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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Juli 2015

Im Fall der Verfügbarkeit der Radeon R9 Fury gab es doch noch eine schnellere erste Auslieferung als anfänglich erwartet: Zumindest das OC-Modell von Sapphire ist sowohl bei Alternate als auch bei Caseking nunmehr erhältlich – beiderseits für 649 Euro im übrigen. Dies reißt natürlich kaum zu Begeisterungsstürmen hin, denn die klar schnellere GeForce GTX 980 Ti kostet (in den günstigsten Angeboten) gerade einmal 20 Euro mehr, selbst die Radeon R9 Fury X notiert zu nur 50 Euro mehr. Die non-OC-Versionen der Radeon R9 Fury werden bestenfalls mit (nicht lieferfähigen) 599 Euro gelistet – sprich, diesem Preis, zu welchem die Karte gemäß ihres Listenpreises von 549 Dollar und dem aktuellen Dollar/Euro-Kurs erwartet worden war. Wie bei der größeren Radeon R9 Fury X werden auch die Straßenpreise zur Radeon R9 Fury derzeit maßgeblich über deren schwache Verfügbarkeit bestimmt – sobald die Einzelhändler besser lieferfähig werden, sollten sich diese Preislagen eigentlich noch etwas bis bemerkbar nach unten bewegen.

Die PC Games Hardware hat die eigenen Forums-Mitglieder in einer langlaufenden und periodisch wiederholten Umfrage nach benutzter Spielauflösungen und verbauten Grafikkarten-Speicher gefragt. Dabei ging bei den benutzten Spielauflösungen insbesondere die 2560er Auflösung sehr deutlich nach oben, deren Nutzeranteil verdoppelte sich in Halbjahresfrist. Der Anteil der 4K-Nutzer verdreifachte sich sogar, bleibt aber noch deutlich unterhalb der 10%-Marke. Beim verbauten Grafikkartenspeicher gab es hingegen einen deutlichen Zug in Richtung 4-GB-Modelle: Innerhalb von einem Jahr ging deren Nutzeranteil von 15% auf satte 40% hinauf. Alle Grafikkarten mit weniger als 4 GB Speicher verloren hingegen bemerkbar, während Grafikkarten mit mehr als 4 GB Speicher zwar erstmals punkten konnten, jedoch bei weiterhin nur sehr geringfügigen Marktanteilen liegen. Geht man nur nach diesem Umfrage-Ergebnis, sind 4 GB Grafikkartenspeicher sicherlich der neue Standard, welcher sich schon in näherer Zukunft noch mehr festigen dürfte. Da auch die Spieleentwickler solche Umfragen lesen, ist klar, auf welche Spiele.Systemanforderungen dies in der Zukunft hinausläuft.

Der Tech Report berichtet über Aussagen Intels, wonach das Unternehmen derzeit wegkommt von der eigentlich angesetzten 2-Jahres-Frist zwischen neuen Intel-Fertigungsverfahren – hin zu 2,5 Jahren zwischen zwei Intel-Fertigungsverfahren. Im eigentlichen trifft dies sogar schon auf Intels Erfahrung mit der 14nm-Fertigung zu: Die ersten 22nm-Prozessoren von Intel kamen in Form der Ivy-Bridge-Architektur im April 2012 – bis zu den ersten 14nm-Prozessoren in Form der Core-M-Modelle aus der Broadwell-Architektur dauerte es bis zum September 2014. Die ersten 10nm-Prozessoren in Form der Cannonlake-Architektur soll nunmehr erst Anfang 2017 antreten – in beiden Fällen sind es in der Tat eher zweieinhalb Jahre anstatt nur zwei Jahre. Und diese Verzögerungen dürften kaum Zufall sein, sondern aus den Schwierigkeiten resultieren, überhaupt noch neue, schlagkräftige Fertigungsverfahren auf die Beine zu stellen – sprich, in Zukunft werden die Abstände wenn dann eher noch größer als wieder kleiner ausfallen. Da Intel allerdings jedes Jahr etwas neues herausbringen will/muß, wird man wohl dazu übergehen müssen, den entstehenden Zwischenraum mit einer Rebranding-Architektur zu füllen – sprich alten Chip mit mehr Takt unter neuem Namen.

Hier kommt aller Wahrscheinlichkeit die schon einmal an dieser Stelle genannte "Kaby Lake" Generation ins Spiel: Es dürfte sich hierbei um ein Rebranding von Skylake handeln, welches allerdings auf einer neuen Mainboard-Plattform daherkommt und daher durchaus seine kleinen eigenen Merkmale haben wird. Glücklich dürfte Intel mit dieser Lösung kaum sein, aber der Markt hat sich nun einmal breitflächig an die jährliche Release-Abfolge gewohnt und erwartet nunmehr entsprechendes. Eventuell wird Intel hier in einiger Zukunft gegensteuern, indem die neuen Fertigungsverfahren vom technologischen Sprung her kleiner werden, was weniger Aufwand bedeutet und daher Intel vielleicht wieder zum 2-Jahres-Rhythmus zurückfinden läßt. Für die aktuell geplanten Fertigungsverfahren bis hinunter zur 7nm-Fertigung sind diesbezüglich allerdings kaum noch große Änderungen machbar, hier wird Intel mit diesen Terminen leben müssen, zu welchen jene fertig werden.

WinFuture haben genauere Informationen dazu, wann die einzelnen PC-Hersteller erste Windows-10-PCs ausliefern werden. Ganz zum 29. Juli wird es danach keiner schaffen, einzelne Serien einzelner Hersteller sollen aber tatsächlich schon ab dem 4. August mit vorinstalliertem Windows 10 angeboten werden können. Die große Masse dürfte jedoch kaum vor Mitte/Ende August folgen können, denn üblicherweise werden die fertigen Komplett-PCs und Notebooks von Taiwan aus per Container-Schiff auf die Reise zu den nationalen Distributoren geschickt – für diese Tour über die Ozeane samt Zoll und Auslieferung setzt man generell vier Wochen an. Innerhalb des bei Windows 10 nur zweiwöchigen Abstandes zwischen RTM-Status (eben erreicht) und Launchtermin ist dies eigentlich nicht zu schaffen – daher ist es nur folgerichtig, wenn die Mehrzahl der Windows-10-PCs dann erst Mitte/Ende August antritt. Viele PC-Hersteller dürften das ganze wahrscheinlich sowieso mit dem Sklake-Launch zusammenlegen, sprich ein Kombi-Angebot aus neuer Technik und neuem Betriebssystem formen.