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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. Juni 2019

Ein weiteres (extrem) gutes Benchmark-Resultat zu Intels Ice Lake hat der Twitterer '188号' entdeckt: Hierbei handelt es sich um den Vergleich von Core i7-1065G7 gegen Ryzen 5 3500U unter dem Passmark, das nachfolgend abgebildete Ergebnis entstammt deren Benchmark-Datenbank, ist dort aber leider inzwischen schon wieder entschwunden. Dies ist dann auch der einzige Schönheitsfleck an diesen Werten, denn es gibt ansonsten keine Unstimmigkeiten: In beiden Fällen handelt es sich um bekannte Prozessoren, es sind beides Vierkern-Modelle mit einer TDP von jeweils 15 Watt. Nimmt man die Werte ernst, dann ergeben sich allerdings (erneut) drastische Performance-Vorteile zugunsten von Ice Lake: Um +44,4% SingleThread-Performance sowie +28,3% MulitThread-Performance liegt das Intel-Modell vorn – und dies in diesem Fall mit grundsätzlich vergleichbaren Taktraten. Selbstverständlich wird hier noch ein gewisser Taktraten-Unterschied mit hineinspielen, auch könnten die AMD-Ergebnisse (basierend auf dem Durchschnitt aus 22 verschiedenen Systemen) etwas niedriger ausfallen als bei einem expliziten Vergleichstest, da hierbei vermutlich real kaufbare Systeme (mit ihren teilweisen Schwächen) mit verrechnet wurden.

Auf die exakten Zahlen sollte man den Ice-Lake-Prozessor ergo nicht festnageln – aber es ist klar, das es nach "sehr viel" Performance-Differenz aussieht, wie auch schon bei den gestrigen CPU-Z-Zahlen. Das hierbei "nur" gegen Zen+ basierte Ryzen-Prozessoren verglichen wurde, hilft zudem auch nicht weiter, denn die Passmark-Ergebnisse aktueller Intel Mobile-Prozessoren sehen letztlich genauso aus – auch denen gegenüber liegt Ice Lake massiv vorn. So richtig erklärbar sind diese Zahlen nicht, gerade da bei solchen allgemeinen Benchmarks wie CPU-Z und Passmark zumeist eine Kombination aus Standard-Tests genutzt wird, welche weniger denn extreme Unterschiede herausbeschwören kann (und dafür zumeist auch nicht gedacht ist). AVX512 (welches Intel erstmals bei Ice Lake auch im Consumer-Bereich benutzt) könnte hierbei teilweise eine Erklärung sein – wobei es sowohl bei CPU-Z als auch beim Passmark gemäß vergleichender Benchmarks (mit dem AVX512-Prozessor Xeon W-3175X #1 & #2) eher unwahrscheinlich ist, das dort bedeutsame Teile an AVX512-Code vorliegen. Insofern fallen beide Ergebnisse derzeit in die Kategorie "unerklärlich" – weil für den Augenblick noch zu gut aussehend, um umgehend als "wahr" angenommen zu werden. Eher wahrscheinlich ist, das sich hierzu noch eine andere Erklärung finden läßt und das dann reale Benchmark-Ergebnisse zu Ice Lake weitaus normaler aussehen.

Core i5-8250U Core i5-8265U Core i7-1065G7 Ryzen 5 3500U
Architektur Kaby Lake Whiskey Lake Ice Lake Zen+
Fertigung 14nm Intel 14nm Intel 10nm Intel 12nm GlobalFoundries
Kerne 4C/8T 4C/8T 4C/8T 4C/8T
Taktraten 1.6/3.4 GHz 1.6/3.9 GHz 1.3/3.9 GHz 2.1/3.7 GHz
TDP 15W 15W 15W 15W
Passmark ST 1939 2125 2625 1818
Passmark MT 7678 8018 10316 8042
Ergebnis-Basis 2877 Werte 191 Werte 1 Wert 32 Werte

