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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Juni 2016

Die PC Games Hardware berichtet über bei eBay sowie Amazons Marketplace in den USA und China aufgetauchte gefälschte GeForce GTX 960 Grafikkarten – hinter welchen sich augenscheinlich eine GeForce GTX 560 Ti aus nVidias früherer Fermi-Generation verbirgt. Dies ergibt natürlich einen erheblichen Performance-Unterschied, von der GeForce GTX 560 Ti (Perf.Index 210%) zur GeForce GTX 960 (Perf.Index 340%) sind es gut 62% Mehrperformance. Angesichts dessen sind die abverlangten Preise von 130 Euro auch nicht mehr wirklich attraktiv – dies ist teurer als eine gegenüber der GeForce GTX 560 Ti vergleichbar schnelle GeForce GTX 750 Ti (Perf.Index 210%), welche derzeit bei 105-120 Euro angeboten wird. Dabei ist nicht nur das Angebot selber gefälscht, sondern auch die Karten werden modifiziert, damit jene sich beim Auslesen durch diverse Tools und den Treiber auch als "GeForce GTX 960" melden. Hierfür kommt eine BIOS-Modifikation zum Einsatz, welche dann auch Tools wie GPU-Z (teilweise) narrt. Anhand der Hardware-Daten von 384 Shader-Einheiten an einem 256 Bit GDDR5-Speicherinterface konnten diese Karten aber klar der GeForce GTX 560 Ti zugeordnet werden, auch wenn sie sich offiziell als "GeForce GTX 960" melden. Hier liegt natürlich ein klarer Betrug vor – und in Deutschland ist so etwas kaum zu erwarten, da hierzulande die Justizbehörden bei solcherart Fällen zumeist konsequent durchgreifen.

Mit den AMD-eigenen Benchmark-Werten zur Radeon RX470 gab es auch eine offizielle Stromverbrauchsangabe zu dieser Polaris-10-basierten Karte von 110 Watt – was immerhin 40 Watt unterhalb den 150 Watt der Radeon RX480 ist. Die Differenz erstaunt etwas, denn üblicherweise liegen AMD-Karten desselben Grafikchips bei der Performance recht nahe beieinander, auch beim Polaris-10-Chip sollte dies so sein – da sind so große Differenzen bei der Stromaufnahme eigentlich nicht zu erwarten. Eine mögliche Erklärung könnte darin liegen, das AMD die Radeon RX480 bewußt etwas hochgeprügelt hat, um gewisse Performanceziele zu erreichen. Eine andere mögliche Erklärung könnte sein, das die Radeon RX480 auf einen höheren Overclocking-Spielraum ausgelegt wurde und die Radeon RX470 eher auf eine hohe Energieeffizienz. Wie üblich gilt, das bei diesen AMD-Angaben nicht der reale Spiele-Stromverbrauch gemeint ist, sondern eine "Thermal Board Power" (TBP), der Realverbrauch dann teilweise deutlich niedriger herauskommt. Bei der Radeon RX470 wäre dies etwas zu bezweifeln, aber die Radeon RX480 ist eher auf einen Realverbrauch von 130 Watt zu schätzen als denn den vollen 150 Watt der offiziellen Angabe.

nVidia hat hierbei hingegen ein anderes Schema laufen, wo man üblicherweise das jeweilige Power-Limit der Karte als "Graphics Card Power" (GCP) angibt – und da jenes Power-Limit in der Praxis zumeist fast vollständig erreicht wird, sind nVidias GCP-Angaben inzwischen nahezu gleich zum Realverbrauch der jeweiligen Grafikkarten. Eine GeForce GTX 1080 wurde beispielsweise offiziell mit 180 Watt GCP angegeben, die verschiedenen Messungen des Realverbrauchs ergaben dann einen gemittelten Verbrauch von 171 Watt unter Spielen. Die Ansätze beider Grafikchip-Entwickler zur Bekanntgabe von Stromverbrauchswerten bei Grafikkarten unterscheiden sich also erheblich – auch gut manifestiert darin, das keiner mehr eine übliche TDP-Angabe abgibt, sondern AMD seine TBP-Angabe und nVidia seine GCP-Angabe macht. Die grobe Differenz zwischen beiden Angaben liegt wie gesagt darin, das bei nVidia nur minimaler Spielraum zum Realverbrauch existiert, bei AMD (bisher) üblicherweise noch 15-30 Watt Spielraum zwischen offizieller TBP-Angabe und dem Realverbrauch liegen können (nicht bei den HighEnd-Karten, wo AMD die TBP-Angabe aus politischen Gründen bewußt niedriger ansetzt).

Ein Thread unseres Forums thematisiert die anzustrebende weitere Entwicklung der Spielegrafik – inklusive Umfrage, welche Handlungsoptionen hierbei als besonders relevant angesehen werden. In jener Umfrage liegt derzeit erstaunlicherweise ein Punkt vorn, welcher eigentlich nichts mit eigentlicher Spielegrafik zu tun hat – die (bessere) Interaktion mit der Umgebung. Augenscheinlich sehen viele Umfrage-Teilnehmer das eigentliche Problem der aktuellen Spielegrafik nicht mehr in der dato erreichten Optik, sondern vielmehr in der damit erzielbaren Immersion – welche dann zu scheitern droht, wenn detailreiche Optik auf eine vorwiegend statische Spielwelt trifft. Nicht zu Unrecht wird hierzu im Thread ausgeführt, das sich diesbezüglich seit dem großen Sprung von Half-Life 2 eigentlich eher nur kleckerweise etwas bewegt hat – und Half-Life 2 ist dann inzwischen auch fast 12 Jahre alt. In der reinen Spielegrafik hat sich seit dem einiges getan, beim Realismus der Spielwelt hingegen nicht wahnwitzig viel – heutzutage ist es schließlich immer noch eine extra Beachtung wert, wenn einzelne Spieletitel mit einer (teilweise) zerstörbaren Spielwelt werben. Als Hinweis für die Spieleentwickler darf dabei folgender Gedanke gelten: Die Immersion wird um so stärker gestört, je krasser der Unterschied zwischen einer statischen Spielwelt zu einer besonders realistischen Grafik ausfällt.