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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. Januar 2021

VideoCardz bringen ein wenig Aufklärung zu jenen Teilen der Spezifikationen zur GeForce RTX 3060, welche noch nicht offiziell bestätigt sind. Dies betrifft insbesondere den Speichertakt, welcher laut Angaben von Grafikkarten-Herstellern tatsächlich bei 15 Gbps liegt – und damit etwas höher als bei den bisherigen GDDR6-bestückten Ampere-Karten ausfällt. Zudem wurde ein genauerer Boost-Takt von 1777 MHz genannt (Update: scheint genauso falsch zu sein, nur 1770 oder 1785 MHz sind möglich), nachdem nVidia auf seiner Webseite dazu übergegangen war, nur noch gerundete GHz-Angaben zu verwenden. Die genaue Anzahl von Texturen- RayTracing- und Tensor-Einheiten ergibt sich automatisch aus der Anzahl der bekannten Shader-Cluster, die Anzahl der Raster-Engines sowie ROPs bedarf hingegen weiterhin noch einer Bestätigung. Generell sind – angenommen der GA106-Vollausbau trägt 30 Shader-Cluster – aber sowieso nur Werte von 3 oder 5 Raster-Engines möglich, da jenen einen Teiler von 15 TPC ergeben müssen, da bei nVidia ein solcher "Texture Processing Cluster" immer zwei Shader-Cluster enthält. Da die GeForce RTX 3060 Ti schon über 5 Raster-Engines verfügt und nVidia bei seinen x60er Chips üblicherweise an dieser Stelle einen größeren Schnitt ansetzt, läuft damit alles auf 3 Raster-Engines beim GA106-Chip und damit der GeForce RTX 3060 hinaus.

GeForce RTX 3050 GeForce RTX 3050 Ti GeForce RTX 3060
Grafikchip GA107-300 GA106-? GA106-300
Hardware angeblich 18 Shader-Cluster @ 128 Bit GDDR6 vermutlich 22-26 Shader-Cluster @ 192 Bit GDDR6 offiziell 28 Shader-Cluster @ 192 Bit GDDR6
Speicher angeblich 4 GB GDDR6 vermutlich 6 GB GDDR6 offiziell 12 GB GDDR6
4K Perf.Index geschätzt ~100-120% geschätzt ~130-150% geschätzt ~150-180%
Listenpreis vermutlich $179-199 vermutlich $229-279 offiziell $329
Release vermutlich Frühling 2021 vermutlich Frühling 2021 offiziell Ende Februar 2021

Bestätigt wurde zudem, dass jene GeForce RTX 3060 auf der Chipvariante "GA106-300" basiert, welche eigentlich mal für die "GeForce RTX 3060 6GB" vorgesehen war. Die Chipvariante GA106-400 mit dem augenscheinlichen Vollausbau des GA106-Chips wird somit nur im Mobile-Segment bei der GeForce RTX 3060 MaxQ/Laptop eingesetzt werden. Damit dürfte die kürzlich genannte "GeForce RTX 3050 Ti" die Rolle einer GA106-Abspeckung im Desktop-Segment übernehmen bzw. wird sowieso benötigt, um den ziemlich großen Performance-Abstand zur GA107-basierten GeForce RTX 3050 zu füllen. Zu letzterer sind ein paar Rahmendaten bekannt, anhand deren man gewisse Abschätzungen treffen kann – aber im eigentlichen ist zu GeForce RTX 3050 & 3050 Ti das meisten noch im Dunklen. nVidia dürfte sich mit selbigen sicherlich auch Zeit lassen, da weitere neue Grafikkarten in einem Markt, wo man die vorhandenen Modelle nicht ausreichend liefern kann, keinen großen Sinn ergeben.

