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Hardware- und Nachrichten-Links des 16./17. August 2014

WCCF Tech wärmen ausgehend von einer (nicht öffentlich einsehbaren) Meldung seitens SemiAccurate die Idee wieder auf, AMDs Fiji-Chip würde über als "stacked Chips" ausgeführten High Bandwith Memory (HBM) verfügen können. Allerdings gingen die letzten Meldungen über HBM eher in diese Richtung, daß jenes nicht in näherer Zeit wirklich wirtschaftlich zu fertigen sein soll. Vor allem aber muß der Punkt, daß AMD an HBM für zukünftige Grafikchip und APUs arbeitet, nicht bedeuten, daß davon bereits der Fiji-Chip betroffen wäre – dies ist derzeit wohl eine reine Annahme ohne jede valuierbare Grundlage. Sofern allerdings Fiji tatsächlich deutlich später kommt, wie von der Meldung angenommen, wäre dies eventuell doch realisierbar. Derzeit ist einfach über AMDs kommende HighEnd-Grafikchips nach dem Hawaii-Chip viel zu wenig sicher bekannt – und das wenige bekannte Wissen ist durchsetzt von Annahmen und Spekulationen, welche nun einmal fehlbar sind.

Auf nVidia-Seite hat man sich dagegen in unserem Forum den Spaß gemacht, spekulative Spezifikationen zur GeForce GTX 880 in einem (natürlich gefälschten) GPU-Z-Screenshot abzubilden – teils auch um darauf hinzuweisen, wie einfach so etwas machbar ist. Die dort genannten Spezifikationen gehen von 1920 Shader-Einheiten, 120 TMUs, 32 ROPs und einem 256 Bit DDR Speicherinterface zu Taktraten von 1085/1212/3500 MHz für die GeForce GTX 880 aus, was nach der jüngsten Meldung zur GeForce GTX 870 eine durchaus solide Annahme darstellt. In dieser oder ähnlicher Form kann die GeForce GTX 880 durchaus erscheinen – mit um die 20% mehr Rohpower und wohl auch freundlichem Power-Target, um diese Rohpower dann auch besser auf die Straße zu bringen. Vakant ist noch der Speichertakt, weil sehr viel Spielraum oberhalb von 3500 MHz Speichertakt ist eigentlich nicht mehr vorhanden bzw. kommt die Grafikkarten-Hersteller dann eher teuer. Am Ende sind bestenfalls ca. 15% Mehrperformance gegenüber der GeForce GTX 870 anzunehmen, was die GeForce GTX 880 knapp in die Performanceregion einer GeForce GTX 780 Ti katapultieren sollte.

Allerdings kommt aus unserem Forum auch noch eine Neuauslegung der bekannten Daten. Danach soll der GM204-Chip in sogar drei bis vier Grafikkarten-Ausführungen erscheinen, wobei das jüngst gezeigte Exemplar (mit 13 SMM aka 1664 Shader-Einheiten) eher das kleinste von allen sein soll. In diesem Gedankenmodell kommt der GM204-Chip im Vollausbau nicht mit 15 SMM aka 1920 Shader-Einheiten, sondern sogar mit 18 SMM aka 2304 Shader-Einheiten daher, Abstufungen bei der (real anliegenden) Speicherbandbreite könnte man dann über Deaktivierung eines Teils des (in der Maxwell-Architektur sehr großen) Level2-Caches erreichen. Mit 2304 Maxwell-Shadereinheiten würde der (volle) GM204-Chip dann allerdings überaus potent ausfallen und in diesem Gedankenmodell den GK110-Chip deutlich schlagen können. Die vorliegenden Benchmarks zeigen schließlich schon darauf hin, daß sich die Maxwell-Architektur auch schon auf 1664 Shader-Einheiten mit einer GK110-basierten GeForce GTX 880 (2304 Shader-Einheiten) anlegen kann.

Zu nVidias GM200-Chip kommt hingegen nochmals aus unserem Forum die Meldung, daß nVidia inzwischen "Customer Samples" desselben durch die Gegend schickt – welche im übrigen weiterhin das A1-Stepping tragen, was auf eine Massenfertigung im A1-Stepping hindeutet. nVidia hat also mit dem GM200-Chip ziemliches Glück gehabt, daß dieser große Chip keine weiteren Steppings bis zur wirklichen Produktionsreife benötigt, womit die Zeitspanne zwischen Tape-Out und Verkaufsstart geringer ausfallen kann als angenommen. Derzeit liegt der GM200-Chip gerade einmal anderthalb bis zwei Monate hinter dem GM204-Chip zurück – was, wenn der GM204-Chip sein kolportiertes Launch-Datum von September halten kann, auf einen November-Launch des GM204-Chips hinauslaufen könnte. Selbst wenn es etwas später wird (der GM200-Chip ist viel größer und komplexer), könnte nVidia am Ende doch noch das kürzlich indirekt durch nVidia genannte Launch-Ziel von Ende 2014 halten. Ob wir allerdings noch dieses Jahr eine "GeForce GTX Titan II" sehen werden, ist damit nicht gesagt – nVidia könnte den GM200-Chip zuerst auch nur für das Profi-Segment bringen und die Consumer-Varianten dann erst im neuen Jahr.