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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Mai 2017

Speicherchiphersteller SK Hynix hat seinen offiziellen Katalog an Grafikkarten-Speicher erneuert (PDF), welcher Änderungen bei GDDR5 und HBM2 sowie die Aufnahme von GDDR6 mit sich bringt. Bei GDDR5 will Hynix ab dem vierten Jahresquartal einen Speichertakt von bis zu 5000 MHz (DDR) liefern können, bei GDDR6 sollen zum selben Zeitpunkt Tatraten von 3500 MHz (QDR) verfügbar werden – was einem Nachfolger der GeForce GTX 1080 Ti an einem 384 Bit GDDR6-Interface eine Bandbreitensteigerung von 27% ermöglichen würde. SK Hynix hatte allerdings schon höchstselbst GDDR6-Speicher mit bis zu 4000 MHz (QDR) Taktraten in Aussicht gestellt, in diesem Fall würde der Bandbreitengewinn gegenüber der GeForce GTX 1080 Ti (an einem gleich breiten Speicherinterface) bei satten 45% liegen – in jedem Fall ausreichend, um angenommen 40-50% mehr Shader-Einheiten bei den "Volta" Gamer-Chips versorgen zu können. Einzurechnen ist hierbei immer der Punkt, das die Speicherchiphersteller oftmals mehr liefern können als im offiziellen Katalog steht – dann meistens gebunden an einen exklusiven Auftrag, wie der bei Samsung unauffindbare HBM2-Speicher, welcher seit Monaten auf nVidias GP100-Karten zum Einsatz kommt.

Nichtsdestotrotz überrascht ein wenig die Änderung des offiziellen HBM2-Angebots von SK Hynix, welche nunmehr nur noch HBM2-Speicher auf 800 MHz und allein in 4Hi-Bauform (4 GByte pro Stack) als verfügbar ab dem zweiten Quartal 2017 notieren – in früheren Produktkatalogen wurde an dieser Stelle nämlich noch ein Speichertakt von 1000 MHz gelistet. Dies könnte man als Taktraten-Probleme bei HBM2-Speicher ansehen – oder eben einfach über exklusive AMD-Aufträge begründen, welche alle HBM2-Speicherchips mit einer Taktrate von 1000 MHz für sich aufkaufen (und bei SK Hynix als Erstauftraggeber von HBM1-Speicher in dieser Frage sicherlich einen großen Stein im Brett haben). Das ganze läßt sich somit sowohl in die eine als auch die andere Richtung hin ausgelegen – die Annahme, SK Hynix würde derzeit keine 1000 MHz Takt bei HBM2 liefern können, mag zwar naheliegen, ist aber keineswegs sicher. Im Fall des Falles würde AMD bei seinen Vega-Grafikkarten natürlich vor erhebliche Probleme gestellt werden: Die Profi-Karten wurden klar mit 1000 MHz Speichertakt angekündigt, aber auch im Gaming-Bereich dürfte es mit einer 20% niedrigeren Speicherbandbreite schwieriger werden, die angestrebten Performance-Ziele zu erreichen. Wie gesagt gilt hierfür: Im Fall des Falles.

Laut dem chinesischen Zol.com kommt die augenscheinlich am 17. Mai antretende GeForce GT 1030 in China nicht für die bisher genannten Preislagen ab 80 Euro daher, sondern für "nur" 60-65 Euro – was auch besser zu deren Perfomance passt, welche grob im Bereich der Radeon RX 550 liegen dürfte. Die ersten Vorablistungen in Europa sprechen zwar laut der ComputerBase von einem Straßenpreis ab 80 Euro, aber hier dürften die üblichen Vorlaunch-Aufschläge zum tragen kommen – einmal abgesehen davon, das solcherart LowCost-Modelle ihren wahren Preispunkt sowieso zumeist erst im echten Wettbewerb finden. Zwischen Radeon RX 550 und GeForce GT 1030 sollte es nachfolgend genau dazu kommen, wobei nVidias Angebot hierbei den niedrigeren Stromverbrauch für sich hat. Allerdings kommen beide LowCost-Karten (eindeutig) ohne extra PCI-Express-Stromstecker aus, so gesehen ist die Differenz von ~30W (GeForce GT 1030) gegen ~50W (Radeon RX 550) Stromverbrauch eher akademisch. Wichtiger dürfte für diese Karten sein, wer hierbei beim Preis eher zu Zugeständnissen bereit ist – denn da die Gaming-Funktionalität aufgrund der Performance grob im Rahmen der GeForce GTX 460 (Perf.Index 160%) sowie arg eingeschränkt ist, zählt hierbei eigentlich nur, wer diese (leistungslosen) LowCost-Beschleuniger näher an die Grenze von 50 Euro heranbringt.