VideoCardz berichten zudem über eine bei nVidia aufgetauchte neue LowCost-Grafikkarte namens "GeForce GT 1010" – sprich, der kleineren Schwester der "GeForce GT 1030", welche dann nur noch für Office-Aufgaben sowie zugunsten von mehr Monitor-Ausgängen gedacht sein dürfte. In dieser Frage löst die GeForce GT 1010 augenscheinlich die "GeForce GT 710" aus der Kepler-Generation ab, welche für diese Zwecke tatsächlich immer noch gefertigt und verkauft wurde. Zu den technischen Daten der GeForce GT 1010 wurden web-weit umgehend die Angaben von VideoCardz übernommen, welche allerdings nur auf der GPU-Datenbank von TechPowerUp basieren, welche oftmals mit Platzhalter-Daten arbeitet. So ist der Eintrag zur GeForce GT 1010 in weiten Teilen eine Kopie des Eintrags zur GeForce GT 1030 (zu erkennen an den MHz-genauen Taktraten-Angaben), womit letztlich die gesamten kredenzten Hardware-Spezifikationen in Frage zu stellen sind. Man kann zwar durchaus annehmen, dass nVidia den verwendeten GP108-Chip für die GeForce GT 1010 auf 256 Shader-Einheiten heruntergestutzt hat, aber sicher ist derzeit hierzu eigentlich noch gar nichts.

Ein YouTube-Video seitens GizmoSlipTech thematisiert den enormen Performance-Spielraum, welchen nVidias Mobile-Grafiklösungen angesichts der großen TDP-Spannweiten aufweisen. Dies bezieht sich nominell auf die kommenden Mobile-Lösungen der GeForce RTX 30 Serie, gilt aber natürlich schon ab GeForce RTX 20 Mobile, wo namenstechnisch MaxQ- und Mobile-Lösungen in einen Topf samt denselben TDP-Rahmen geworfen wurden. So wird zu den 80er Lösungen von nVidias Mobile-Portfolio innerhalb der letzten drei Mobile-Generationen jeweils ein TDP-Rahmen von 80 bis 150+ Watt genannt, eine Spannbreite von immerhin +88% – das (optionale) "+" noch nicht einmal beachtend. Laut den Benchmarks von GizmoSlipTech mit einer MaxQ-Lösung auf angeblich 80-90 Watt TDP sowie einer MaxP-Lösung mit angeblich 150 Watt TDP (wurde beiderseits nirgendwo sicher bestätigt) zeigen sich schon Performance-Differenzen von +36% unter TimeSpy sowie +45% unter dem dritten Witcher. Für die identische Hardware nur mit anderen Taktraten und einer anderen TDP sind dies schon große Unterschiede, welche die Macht des TDP-Limits unterstreichen.

Jenes differiert bei diesen beiden Notebooks um anscheinend +67-88%, an was der Benchmark-Wert unter Witcher 3 schon gut herankommt. Die (niedrigere) Benchmark-Differenz unter dem 3DMark13 zeigt erneut darauf hin, dass theoretische Tester unter Mobile-Lösungen ein falsches, bemerkbar zu gering skalierendes Performance-Bild aufzeigen. Zu beachten wäre zu diesem Test allerdings, dass faktisch nur die Performance-Differenz sicher ist, die Differenz bei der genauen TDP auf reinen Annahmen beruht, nirgendwo wirklich ausgemessen oder vom Hersteller bestätigt wurde. Sicherlich dürfte die hier benutzte GeForce RTX 2080 MaxQ mit einer TDP von 80-90 Watt gelaufen sein (oberhalb dessen ist es dann kein "MaxQ" mehr), aber ob die benutzte GeForce RTX 2080 MaxP wirklich mit den vollen 150 Watt TDP lief und ob dafür auch das Kühlsystem jenes MSI-Notebooks ausreichend dimensioniert war, bleibt offen. Leider liefern die Notebook-Hersteller nicht einmal auf Nachfrage entsprechende Informationen, verbleibt einiges am möglichen Informationgewinn im vagen.

GeForce RTX 2080 MaxQ GeForce RTX 2080 MaxP Differenz
verwendetes Notebook Evoc P960EN, Core i7-8750H, $2399 MSI GE75 Raider, Core i7-8750H, $2999
Grafik-TDP angeblich 80-90W angeblich 150W +67-88%
3DMark13 TimeSpy (GPU) 7476 10138 +35,6%
The Witcher 3 (1080p) 82 fps 119 fps +45,1%
gemäß der Ausführungen von GizmoSlipTech @ YouTube