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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. Januar 2020

Laut Videocardz und HKEPC (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) scheint AMD nur vier Tage vor dem Launch der Radeon RX 5600 XT nochmals an deren Hardware-Daten bzw. Taktraten gedreht zu haben. Am eindeutigsten ist dies der Sapphire-Webseite zu entnehmen, wo die Hardware-Spezifikationen der dort bereits gelisteten "Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6GB" vorgestern auf Taktraten von ?/1560/3000 MHz zu einer TDP von 150 Watt lauteten, nun aber an derselben Stelle Taktraten von ?/1615/3500 MHz zu einer TDP von 160 Watt notiert werden. Ein Copy&Paste-Fehler ist hierbei fast auszuschließen, da diese Produkt-Webseite schließlich nicht neu erstellt, sondern die bestehende Webseite nur auf die neuen Werte abgeändert wurde. Allerdings listete auch schon die vorherige Webseiten-Version nicht die AMD-Referenztaktraten zur Radeon RX 5600 XT von ?/1375/3000 MHz, sondern mit 1560 MHz einen wesentlich höheren durchschnittlichen Boost-Takt (bei AMD der "Game Clock"). Damit ist letztlich nicht ganz klar, was denn nun der neue AMD-Referenztakt bei der Radeon RX 5600 XT sein soll – man kann nur sagen, das AMD hierbei augenscheinlich den durchschnittlichen Boost-Takt um ca. 55 MHz (ca. 4%), den maximalen Chiptakt um ca. 130 MHz (+8%) sowie den Speichertakt um 500 MHz (+17%) angehoben hat.

Radeon RX 5600 XT Ankündigung neuer Status
Game Clock  (durchschn. Boost-Takt) 1375 MHz ca. 1430 MHz
Boost Clock  (maximaler Chiptakt) 1560 MHz ca. 1690 MHz
Speichertakt 3000 MHz (QDR) 3500 MHz (QDR)
TDP 150 Watt 160 Watt
FullHD Perf.-Index  (Prognose) ~840-870% ~890-920%

Hinzu kommt eine Erhöhung der TDP um 10 Watt auf dann 160 Watt (+7%) – was sicherlich benötigt wird, wenn die Grafikkarte mit ihren höheren Taktraten auch real mehr Performance erzeugen will. Die kleine TDP-Erhöhung zeigt aber auch an, das es sich tatsächlich nur um eine eher kleinere Erhöhung des Chiptakts handelt – nicht um mehrere hundert Megaherz, wie bei HKEPC derart genannt (dafür bräuchte man eine wesentlich höhere TDP). Einig sind sich alle Marktbeobachter allerdings in dem Punkt, das man hiermit AMDs Gegenreaktion gegenüber nVidias Preissenkung bei der GeForce RTX 2060 sieht: AMD macht die Radeon RX 5600 XT somit ein paar Prozentpunkt schneller, augenscheinlich um näher an das Performance-Niveau jener GeForce RTX 2060 heranzukommen und somit den eigenen Preisvorteil besser herausstreichen zu können. Und dies könnte sogar ganz gut funktionieren, denn mit einem voraussichtlichen Performancegewinn von ca. +6% durch diese Maßnahme würde man durchaus auf Augenhöhe mit der GeForce RTX 2060 herauskommen können – es wird in jedem Fall sehr knapp ausgehen. Damit kommt die Radeon RX 5600 XT dann natürlich auch viel näher an AMDs eigene Radeon RX 5700 (FHD Perf.Index 980%) heran – allerdings trennen diese Karten dann auch noch die Speicherbestückung (6 vs. 8 GB), was weiterhin eine Daseinsberechtigung für die Radeon RX 5700 ergibt.