Auffallend bei der teilweise auch außerhalb des 3DCenters beachten Umfrage-Auswertung zum Ersteindruck von AMDs Ryzen 5 sind die schönen pychologischen Effekte, welche sich in diesen Umfragen wiederspiegeln. So kommen zum einen gerade die früheren AMD-APUs auf vergleichsweise hohe Zustimmungswerte sowie ein hohes potentielles Kaufinteresse – wie man weiss, hat sich dies für AMD aber nirgendwann in klingender Münze ausgezahlt. In diesem Fall dürfte sich in erster Linie die Goutierung der technologischen Errungenschaften dieser ersten APUs im jeweiligen Umfrageergebnis wiederspiegeln. Hinzu kommt der Punkt, das es über die Zeit immer große Probleme gab, ein wirklich breites Angebot an vernünftig zusammengestellten PCs & Notebooks mit diesen AMD-APUs zusammenzubekommen – meist war die Auswahl gerade im Mobile-Bereich eher denn "erbämrmlich" zu nennen. Hier hat AMD sicherlich einiges an möglichem Potential verschenkt – bleibt zu hoffen, das man damit für die Zukunft gelernt hat, das gute Umfragewerte allein eben nicht ausreichend sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn man im Wettbewerb mit Intel steht – bei welchen wie bekannt das CPU-Geschäft manchmal wie auf Schienen verläuft, ganz egal etwaiger Kritikpunkte. So fielen die Zustimmungsraten der neu vorgestellten Intel-Generationen im Laufe der Zeit regelrecht massiv von 75,9% positiver Ersteindruck bei Sandy Bridge über 40,5% bei Ivy Bridge, 15,6% bei Haswell, 24,9% bei Skylake auf zuletzt nur noch 12,0% bei Kaby Lake ab.

Dabei sind Intels neue Prozessoren-Generationen über die Zeit hinweg keineswegs schlechter geworden, oder gab es irgendwelche großen Brüche, welche dieses Ergebnis objektiv begründen würden. Vielmehr ist hier reinste Psychologie am Wirken: Ein Technik-Produkt, welches anfänglich noch gut bewertet wird, sinkt in der Zustimmung immer weiter ab, wenn es einem immer wieder nur mit kleineren Änderungen öfters & erneut vorgesetzt wird. Ein kleinerer Fortschritt bei einer singulären Refresh-Generation ist dabei durchaus verkraftbar – aber wenn man die Refresh-Generationen aneinanderreiht und auch bei seinen "neuen Architekturen" kaum ernsthafte Zuwächse erreicht, dann geht die Zustimmung im Technik-Bereich wie zu sehen stark nach unten, egal ob das neue Produkt nominell doch schneller ist und nicht einmal mehr kostet. Dem geschäftlichen Erfolg von Intel hat dies in den vergangenen Jahren wie bekannt keinerlei Abbruch getan – was auch logisch ist, mangels ernsthafter Konkurrenz durch AMD konnte auch der nur mittelmäßig von den neuen Intel-Generationen überzeugte Anwender letztlich gar nichts anderes kaufen. Erst jetzt durch Ryzen ändern sich die Vorzeichen – und ist Intel zum ersten Mal seit längerer Zeit gezwungen, wieder wirklich etwas zu tun bzw. kann sich solche Minimal-Fortschritte nunmehr nicht mehr so einfach leisten.