nVidia versucht die Absätze seiner Turing-Grafikkarten mit einem neuen Spielebundle anzukurbeln, bei welchem GeForce RTX 2060, 2070, 2080 & 2080 Ti in Desktop- und Notebook-Fassung der am 26. Juli erscheinende Shooter-Titel "Wolfenstein: Youngblood" kostenfrei beigelegt wird. Neben diesem Turing-Spielebundle läuft bei nVidia gleichzeitig auch noch ein Pascal-Spielebundle – wobei das neue Turing-Spielebundle trotz späterem Start interessanterweise gut eine Woche früher endet. Während das Pascal-Spielebundle sicherlich zum finalen Abverkauf der derzeit noch verfügbaren Pascal-Grafikkarten gedacht ist, könnte das neue Turing-Spielebundle durchaus als ein Wegbereiter für die kommenden "SUPER"-Grafikkarten von nVidia verstanden werden. Jener RTX-Refresh wird die bisherigen RTX-Grafikkarten wohl ersetzen und somit mittelfristig auch aus dem Markt verdrängen – insofern ist es aus nVidias Sicht durchaus sinnvoll, deren Lagerbestände schon jetzt herunterzufahren. Gleichfalls gilt natürlich auch, das die "SUPER"-Grafikkarten derzeit ein wenig als Bremsklotz des Grafikkarten-Marktes gelten können, da vor deren Release und vor allem vor Klärung von deren Preispunkten reichlich Unsicherheiten samt teilweise auch hochfliegender Fanatasien existieren, welche dann vom Kauf real verfügbarer Grafikkarten abhalten.

nVidia "Wolfenstein: Youngblood" Spielebundle
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
GeForce RTX 2060, 2070, 2080 & 2080 Ti
(Desktop- & Notebook-Varianten)
18. Juni bis 6. August 2019 Spiel "Wolfenstein: Youngblood"
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.

Stichwort hochfliegende Fantasien: Solche könnten sich auch ergeben, wenn man die Funkzertifizierungen der eurasischen Wirtschaftsunion betrachtet, welche AMD dort bezüglich diverser Zen-2-Prozessoren eingereicht hat. Selbige ist erst einmal die Quellenlage der derzeit breit herumgereichten Spezifikationsliste zu Epyc "Rome" Prozessoren, bietet gleichzeitig aber auch Einträge zu bis dato noch unbekannten Ryzen-Prozessoren an: So wird mehrfach ein "Ryzen 7 3700" (non-X) genannt, welcher allerdings womöglich nur auf einem Schreibfehler basiert – oder AMD hatte sich kurzfristig noch zu einer Namensänderung entschlossen, denn es gibt keine Einträge zum real vorgestellten "Ryzen 7 3700X". Wirklich abweichend ist dagegen ein "Ryzen 9 3900" mit 65 Watt TDP, welcher neben dem bekannten Ryzen 9 3900X genannt wird. Dies könnte man dann als Hinweis darauf deuten, das AMD noch einen nicht ganz so hoch taktenden 12-Kerner bringt – und muß im Endeffekt doch nichts bedeuten, denn in dieser Zertifizierungs-Datenbank sind schon reihenweise letztlich nie realisierter Produkte aufgetaucht. Augenscheinlich kostet diese Zertifizierung nicht so viel, als dann man nicht lieber gleich alles zertifiziert, was man eventuell noch bringen könnte oder aber als falsche Fährte auslegen will. Generell hat AMD innerhalb der Ryzen 3000 Serie eigentlich kaum größeren preislichen Spielraum gelassen, welcher dann zur Auflage weiterer CPU-Modelle einladen würde – gut möglich also, das es beim bestehenden Portfolio bleibt.

Laut Golem soll sich die schon vermutete Zusammenarbeit von Intel und Samsung (letzterer als Chipfertiger) auf die 14nm-Fertigung und Intels "Rocket Lake" Projekt beziehen. Hinter "Rocket Lake" verbirgt sich erst einmal Intels Comet-Lake-Nachfolger und höchstwahrscheinlich Intels dann letzte CPU-Generation in der 14nm-Fertigung. Als Clou scheint "Rocket Lake" eine dicke integrierte Grafiklösung mitzubringen, welche augenscheinlich sogar als extra Chip gefertigt wird – darauf zeigen jedenfalls frühere Roadmaps indirekt hin. An der Stelle des extra Chips könnte dann Samsung ins Spiel kommen, wobei dieser Punkt derzeit im Bereich der Vermutungen steht, nicht durch eine Quellenlage gedeckt wird. Das Intel die CPU-Fertigung selber abgeben könnte, ist andererseits eher unwahrscheinlich, da bei jener die Ergebnisse eines anderen Chipfertigers sicherlich nicht so schnell dieselbe Güte wie Intels eigene CPU-Fertigung erreichen werden. Interessanterweise wird "Rocket Lake" auf jenen früheren Roadmaps einmal mit einer 14nm- und einmal mit einer 10nm-Grafik genannt – Samsung könnte sicherlich beides liefern, derzeit wird aber nur deren 14nm-Fertigung mit Intel in Verbindung gebracht.