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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. Januar 2013

Laut einer Einschätzung der chinesischen VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) soll Intels Ivy Bridge E nun erst im November 2013 antreten – was allerdings etwas entgegen den letzten Intel-Roadmaps steht, welche klar das dritte Quartal 2013 für Ivy Bridge E einzeichnet. Davon abgesehen gibt es wenig neues zu Ivy Bridge E zu berichten: Die Plattform ist mit dem X79-Chipsatz dieselbe, mittels der neuen Prozessoren gibt es dann halt nur den offiziellen Support für PCI Express 3.0 und DDR3/1866 oben drauf. Weiterhin enthalten alle Intel-Unterlagen zu Ivy Bridge E keine exakten Informationen zur Anzahl der freigeschalteten CPU-Kerne, gemäß früheren Informationen werden es jedoch (wie bei Sandy Bridge E) nicht mehr als 6 Stück sein – sofern sich Intel bis zum Herbst nicht doch noch umentscheidet. Die technische Basis würde in jedem Fall auch Achtkern-Prozessoren und sogar größeres zulassen, dies ist eine rein produktpolitische Entscheidung seitens Intel.

In der Frage von "TDP vs. SDP" hat sich Intel gegenüber dem Inquirer dafür entschuldigt, bei seiner CES-Präsentation diese Angaben miteinander vermischt zu haben, was letztlich einen viel besseren Eindruck (als verdient) für die neue Y-Serie von Ivy-Bridge-Prozessoren für Tablet/Ultrabook-Bedürfnisse hinterließ. Daneben kommt aus unserem Forum die (derzeit allerdings unbestätigte) Information, daß die SDP bei einer maximalen Chip-Temperatur von 80 Grad gelten soll und diesbezüglich den Versuch seitens Intel darstellt, mit den von ARM üblicherweise angegebenen Verbrauchswerten gleichzuziehen – welche ebenfalls auf eine maximale Chip-Temperatur von 80 Grad limitiert sein sollen. Ein weiteres Foren-Posting weist zudem auf den hochinteressanten Umstand hin, daß unter SDP-Bedingungen der Basis-Takt der Intel-Prozessoren absinkt – beispielsweise beim Core i7-3689Y von 1.5 GHz auf dann nur noch 800 MHz (der maximal erreichbare TurboMode-Takt von 2.6 GHz bleibt allerdings gleich). Dies müsste man natürlich unabhängig austesten – aber grob betrachtet sieht es so aus, als würde Intel die niedrigeren SDP-Werte schlicht mit Taktraten- und damit Performance-Einbußen erkaufen.

Am Ende ist dies alles natürlich Marketing in Reinform zur Vernebelung des Endkunden – welcher den Gedanken verlieren soll, daß Intel-Chips zu stromfressend für den Tablet-Betrieb sind. Glücklicherweise werden die Gerätehersteller ihre Entscheidungen pro ARM- oder Intel-CPUs jedoch nicht auf Basis dieser Marketingfolien treffen, sondern anhand unabhängig erstellter Meßwerte zu Performance und Verbrauch – sprich, Intel kann der Allgemeinheit vielleicht etwas vormachen, nicht aber den Geräteherstellern. Im Mainstream-Markt dürfte sowieso kaum ein Ultrabook-Käufer wissen, daß ein typischer Ultrabook-Prozessor von Intel mit einer TDP von 17 Watt spezifiziert ist – relevant ist da die seitens des Geräteherstellers genannte Akkulaufzeit, welche sich am besten durch im Internet auffindbare Tests bestätigt läßt. Nur für die Bedürfnisse des Enthusiasten-Segments wäre es besser, wenn Intel exaktere Stromverbrauchs-Angaben liefern würde – in dieser Frage ist aber auch die SDP schon wieder nur halbgar, schließlich spezifiziert Intel auch bei der SDP völlig unterschiedlich getaktete CPUs in dieselbe SDP-Klasse.