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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. November 2014

Fudzilla wärmen das alte Gerücht einer schnelleren Hawaii-Variante erneut auf: Angeblich soll AMD eine solche Karte für Anfang 2015 – in jedem Fall vor dem Launch des Fiji-Chips – vorbereiten, welche schneller als die Radeon R9 290X ausfallen würde. Dies dürfte sich ziemlich einfach realisieren lassen, im Endeffekt müsste AMD nur eine Karte auflegen, welche schon per default die 1000/2500 MHz (oder mehr) hält, anstatt wie die Radeon R9 290X in ihrem Quiet-Modus (Perf.Index 480%) auf einen durchschnittlichen Chiptakt von ~851 MHz herunterzugehen. Auf 1000/2500 MHz wie im Uber-Modus der Radeon R9 290X (Perf.Index 520%) ist eine Performance nahe der GeForce GTX 780 Ti (Perf.Index 530%) möglich, was natürlich derzeit auch schon von vielen Herstellervarianten der Radeon R9 290X geboten wird. Sofern AMD die Taktreserven des Hawaii-Chips weiter auszunutzen gedenkt, sind im besten Fall vielleicht sogar nochmals 10% Mehrperformance möglich (Perf.Index ~570%), dies wäre dann das Performance-Feld der GeForce GTX 980 (Perf.Index 570%). Insofern man solcherart Taktraten zu weiterhin akzeptablem Stromverbrauch und Geräuschkulisse mit dem Hawaii-Chip erreichen kann, dürfte AMD sicherlich daran interessiert sein, sich mit der GeForce GTX 980 anzulegen – und sei es nur aus Prestigegründen.

Zudem würden für eine weitere Hawaii-basierte Grafikkarte automatisch höhere Absatzpreise winken, dies dürfte Motivation genug für AMD sein. Damit ist allerdings nicht gesagt, daß AMD letztlich so hoch einsteigt, genauso möglich ist auch eine Performance irgendwo zwischen Radeon R9 290X und GeForce GTX 980. Vakant ist derzeit noch der Kartenname: Für das kommende Jahr erwartet man eigentlich die Radeon R300 Serie – aber ob AMD jene gleich einmal mit einem klassischen Rebranding ohne neue Funktionalität eröffnen will, ist doch eher fraglich. Gut möglich, daß jene weitere Hawaii-basierte Grafikkarte erst einmal unter der Flagge der Radeon R200 Serie als "Radeon R9 295X" antritt und eventuell später im Laufe des Jahres dann der Radeon R300 Serie zugeschlagen wird. Auch möglich ist allerdings, daß es sich hierbei um das letzte Hurra der Radeon R200 Serie handelt – und zwar dann, wenn der Hawaii-Chip in der Radeon R300 Serie keine weitere Verwendung findet, weil für kleinere Performance-Bedürfnisse der Tonga-Chip bereitsteht und für größere Performance-Bedürfnisse der Fiji-Chip. Man wird sich in diesen Frage schlicht überraschen lassen müssen, was AMD uns hierbei nun vorsetzt.

Die PC Games Hardware vermeldet die anlaufende Auslieferung von auf 4 GHz laufendem GDDR5-Speicher sowie von 1 GBit HBM-Speicher seitens Hynix – was wohl auch bedeutet, daß es tatsächlich Abnehmer dafür gibt. GDDR5-Speicher mit 4000 MHz Taktrate könnte durchaus bei GM200-basierten Gamer-Grafikkarten verbaut werden, bisherige Spitzenmodelle von nVidia kamen schon mit 3500 MHz Speichertakt an und das "nur" 384 Bit DDR breite Speicherinterface des GM200-Chips verlangt natürlich nach hohen Speichertaktraten, um die enorme Rechenleistung des GM200-Chip äquadat umsetzen zu können. AMD hingegen scheint bei seinem Fiji-Chip auf HBM-Speicher zu setzen und dürfte daher vorerst keine schnellen GDDR5-Speicherchips benötigen.

Die angegebenen HBM-Speicher mit 1 GBit Speicherkapazität reichen allerdings kaum für eine HighEnd-Lösung wie den Fiji-Chip, da sich damit nur 2 GB HBM-Speicher an einem 4096 Bit DDR HBM-Interface realisieren lassen würden. Passend für diese 1-GBit-Chips wären hingegen die schon an dieser Stelle genannte vermeintliche LowEnd-Lösung mit HBM-Interface, deren 2048 Bit DDR HBM-Interface bei der Verwendung von HBM-Speicher mit nur 1 GBit Speicherkapazität insgesamt 1 GB Speichermenge ergibt – genau das, was seinerzeit hierzu genannt wurde. Am Ende ist dieser auf den ersten Blick unsinnig erscheinende SiSoft-Eintrag also doch eventuell wahr und AMD arbeitet an einem LowCost-Grafikchip (oder einer APU) mit HBM-Speicher. In jedem Fall scheint jedoch bestätigt, daß AMD HBM-Speicher schon für die nähere Zukunft plant und dies nicht mehr ein in der Ferne liegendes Zukunftsprojekt darstellt.

Heise berichten über eine kleine Umstrukturierung bei Intel, in deren Folge die bisherige Sparte für Smartphone- und Tablet-Chips in der PC-Sparte aufgehen wird. Technologisch macht dies Sinn, da Intel bis auf eine einzelne Ausnahme im Smartphone- und Tablet-Bereich ausschließlich mit PC-Designs arbeitet, in der Smartphone- und Tablet-Sparte also (bis weiterhin auf diverse Controller-Chips) kaum eine eigene Entwicklungsarbeit stattgefunden hat. Andererseits könnte dieser Schritt auch nur deswegen erfolgen, um die hohen Verluste dieser Sparte – zuletzt eine Million Dollar Umsatz, aber eine Milliarde Dollar Verlust – besser kaschieren zu können. In den Augen von Börsenanalysten machen sich solche Zahlen arg ungünstig, über das gesamte Unternehmen verteilt fällt dies bei der Größe von Intel dagegen überhaupt nicht weiter auf. Denn rein marktpolitisch macht die Trennung zwischen PC- und Smartphone/Tablet-Segment dann doch wieder überaus Sinn, Zielsetzung und Herangehensweise sind grundsätzlich verschieden.