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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Januar 2020

WCCF Tech haben weitere 3DMark13-Werte zu AMDs Renoir-APU ausgegraben, welche CPU- wie GPU-seitig ziemlich gut aussehen. Inzwischen gibt es augenscheinlich auch kein Problem mehr mit dem Combined-Score auf Renoir-Hardware, womit auch die Insgesamt-Ergebnisse vergleichbar werden. Damit wird klarer, das die Renoir-APU sich GPU-seitig nicht gegenüber der vorhergehenden Picasso-APU verstecken muß, trotz das letztere über etwas mehr Shader-Cluster verfügt – die höheren Taktraten und der klar bessere Speichersupport von Renoir reißen das wieder raus. In der Spitze kann AMDs Renoir damit weiterhin eine (etwas) bessere Grafik-Power als Intels Ice Lake aufbieten – womit sich das Augenmerk auf den CPU-Teil verschieben kann, wo Intels auf maximal 4 CPU-Kerne festgezurrte 10nm-Prozessoren keine Chance mehr haben. Dabei kommt Intels 4C/8T-Prozessor schon ganz gut an AMDs 8C/8T-Modell heran – aber dies natürlich nur unter dem 3DMark, im Anwendungs-Alltag dürfte der AMD-Achtkerner (ohne SMT) dem Intel-Vierkerner trotz dessen HyperThreading klar überlegen sein.

Technik FS Score FS Graphics FS Physics
Ryzen 7 4800U AMD Renoir (Zen 2), 8C/16T, Vega 8 (512 SE), 15W TDP 5307 5068 11159
Ryzen 7 4700U AMD Renoir (Zen 2), 8C/8T, Vega 7 (448 SE), 15W TDP 4860 4699 8862
Core i7-1065G7 Intel Ice Lake, 4C/8T, Iris Plus Graphics (64 EU), 15W TDP 4831 4591 8470
Ryzen 7 3700U AMD Picasso (Zen+), 4C/8T, Vega 10 (640 SE), 15W TDP 4901 4903 7239
3DMark13-Benchmarkwerte, notiert bei WCCF Tech

Videocardz berichten über eine EEC-Eintragung von "Radeon RX 5800/5900/5950" Karten seitens Grafikkarten-Hersteller AFOX – welche nachfolgend weithin "Navi Big" zugeordnet werden. Gänzlich sicher sein sollte man sich diesbezüglich besser aber noch nicht, denn die EEC wird augenscheinlich gern für Nebelkerzen verwendet – zu erinnern sei hierzu an die (angeblichen) 8-GB-Ausführungen der Radeon RX 5600 XT sowie auch die GeForce RTX 2060 mit angeblich 3 GB, 4 GB & 5 GB Speicher. Vor allem aber erscheint es derzeit noch etwas zu früh für solcherart Eintragungen, denn vor Jahresmitte sollte zu "Big Navi" nichts spruchreif sein – ergo dürfte AFOX derzeit eigentlich noch nichts physikalisches in den Händen halten, was man dann zertifizieren könnte. In diese Kategorie fallen auch ähnlich klingende EEC-Zertfizierungen, welche Sapphire bereits im letzten Juni vorgenommen hatte. Leider läßt sich aus diesem EEC-Angaben damit immer weniger etwas belastbares ziehen – was ganz im Sinne der Chip-Entwickler ist, wo teilweise schon mit gefälschten Device-IDs gearbeitet wird, nur um etwaige Leaks zu erschweren.

