Auf Basis der nun bestätigten Chipfläche eines Zen-4-CCDs (von 72mm²) entspannt sich im 3DCenter-Forum ein interessante Diskussion, was AMD mit jener angefangen könnte. Schließlich ist dies trotz derselben 8 CPU-Kerne unter der deutlich kleineren 5nm-Fertigung nahezu auf der Höhe eines Zen-2-CCDs – und auch nicht wesentlich kleiner als ein Zen-3-CCD. Sicherlich ein Fläche-treibendes Element ist der anscheinend bei der Zen-4-Architektur verdoppelte Level2-Cache – doch danach hört es auf und man kann nur noch spekulieren. Dabei ergeben die aktuellen Hochrechnungen, dass vergleichsweise viel Chipfläche für die reinen CPU-Kerne übrigbleiben wird – so um die 22mm² (ca. 2,75mm² pro Kern). Angesichts dessen, dass 8 CPU-Kerne von Zen 3 herunterskaliert auf 5nm eher zwischen 16-17mm² belegen sollten, ist dies ziemlich viel.

AMD hätte hier also Platz in den Zen-4-Kernen für ca. 30-35% Mehrtransistoren – und dies wie gesagt Kern-normiert. Dass will dann erst einmal verbraten werden, scheinbar wird ein Zen-4-Kern rein auf die Transistorenmenge bezogen ziemlich "fett". Denkbar, dass hierbei AVX-512 einen Anteil nimmt, eventuell verbaut AMD auch zugunsten der Taktraten mehr Massetransistoren. Locuza @ Twitter denkt hingegen eher über breitere Register nach. Möglich wäre natürlich auch, dass der Uncore-Part des Zen-4-CCDs dicker ausfällt und somit etwas mehr Transistoren & Chipfläche in diese Richtung gehen. In jedem Fall darf man mit dem Zen-4-Design einen erheblichen Umbruch innerhalb der Zen-Architekturfamilie erwarten, bei welchem AMD durch die Verkleinerungen der 5nm-Fertigung sehr viel mehr Platz zur Verfügung bekommt, um jenen in IPC und andere Verbesserungen zu investieren.

Von AdoredTV @ YouTube kommt ein Leak zu Intels "Raptor Lake" Prozessoren-Generation, wobei die interessanten Teile auch in Bild-Form bei VideoCardz zu sehen sind. Raptor Lake wird den Nachfolger zu "Alder Lake" geben – und setzt dabei neben diversen kleineren Verbesserungen vor allem auf mehr Little-Kerne, anstatt maximal 8 gibt es dann deren 16. Dies war eigentlich gemäß einem früheren Gerücht bereits bekannt, der neue Leak bestätigt dies dann allerdings anhand der gezeigten Intel-Dokumentation. Durch selbige läßt sich auch bereits die Kern-Konfiguration der einzelnen Prozessoren-Klassen innerhalb der Raptor-Lake-Generation ablesen – wobei es gegenüber Alder Lake wiederum primär Verdopplungen bei der Anzahl der Little-Kerne gibt.

In seinen Roadmaps benennt Intel das Raptor-Lake-Spitzenmodell dann tatsächlich primär mit "24C", zusammen mit der Ergänzung (8+16), was auf eine Vermarktung als 24-Kerner hindeutet. Ob dies vom Markt, der Presse und der IT-Szene so angenommen wird, bleibt abzuwarten, denn zum einen bieten die Little-Kerne bei weitem weniger Performance, zum anderen verfügen jene über kein HyperThreading. Zudem wird zu Raptor Lake noch eine weitere Steigerung der Turbo-Taktraten um +200 MHz vermeldet, womit der maximale Turbo-Takt dann die Marke von 5.5 GHz knacken wird. Der richtig große Fortschritt ist dies dann allerdings auch nicht angesichts der langen Zeit, welche Intel derzeit bereits um die 5-GHz-Marke herum laboriert. Aber Taktraten-Fortschritte sind auf diesem hohen Niveau nicht mehr einfach zu erreichen und selbst neue Fertigungsverfahren nützen hierbei meistens nur noch wenig.

Daneben ergibt sich in Verbindung mit anderen Gerüchten inzwischen auch eine generelle Zielrichtung Intels bei der Weiterentwicklung seiner Consumer-Prozessoren: Denn auch der Nach-Nachfolger von Raptor Lake in Form von "Arrow Lake" soll wiederum nur Steigerungen bei der Anzahl der Little-Kerne mitbringen – bei den Big-Kernen hingegen erneut bei maximal 8 verbleiben. Dies erstaunt etwas angesichts von 16-Kern-Prozessoren seitens AMD im Consumer-Segment seit schon seit dem Jahr 2019 (mittels Zen 2) und läßt sich wohl nur über zwei Thesen erklären: Zum einen vertraut Intel seinem Hybrid-Ansatz augenscheinlich ziemlich stark – wie wenn bei Arrow Lake dann 8 Big-Kernen gleich 32 Little-Kerne gegenüberstehen sollen. Um zum anderen geht diese Strategie nur auf, wenn Intel gleichzeitig das HEDT-Segment wieder aufleben läßt – wo es dann die "fehlenden" Prozessoren mit mehr großen CPU-Kernen geben muß.