nicht zwingend gesagt, das entsprechende Tiger-Lake-Modelle mit mehr TDP und mehr CPU-Kernen dann genauso bzw. entsprechend besser performen.

Userbench Technik UB 1C UB 2C UB 4C UB 8C UB 64C Quellen
4C Tiger Lake U TGL, 4C/8T, 1.2/3.6 GHz (Mobile, Vorserien-Sample) 146 286 551 701 677 Userbench-DB
Core i9-9900K CFL-Refresh, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz (Desktop) Ø 145 Ø 287 Ø 565 Ø 1059 Ø 1498 Ø aller UB-Ergebnisse

Schließlich liegt die Schwierigkeit Intels bei der 10nm-Fertigung dieser Prozessoren ja gerade darin, das hiermit kaum hohe (Desktop-taugliche) Taktraten drin sind, genauso wenig wie Prozessoren mit hohen Taktraten samt vielen CPU-Kernen. Momentan ist anhand dieser Benchmark-Ergebnisse also nur eine Voraussetzung für schlagkräftige Desktop-Prozessoren der Tiger-Lake-Generation zu sehen – aber ob Intel jene auch wirklich realisieren kann, steht weiterhin in den Sternen. Vielleicht könnten die zu Ice Lake geplanten Server-Prozessoren eine aussagekräftigere Vorstellung dazu liefern, was im Desktop-Segment letztlich möglich ist – auch wenn Intel bei diesen Server-Prozessoren kaum zu wirklich hohen Taktraten gezwungen ist. So lange es diesbezüglich aber keine anderen Meldungen gibt, bleibt weiterhin die Aussage von inzwischen mehreren Intel-Roadmaps bestehen, das es keine direkten Tiger-Lake-Prozessoren im Desktop-Bereich geben wird. Einzig allein existiert derzeit die Arbeitsthese, das die für den Desktop geplante "Rocket Lake" Generation letztlich auf der CPU-Architektur von Ice Lake oder Tiger Lake basieren könnte. Aber in dieser Frage ist derzeit noch lange nichts sicher, sollten die Intel-Roadmaps eigentlich klarere Hinweise auf eine neue CPU-Architektur bei Rocket Lake geben.

Die c't widmet sich nochmals dem Fall der günstigen Microsoft-Lizenzen beim Discounter Edeka. Inzwischen hat man herausgefunden, das Lizenzgo als der eigentliche Anbieter hinter dieser Edeka-Aktion hierfür "Multiple Activation Keys" einsetzt, welche rein technisch durchaus zum Mißbrauch benutzt werden könnten – indem derselbe Lizenzkey mehrfach aktiviert wird, was bei diesen Keys möglich ist und von Microsoft dann erst im Nachhinein angezweifelt werden würde. Sofern Lizengo natürlich jede Lizenz nur einmal verkauft, bleibt alles regulär – beide Varianten sind mit dieser Technik möglich, die Technik sagt erst einmal nichts über deren legale oder illegale Verwendung aus. Somit versucht die c't nunmehr, mittels Leser-Hilfe die eine oder andere Variante nachzuweisen. Dazu stellt man ein Tool bereit, womit der Käufer einer dieser Edeka-Angebote aus seiner Lizenz einen Hash-Wert ermittelt, welcher dann bei der c't mit anderen Lizenz-Hashes verglichen werden kann. Sofern Lizenzgo alles regulär gemacht hat, darf es hierbei zu keinerlei Dopplung kommen, sprich jede Lizenz wäre dann wirklich nur einmal verkauft worden. Käufer dieser Lizenzen sollten durchaus bei dieser c't-Aktion mitmachen, dies ergäbe (im Erfolgsfall) eine deutlich höhere Sicherheit, das hier alles mit rechten Dingen zugeht.