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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. Dezember 2015

Laut den Quellen von Fudzilla kommt die Radeon R9 390 4GB (die von einigen Webseiten auch vermeldete Radeon R9 390X 4GB ist wohl ein Lesefehler, eine solche Karte ist auch in China nicht zu finden) nicht nach Europa oder Nordamerika, sondern bleibt ein auf den chinesischen Markt beschränktes Produkt. Jene teilt damit das Schicksal der Radeon R7 370X, welche als glatter Wiedergänger der Radeon R9 270X derzeit ebenfalls nur in China verkauft wird. Damit erübrigen sich auch alle Thesen, die Radeon R9 390 4GB könnte den (zukünftigen) Lückenfüller zwischen Radeon R9 380X und Radeon R9 390 8GB bilden. Möglicherweise wird nach (eventuellen) zukünftigen Preissenkungen auch der Abstand der Karten untereinander zu knapp, um Radeon R7 370X und Radeon R9 390 4GB noch in ein generelles Portfolio zu übernehmen – andererseits beweist der Markterfolg in China, daß es für diese Karten durchaus ein gewisses Marktpotential gibt. AMDs Strategie ist an dieser Stelle "leicht" inkonstant – was in China geht, dürfte schließlich auch im "Rest" der Welt gehen. Aber derzeit muß man wohl nicht auf eine Radeon R9 390 4GB im europäischen Einzelhandel warten.

Die PC Games Hardware hat sich in einem umfangreichen Artikel mit Optik-Mods zu Fallout 4 beschäftigt. Vorbildlicherweise wurden hierbei verschiedene Methoden der Optik-Verbesserungen vorgestellt, durch Screenshots belegt und mit Anleitungen zu deren Einbindung ins Spiel versehen. Die abschließenden Benchmarks zum Performance-Einfluß durch diese Optik-Mods belegen zudem deren erheblichen Leistungsbedarf: Ausgehend von einer (ab Werk gut übertakteten) GeForce GTX 980 kommt es im drastischsten Fall einer Zusammenlegung aller Grafik-Mods zu einer glatten Performance-Halbierung, sprich unter FullHD geht es von 89 auf 40 fps herunter, unter WQHD von 59 auf 25 fps. Hier befindet sich dann das Spielfeld jener Hardware, welche nominell zu viel Leistung für Fallout 4 auf die Waage bringt – sprich, den Enthusiasten-Beschleunigern Radeon Nano, Fury & Fury X sowie GeForce GTX 980 Ti & Titan X. Das ganze ist ein gutes Beispiel dafür, daß selbst Frameraten á 100 fps unter FullHD noch nicht "zu viel" sein müssen, wenn man selbige eben durch Optik-Mods doch noch in die Knie zwingen kann.

Mainboard-Hersteller ASRock treibt das Thema "Skylake non-K übertakten" nun maßgeblich mit dem Release entsprechender BIOS-Versionen für gleich 21 ASRock-Platinen voran. Es handelt sich hierbei ausschließlich um Z170-Mainboards – weil nur auf diesen die für diese Grundtakt-Übertaktung notwendigen Taktgeber sitzen. ASRock hat aber schon angekündigt, selbige Taktgeber auch auf zukünftigen H170-Mainboards zu verbauen respektive dann für jene Platinen gleichartige BIOS-Updates anzubieten. Als Nachteile dieser Overclocking-BIOSe gilt derzeit, daß hiermit die Stromsparfunktionen und der TurboModus nicht mehr funktioniert, die CPU also immer auf der allerhöchsten Taktstufe heizt. Auch die integrierte Grafik wird hierfür komplett abgeschaltet – was allerdings für die meisten Nutzer keine praktische Einschränkung bedeuten dürfte. So zumindest die Ankündigung seitens ASRock, notiert bei der ComputerBase – allerdings finden sich die dort genannten neuen Beta-BIOSe mehrheitlich noch nicht auf den Supportseiten von ASRock, allein für das "Z170 OC Formula" und das "Z170 Gaming K6" gibt es derzeit einen offiziellen Download seitens ASRock (siehe im Beta-Bereich).

Doch auch schon mit diesem "kleinen" offiziellen Release prescht ASRock weit vor: Bisher wurden entsprechende OC-BIOSe ausschließlich in Overclocking-Foren von Nicht-Mitarbeitern der Mainboard-Hersteller zum Download angeboten, mit diesen offiziellen Downloads legt sich ASRock hingegen ganz offen mit der bisherigen Intel-Strategie einer Übertaktung ausschließlich auf K-Prozessoren an. Ob Intel diese Strategie nunmehr aufgibt oder zu verteidigen versucht, dürften sich schon in nächster Zeit zeigen. Daß es bislang zu keiner Wortmeldung seitens Intel gekommen ist, nährt den Verdacht, daß das ganze durchaus sogar mit dem Segen von Intel passiert – ansonsten hätte Intel versucht, das ganze möglichst schnell abzuwürgen. Ein solcher Strategiewechsel seitens Intel könnte ein Mittel sein, die aktuellen Skylake-Verkaufszahlen nachhaltig zu puschen – allerdings natürlich zuungunsten zukünftiger Prozessoren-Generation. Sinn macht so etwas nur, wenn man einen (sehr) deutlichen Generationen-Sprung in der Hinterhand hält – beispielsweise mit der 2017er Cannonlake-Architektur. Bei dieser Generation könnte Intel (angetrieben durch die Zen-Achtkerner) zum großen Sprung ansetzen und in seinem (regulären) Consumer-Portfolio dann ebenfalls Achtkerner aufbieten – was dann die aktuellen Vierkern-Modelle trotz Übertaktung zum "alten Eisen" machen würde.

Bei IDC geht man bezüglich der weltweiten PC-Verkaufszahlen von einem schwachen Jahresendquartal 2015, einem ebenso schwachen Gesamtjahr 2015 und damit einem Hinüberreichen der schwachen Geschäftsentwicklung ins Jahr 2016 aus. In dieser Frage gleicht man sich dann der 2014er Prognose zum Jahr 2015 an: Jahresanfang mies – aber zum Ende des Jahres soll dann die Wende geschafft werden. Nur hatte das Jahr 2015 mit dem Release von Windows 10 durchaus einen Grund für diese optimistische Annahme – bei derselben Prognose für das Jahr 2016 gibt es hingegen keinerlei Begründung außer der allgemeinen, daß ältere PCs dann im Jahr 2016 eben nochmals ein Jahr älter sein werden und damit deren Ablösung irgendwann drängender wird. Eine wirklich überzeugende Argumentation zugunsten überhaupt nur stabiler PC-Absatzzahlen ist dies nicht, so daß auch für das Jahr 2016 letztlich wieder ein (nochmals) schwächerer Geschäftsverlauf befürchtet werden muß. Zwar stehen auf dem Grafik-Sektor mit der 14/16nm-Generation von AMD und nVidia größere Umwälzungen bevor, aber im CPU-Sektor wird es ein ähnlich innovationsarmes Geschäft wie in den letzten Jahren geben, da AMDs Zen-Architektur wohl erst ab Anfang 2017 wirklich umsatzwirksam werden wird und von Intel mit "Kaby Lake" nur ein glattes Skylake-Rebranding daherkommt.