Bei Phoronix hat man sich mit den Performance-Auswirkungen einer Sicherheitslücke von Intels integrierter Grafik beschäftigt, welche Intels Grafik-Generationen 7 bis 9 betrifft und damit von Ivy Bridge bis Comet Lake über eine sehr breite Spanne an Intel-Prozessoren reicht. Dabei gab es unter den Linux-Benchmarks von Phoronix teilweise hochinteressante Ergebnisse: Einem Core i9-9900KS aus dem Coffee-Lake-Refresh konnten die entsprechenden Patches fast überhaupt nichts anhaben, die Grafikleistung fiel nur um -0,8%. Ein Core i7-3770K aus der Ivy-Bridge-Generation verlor aber gleich -17,5% an Grafik-Performance, ein Core i7-4790K aus der Haswell-Generation wurde dann sogar mit -41,6% regelrecht abgestraft. Woher diese hohe Differenz bei diesen doch vergleichsweise ähnlichen Grafik-Generationen kommt, ist unklar – aber es zeigt an, das dieser Intel-Patch zumindest die älteren Intel-iGPUs doch mächtig an Performance kosten kann. Dabei sticht sicherlich die arg herunterfallende Java-Performance heraus, aber auch im Spiele-Bereich gab es einige deutliche Performance-Verluste. Unter Windows könnte dies alles natürlich noch einmal etwas anders aussehen – und zum Glück für Intel dürfte dies kaum jemand austesten, weil es sich bei den von hohen Performance-Abschlägen betroffenen Intel-Prozessoren ausschließlich um (seit Jahren) ausgelaufene Produkte handelt.

Technik Perf.-Verlust
Core i9-9900KS Coffee Lake, 8C/16T, UHD Graphics 630 (Gen 9) -0,8%
Core i7-4790K Haswell, 4C/8T, HD Graphics 4600 (Gen 7.5) -41,6%
Core i7-3770K Ivy Bridge, 4C/8T, HD Graphics 4000 (Gen 7) -17,5%
gemäß der Ausführungen von Phoronix unter Linux

Von PC Games Hardware und DSO Gaming kommen Grafikkarten-Benchmarks zu Detroit: Become Human, dem nunmehr auf den PC portierten ehemaligen PS4-Exklusivtitel. Das Vulkan-basierte Action-Spiel kommt mit recht hohen Hardware-Anforderungen daher, welche allerdings im Grafikkarten-Bereich sogar noch leicht untertrieben sind bzw. eher nur für 40 fps auf der besten Bildqualität unter der FullHD-Auflösung reichen. Will man hingegen 60 fps sehen, geht es selbst unter der FullHD-Auflösung ins Feld kleinerer HighEnd-Modelle á GeForce GTX 1070 Ti, GeForce RTX 2060, Radeon VII oder Radeon RX 5700, unter WQHD müssen es dann schon GeForce GTX 1080 Ti oder GeForce RTX 2070 Super sein und unter der UltraHD-Auflösung erzielt selbst eine GeForce RTX 2080 Ti nur noch gute 50 fps. Neben den hohen Rohpower-Anforderungen ist zudem ein gewisser Grafikkartenspeicher-Hunger zu beobachten: Durchgehend sollten es 6 GB Grafikkartenspeicher sein, wobei das Spiel sogar bei 6-GB-Modellen noch vor einem zu kleinen Speicher warnt. 4-GB-Modelle verlieren etwas an Performance, sind aber wohl doch noch (mit Abstrichen) gangbar – darunter sollte man sich jedoch nicht bemühen bzw. lieber mit dem Texturenregler jonglieren. Mittels niedrigerer Bildqualitätspresets lassen sich dann laut der PCGH noch ca. 30% Mehrperformance erzielen – was im Vergleich zu anderen Spieletiteln nicht viel ist und den Anspruch von Detroit: Become Human als Hardware-fordernden Grafikkarten-Benchmark unterstreicht.

Grafikkarten-Empfehlung für "Detroit: Become Human"
maximale Bildqualität @ 40 fps maximale Bildqualität @ 60 fps
FullHD ab GeForce GTX 980, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1650 Super oder Radeon RX 480, Radeon RX 570, Radeon RX 5500 XT ab GeForce GTX 1070 Ti, GeForce RTX 2060 oder Radeon VII, Radeon RX 5700
WQHD ab GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660 Super oder Radeon RX Vega 56, Radeon RX 5700 ab GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070 Super
UltraHD ab GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070 Super GeForce RTX 2080 Ti @ ca. 50 fps
interpoliert gemäß der Benchmarks von PC Games Hardware & DSO Gaming