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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. November 2012

Bei WCCF Tech wird eine "neue" nVidia-Architekturroadmap gezeigt, mittels welcher nVidia bestätigt, daß Maxwell-Grafikchips erst im Jahr 2014 antreten. Obwohl jene nVidia-Roadmap leicht aktualisiert wurde, lag diese grundsätzliche Release-Information allerdings schon seit über einem Jahr vor – daß Maxwell nicht mehr im Jahr 2013 antritt, hat also keinerlei Neuheitswert. Mit der neuen Roadmap versucht nVidia allenfalls anzudeuten, daß Maxwell schon im März 2014 herauskommen wird – was aber streng abzuwarten wäre, weil wir den dafür benötigten 20nm-Fertigungsprozeß bei Chiphersteller TSMC als nicht vor Mitte 2014 reif für große Grafikchips ansehen würden. Die von WCCF Tech weiterführend genannten GeForce GTX 780 Spezifikationen stammen dagegen von der Chip und wurden schon kürzlich an dieser Stelle erwähnt.

AnandTech haben sich etwas ausführlicher mit der Technik von Intels Xeon Phi GPGPU-Beschleunigerkarten beschäftigt, inklusive auch eines recht detaillierten Die-Shots. Letzterem ist unter anderen zu entnehmen, daß Xeon Phi in der aktuellen Ausbaustufe "Knights Corner" wirklich nur über 62 x86-Rechenkerne verfügt, wovon einer immer für Verwaltungszwecke benutzt wird. Die Xeon-Phi-Varianten mit 61 für Rechenaufgaben nutzbaren x86-Kernen sind also schon der Maximalausbau dieser GPGPU-Beschleunigerkarten. Und selbige sind natürlich nicht als Gamer-Grafikkarte mißbrauchbar, es fehlen hierzu reihenweise Technik (Textureneinheiten, Display-Ausgänge) und natürlich auch entsprechende Treiber. Ob Intel noch einmal in diese Richtung gehen will, ist ungewiß – wenn, dann würde dies aber in jedem Fall andere Chipdesigns benötigen.

Der Planet 3DNow! macht sich Gedanken darüber, wie es mit AMD nach den schlechten Geschäftsmeldungen der letzten Zeit weitergeht. Interessant ist dabei der Gedankengang, daß ein alter (und an dieser Stelle oft genannter) Rettungsanker von AMD heuer wohl nicht mehr funktioniert: Vor ein paar Jahren noch musste Intel immer aufpassen, daß AMD nicht von alleine Pleite geht – weil man sonst schnell als Monopolist im Markt von PC-Prozessoren dastehen würde und dies in den USA vor den US-Wettbewerbsbehörden unangenehme Konsequenzen (von der Einmischung in Geschäftsentscheidungen bis hin zur Aufsplittung des Unternehmens) nach sich ziehen würde. Aktuell nun besteht für AMD das Risiko, daß diese Argumentation nicht mehr zieht, wenn man zum erweiterten PC-Markt eben auch die Tablets und ihre zumeist ARM-basierten Prozessoren hinzuzieht.

Intel wäre im Fall des Ablebens von AMD dann eben unter einer gewissen Sicht der Dinge kein Monopolist und müsste daher keine wettbewerbsrechtlichen Schritte befürchten. Sicherlich besteht nach wie vor die eindeutige Monopolsituation rein bei x86-Prozessoren – aber dies könnte für die US-Wettbewerbshüter zu technisch sein, um diesen Unterschied begreifen zu können. Intels Anwälte würde sicherlich auch damit argumentieren, daß Intel im boomenden Markt der Smartphone- und Tablets-Chips so gut wie kein Standing hat und daher wettbewerbsrechtliche Schritte gegen Intel absurd wären. Sicher ist in dieser Frage natürlich gar nichts, aber es wächst eben die Chance, daß AMD sich nicht mehr auf diesen Rettungsanker verlassen kann – oder auch, daß Intel alle bisherigen Maßnahmen zur Stabilisierung AMDs unterläßt, weil das Risiko für Intel deutlich geringer geworden ist.