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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. Juni 2021

Ein bemerkenswertes Neben-Ergebnis der Launch-Analyse zur GeForce RTX 3070 Ti ist der klare Absturz der Grafikkarten-Preise gegenüber der vorherigen Launch-Analyse zur GeForce RTX 3080 Ti, zwischen welchen schließlich gerade einmal 10 Tage Differenz liegen. Innerhalb dieses kurzen Zeitraums sanken die Grafikkarten-Einzelhandelspreise sehr augenscheinlich, bei den teureren Modellen oftmals gleich um mehrere hundert Euro. Im Schnitt der RDNA2- und Ampere-Grafikkarten gab es einen Preisrückgang um –13,3%, wenn man die GeForce RTX 3060 Ti wegen ihrer (immer noch) schlechten Verfügbarkeit herausläßt, sind es sogar –15,6%. Alle anderen Grafikkarten zogen dagegen bemerkbar in ihrer Verfügbarkeit an – Lieferbarkeit ist nun nicht mehr das Problem, dies sind allein "nur" noch die hohen Grafikkarten-Preise.

Gen. & Speicher Listenpreis Retail 6.6. Retail 16.6. Diff.
GeForce RTX 3090 Ampere, 24GB $1499 / 1549€ ~2800-3200 Euro 2200-2600 Euro –20%
GeForce RTX 3080 Ti Ampere, 12GB $1199 / 1199€ ~2500-3200 Euro 1780-2250 Euro –29%
Radeon RX 6900 XT RDNA2, 16GB $999 / 999€ ~1700-2200 Euro 1650-2000 Euro –6%
GeForce RTX 3080 Ampere, 10GB $699 / 719€ ~1800-2200 Euro 1650-1900 Euro –11%
Radeon RX 6800 XT RDNA2, 16GB $649 / 649€ ~1400-1700 Euro 1300-1600 Euro –6%
Radeon RX 6800 RDNA2, 16GB $579 / 579€ ~1600-1700 Euro 1250-1400 Euro –20%
GeForce RTX 3070 Ampere, 8GB $499 / 519€ ~1200-1400 Euro 1000-1150 Euro –17%
Radeon RX 6700 XT RDNA2, 12GB $479 / 479€ ~900-1100 Euro 840-920 Euro –12%
GeForce RTX 3060 Ti Ampere, 8GB $399 / 419€ ~1200-1300 Euro 1180-1500 Euro +7%
GeForce RTX 3060 Ampere, 12GB $329 / 329€ ~800-1000 Euro 680-800 Euro –18%

Denn natürlich bedeutet der deutliche Preissturz mitnichten, dass hiermit sofort ein gangbares Preis-Niveau erreicht wäre, alle RDNA2- und Ampere-Grafikkarten werden nach wie vor zu stark überhöhten Preisen angeboten. Allerdings liegen die zur Mai-Mitte dokumentierten Preis-Höchststände nunmehr augenscheinlich hinter uns und ist die zum Mai-Ende sich andeutende Preis-Abwärtsbewegung kein Strohfeuer gewesen, sondern tatsächlich ins Rollen gekommen. Dies bedeutet auch, dass die Einzelhändler nun fürchten müssen, ihre teilweise teuer eingekaufte Lagerware nicht mehr zu entsprechenden Preisen loszubekommen – und demzufolge das tägliche Unterbieten-Spiel besonders engagiert angehen sollten. Augenscheinlich reichen auch die aktuellen Grafikkarten-Nachlieferungen aus, um diesen Preis-Wettbewerb weiter anzufeuern. Möglicherweise spielen hierbei aber natürlich auch Faktoren wie Sommer-Anfang und Ende einiger Corona-Maßnahmen eine Rolle, sprich sinkt derzeit wohl auch der reine Bedarf.

So oder so wäre jetzt wohl der schlechteste Zeitpunkt für einen Grafikkarten-Kauf, denn diese einmal angestossene preisliche Abwärtsspirale wird sich in jedem Fall noch eine Zeitlang weiter so drehen – womit in 10 Tagen erneut beachtbar niedrigere Grafikkarten-Preise im Einzelhandel zu erwarten sind. Ähnliche Beobachtungen haben genauso auch ComputerBase und TechPowerUp gemacht – auch dort geht man davon aus, dass die Preis-Höchststände nunmehr hinter uns liegen. Möglicherweise wird dies auch generell unterstützt durch zurückgehende Profitaussichten beim Ethereum-Mining: Danach soll laut einer Reddit-Ausarbeitung wegen des Anziehens der Mining-Schwierigkeit eine Grafikkarte mit 100 MH/s (entspricht grob der GeForce RTX 3080 ohne Mining-Bremse) nur noch 529 Dollar Profit (zu niedrigen US-Strompreisen) erwirtschaften können, ehe dann Ethereum zum Jahresende auf Proof-of-Stake umgestellt wird. Damit kann man sicherlich eine entsprechende Neuanschaffung Teil-finanzieren – aber es lohnt sich nicht, dafür eine zweite Grafikkarte nur zum Minen anzuschaffen bzw. Mining professionell aufzuziehen.