Die PC Games Hardware zeigt umfangreiche Benchmarks zu RayTracing unter Wolfenstein Youngblood, nachdem nun endlich der entsprechende RayTracing-Patch zur Verfügung steht. Die dabei erzielten Bildraten auf dem "Mein Leben!" Bildqualitäts-Preset samt RayTracing sind eigentlich ganz vernünftig – das Wolfenstein inzwischen üblicherweise recht hohe Frameraten produziert, kommt der Sache deutlich entgegen. Allenfalls die UltraHD-Auflösung ist schwierig und mit wirklich gutklassigen Frameraten dann nur noch von der GeForce RTX 2080 Ti zu bewältigen. Die eigentliche Problematik liegt allerdings im zusätzlichen Grafikkartenspeicher-Verbrauch von RayTracing, welches die Minimum-Frameraten speziell der nur mit 6 GB antretenden GeForce RTX 2060 schon unter der FullHD-Auflösung kollabieren läßt. Zieht man die allerletzten Bildqualitäts-Optionen noch nach oben, ereilt die 8-GB-Grafikkarten das gleiche Schicksal – dann geht selbst unter FullHD nichts mehr ohne die 11 GB einer GeForce RTX 2080 Ti. Einen besseren Hinweis, das im anbrechenden RayTracing-Zeitalter nun endlich mehr Grafikkartenspeicher (auch in der Breite des Angebots-Portfolios) vonnöten ist, hätte man wohl kaum geben können – denn wie gesagt gibt es hierbei keinerlei Performance-Problem, allein der Grafikkartenspeicher wird zu knapp.

Die Marktbeobachter von Gartner & IDC vermelden erfreuliche Zahlen zum PC-Markt: Gartner sieht im vierten Quartal 2019 einen Stückzahlen-Zuwachs von +2,3% an ausgelieferten PCs gegenüber dem Vorjahreszeitraum, für das Gesamtjahr 2019 gab es hingegen ein Plus von +0,6% gegenüber dem Jahr 2018. IDC berichten hingegen über einen Stückzahlen-Zuwachs von gleich +4,8% im vierten Quartal 2019 sowie von +2,7% für das Gesamtjahr 2019, jeweils bezogen auf den Vorjahreszeitraum. In beiden Fällen läuft es auf das erste jährliche Wachstum des PC-Markts seit dem Jahr 2011 hinaus – seitdem ging es jährlich immer nur abwärts. Der beiderseits starke Jahresendaufschwung deutet den Grund hierfür schon an: Allem Augenschein nach werden viele PCs mit dem Support-Ende von Windows 7 nicht auf Windows 10 umgestellt, sondern gleich ganz ersetzt – ein Effekt, der zwar noch ins Jahr 2020 hineinreichen dürfte, dennoch irgendwann endlich ist.

Gartner IDC
2011 365,4 363,9
2012 351,1 349,4
2013 316,0 314,6
2014 313,7 308,4
2015 287,7 276,2
2016 270,1 260,2
2017 262,7 259,6
2018 259,8 259,6
2019 261,2 266,7
weltweit verkaufte Komplett-PCs & Notebooks, in Millionen Stück

Für den Augenblick nimmt man natürlich gern erst einmal die aktuell guten Zahlen mit, ergibt sich die Zukunft schließlich von ganz alleine. Dabei wäre schon viel gewonnen, wenn nunmehr schlicht ein Mindestsockel gefunden wäre – von welchem ausgehend es sich dann für alle Marktteilnehmer sicherer kalkulieren läßt. Zu beachten wäre zu diesen Zahlen beider Marktbeobachter jedoch immer, das es sich hierbei nur um verkaufte Stückzahlen von Komplett-PCs & Notebooks handelt, welche also weder aus Einzelteilen selbsterstellte Systeme erfassen, noch eine Aussage zu den erzielten Umsätzen abgeben können. Für die im Markt stehenden Hersteller-Firmen sind dagegen wiederum ihre Umsätze zuerst maßgeblich – und weniger, wieviele Systeme sie letztlich ausgeliefert haben. Beispielsweise gingen im Laufe der jüngeren Vergangenheit eigentlich regelmäßig die Durchschnitts-Preise von Komplett-PCs & Notebooks (leicht) nach oben, was in vielen nominellen Dürre-Jahren die Hersteller vor niedrigeren Umsatzzahlen gerettet haben dürfte.