14

Hardware- und Nachrichten-Links des 14. November 2012

Von der Chip aus fressen sich derzeit neue GeForce GTX 780 "Spezifikationen" durchs Web, welche allerdings nur eine äußerst niedrige Chance darauf haben, wirklich real zu sein. Denn laut der Chip soll die GeForce GTX 780 nicht auf dem GK110-Chip der Tesla-K20-Karten, sondern dem GK114-Chip mit allerdings 2304 Shader-Einheiten an einem 384 Bit DDR Speicherinterface basieren. Auf 1100 MHz Chiptakt würde ein solcher GK114-Chip damit dieselbe Rechenleistung wie ein GK110-Chip mit 880 MHz Chiptakt bieten – was das eigentliche Problem an der ganzen Theorie darstellt: Wieso sollte nVidia extra einen GK114 mit ungefähr denselben Leistungsdaten wie beim GK110 auflegen, wenn man schon den GK110 zur Verfügung hat?

Sicherlich bekommt man einen GK114 kleiner hin als einen GK110 mit seiner höheren Anzahl an Shader-Einheiten und dem ganzen nur für GPGPU nutzvoll einsetzbaren "Ballast" – aber lohnt sich das, dafür einen extra Chip zu designen und aufzulegen? Die Frage kann zwar niemand wirklich beantworten außer nVidia selber, aber die Vergangenheit lehrt, daß die Luft im HighEnd-Bereich knapp wird und damit schwingt das Pendel eigentlich gegen einen extra GK114-Chip, welcher die Gamer-Performance eines GK110 erreicht, aber ohne dessen GPGPU-Fähigkeiten auskommt. Höchstwahrscheinlich haben Chip auch nur ein Gerücht oder ein Gedankenspiel aus einem Forum aufgeschnappt, ohne daß das ganze eine reale Grundlage hätte. Wir würden jedenfalls weiterhin davon ausgehen, daß der GK110-Chip ab dem März 2013 auch ins Consumer-Segment findet sowie daß die nachfolgenden kleineren Kepler-Refreshchips dann schlicht den aktuellen Kepler-Chips entsprechen und einfach nur jeweils ein Segment tiefer angesetzt werden.

Wie Reuters berichten, hat AMD die Investmentbank JPMorgan Chase & Co beauftragt, alle mögliche Zukunftsoptionen für das wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen zu prüfen. Eine der möglichen Optionen ist dabei ein Verkauf AMDs – wenngleich dies derzeit nicht die Priorität AMDs sei – eine andere der Verkauf des AMD-Patentportfolios. Das ganze ist also wohl noch etwas entfernt von irgendwelchen konkreten Schritten, AMD will halt prüfen, was man für Möglichkeiten hat. Die Aktion zeigt aber den Ernst der Lage bei AMD auf, zumindest was die langfristigen Aussichten betrifft. Mittelfristig dürfte AMD unserer Meinung nach jedoch recht passabel aufgestellt sein, denn schließlich wurden die Großaufträge für Xbox 720 und Playstation 4 an Land gezogen.

Leider läßt sich allerdings nicht belegen, zu welchem Preis und zu welchen Bedingungen AMD diese Aufträge seitens Microsoft & Sony errungen hat. Ebenfalls ist noch nicht klar, ob AMD eventuell auch nur das reine Chipdesign liefert und Microsoft & Sony dann eigenverantwortlich bei einem Auftragsfertiger herstellen lassen, was den Wert des Deals für AMD deutlich reduzieren würde. Sollte AMD allerdings die Chips selber herstellen und nicht gerade einen unverantwortlichen Preis gemacht haben, müsste eigentlich über die nächsten Jahr immer genügend Geld in die AMD-Kasse kommen – sofern das "restliche" AMD-Geschäft nicht gerade deutlich wegbricht. Nichtsdestotrotz will AMD wohl ein klareres Ziel vor Augen sehen als sich immer nur so "durchzuwurschteln", was den Prüfauftrag an die Investmentbank erklärt (Foren-Diskussionthread zur Lage von AMD).