Die PC Games Hardware hat eine offizielle Aussage seitens AMD vorliegen, welche zum einen die "Radeon RX 6900 XT LC" bestätigt, jedoch keine Hoffnungen auf deren Retail-Start macht. Laut AMD wird die Karte nur an ausgewählte Systemintegratoren verkauft, ist ergo nur im Rahmen von (wenigen) Komplett-PCs erhältlich. Aufgrund des vorgestern festgestellten geringen Performancegewinns zur regulären Radeon RX 6900 XT lohnt ein Retail-Start der Karte wohl auch nicht, da die wassergekühlten Eigendesigns der Grafikkarten-Hersteller diese Aufgabe inzwischen schon besser lösen können. Vor allem verändern jene +3-4%, welche die Radeon RX 6900 XT LC oben drauf legt, nichts am insgesamten Performance-Bild (nunmehr aktualisiert mit den neuen Index-Werten vom 3070Ti-Launch), die GeForce RTX 3090 ist damit (unter der 4K-Auflösung) nicht einzuholen.

Für einiges Aufsehen haben die offiziellen PC-Systemanforderungen zu "Stalker 2: Heart of Chernobyl" gesorgt, wie jene u.a. auf der offiziellen Spiel-Webseite notiert werden. Stein des Anstoßes ist dabei die Hardware-Empfehlung im CPU-Bereich, welche allein Achtkern-Prozessoren notiert. Dies ist sicherlich bemerkenswert, weil bislang sich an dieser Stelle oftmals ein Achtkerner von AMD einem Sechskerner von Intel gegenüberstand – die Entwickler damit eine gewisse Performance-Klasse ausdrückten, aber eben keinen Zwang zu einer bestimmten Kern-Anzahl. Ob dies bei Stalker 2 allerdings wirklich der Fall sein soll, wäre grundsätzlich zu bezweifeln und generell abzuwarten: Am Ende sind die meisten CPU-Anforderungen reichlich überzogen (es sei denn man wollte 100+ fps erreichen) und vor allem auch nur höchst selten spezifisch auf eine Kern-Anzahl hin gemeint.

Darauf deutet beispielsweise auch die Minimum-Anforderung von Stalker 2 hin, wo ein AMD-Sechskerner einem Intel-Vierkerner gegenübersteht: Damit scheint die Kern-Anzahl (auch) in diesem Fall wohl keineswegs so eng zu sehen sein, sollte man nicht mehr in diese offiziellen Systemanforderungen hineininterpretieren, als was wirklich explizit notiert wurde. Vielleicht sogar eher interessant sind die Grafikkarten-Anforderungen, denn Radeon RX 580 8GB oder GeForce GTX 1060 6GB sind ein bekanntes Anforderungs-Paar – allerdings für die Empfehlung, nicht als Minimum. Da auch die Grafikkarten-Empfehlung bei Stalker 2 deutlich nach oben schießt, kann man hier viel eher von einem Anforderungs-Sprung reden. Zudem werden auf diesem Hardware-Level auch viele Alt-Beschleuniger nominell ausgeschlossen, beispielsweise jene von AMDs Radeon R200 Serie oder nVidias Kepler-Serie. Stalker 2 erscheint allerdings auch erst zum Ende der Spiele-Saison 2021/22, (voraussichtlich) am 28. April 2022.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "Stalker 2: Heart of Chernobyl"
Minimum Empfohlen
allgemein Windows 10 64-Bit, 150 GB Festplatten-Platzbedarf (SSD empfohlen)
Prozessor Ryzen 5 1600X oder Core i5-7600K Ryzen 7 3700X oder Core i7-9700K
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Grafikkarte Radeon RX 580 8GB oder GeForce GTX 1060 6GB Radeon RX 5700 XT oder GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070 Super
vergleichbare AMD-Karte RX6000-Serie:  Level Navi-24-Chip
RX5000-Serie:  Radeon RX 5500
RX500-Serie:  Radeon RX 580 8GB
RX400-Serie:  Radeon RX 480 8GB
R300-Serie:  Radeon R9 390X
RX6000-Serie:  Radeon RX 6600 XT
RX5000-Serie:  Radeon RX 5700 XT
RX500-Serie:  Radeon VII
vergleichbare nVidia-Karte GF30-Serie:  Level GA107-Chip
GF16/20-Serie:  GeForce GTX 1650 Super
GF10-Serie:  GeForce GTX 1060 6GB
GF900-Serie:  GeForce GTX 980
GF30-Serie:  GeForce RTX 3060
GF16/20-Serie:  GeForce RTX 2070 Super
GF10-Serie:  GeForce GTX 1080 Ti
Hinweis: Die "vergleichbaren Karten" stellen eine eigene Interpretation dar und sind nicht Teil der offiziellen Systemanforderungen.